Supermoto-SM: Triple für Tschupp

Beim Saisonauftakt in Frankreich fuhr Raoul Tschupp drei Siege ein. Um Jannik Hintz spielten sich zahlreiche Dramen ab. Für den Titelverteidiger wird 2025 eine Jagdsaison!

Meister Jannik Hintz hatte das Zeittraining an der Supermoto-SM Villars dominiert.
Doch beim Start würgte er wegen eines Kupplungsdefekts den Motor ab, wurde zum Glück von keinem Konkurrenten getroffen, musste die Verfolgung aber von ganz hinten in Angriff nehmen. Ex-Meister Tschupp sicherte sich stattdessen einen Start-Ziel-Sieg vor Haenggeli. Hinter Krasniqi verdrängte Yannick Bärtschi (GasGas), der ex-Meister tritt nach einem Jahr Pause wieder in der SM an, Mathieu Romanens (Yamaha) vom vierten Platz. Hintz war nicht über Rang 8 hinausgekommen und musste die Rennen vom Sonntag aus der dritten Reihe in Angriff nehmen. «Überholen ist hier schwierig, aber machbar. Ich hoffe, ich bin an der Spitze dran, bis die vorn auschecken», zeigte sich Hintz kämpferisch.
Tschupp überrascht
Beim Start zu Rennen 1 kam Tschupp gut weg, zog wie geplant gleich auf die enge Linie rüber und landete den Holeshot vor Bärtschi, welcher noch in der ersten Kehre von Haenggeli bezwungen wurde. Der Fribourger versuchte wiederholt, Tschupp zu bezwingen, bekam dann aber harte Arme. Tschupp kam unterdessen immer besser in Fahrt und brachte den Sieg sicher vor Haenggeli ins Ziel.

Raoul Tschupp (42) vor Julien Haenggeli (77); ein Bild, das wir beim Saisonauftakt der Supermoto-SM in Villars regelmässig sahen.
Krasniqi, der sich hinter Romanens und Simon Baumann (GasGas) an sechster Position eingereiht hatte, fand bald einen guten Rhythmus, zog an Baumann vorbei, überholte Romanens und verkürzte den Rückstand zum drittplatzierten Bärtisch.
Hitzige Diskussionen
Hintz war beim Start am Motorrad des gestürzten Challenger-Meisters Jay Collin Ingold (Yamaha) hängen geblieben und aus den Top-10 gefallen. Der Allgäuer pflügte sich aber rasch durchs Feld, war nach vier Runden am Hinterrad der viertplatzierten Krasniqi, stach innen rein und drängte den 19-Jährigen so weit raus, dass er auf der Streckenbegrenzung stürzte. Hintz packte sich auch noch Bärtschi und holte sich Rang 3, während Krasniqi sich von mit krummem Lenker noch von Position 7 auf Rang 5 zurückkämpfte. Im Ziel gab es dann hitzige Wortgefechte, denn für Krasniqi war klar: «Das war Absicht!» Hintz hingegen hatte eine andere Version: «Ich bin innen reingestochen, wobei wir uns mit den Lenkern verhakt hatten, weshalb ich die Linie nicht halten konnte.» Die Funktionäre hatten sich auch eingeschaltet, erkannte aber kein Vergehen.

Hitzige Diskussionen zwischen Krasniqi (r.) und Hintz.
Tschupp fehlerfrei
In Rennen 2 übernahm Tschupp wieder sogleich das Zepter vor Haenggeli und Baumann. Der Senior (43), der Rennen 1 als Sechster beendet hatte, wurde aber bald bis auf Rang 8 durchgereicht: «In Rennen 1 hatte ich das Optimum rausgeholt, doch im zweiten Lauf war ich unter Fahrern, die schneller sind als ich und fand keinen Rhythmus. Rang 8 ist, wo ich hier hingehöre.»

Meister Hintz zieht zielstrebig an Simon Baumann (100) vorbei und macht sich auf die Verfolgung von Mitja Kransiqi.
Erneutes Drama mit Hintz
Bärtschi hatte sich früh Position 3 geholt, doch nach wenigen Runden kam Hintz, der zuvor sauber an Krasniqi vorbeigezogen war, griff beim Sprung an, segelte an Bärtschi vorbei und im nächsten Anlieger lagen beide am Boden. Hintz ärgerte sich: «Bärtschi war für seine Fähigkeiten übermotiviert!» «Hinz kreuzte beim Sprung meine Linie, so dass wir uns in der Luft berührten. ‹So nicht!›, dachte ich mir und setzte im folgenden Anlieger zum Blockpass an. Das Manöver endete für beide am Boden.» Hintz war schneller wieder auf dem Töff, hatte bald wieder zu Krasniqi aufgeschlossen, konnte ihm Rang 3 aber nicht mehr entreissen. Bärtschi musste sich mit Rang 6 hinter Youngster Ingold (14) begnügen.

Sieger Raoul Tschupp an der Supermoto-SM in Villars: „Rennen 2 war hart, Julien Haenggeli folgt mir wie ein Schatten!“
Resultate S1 Villars-sous-Écot (F)