Supermoto-SM: Marcel Baumgartner überrascht

9. Juli 2019

Zur zweiten Supermoto-SM-Veranstaltung traf sich der Tross auf dem Hochplateau über dem Bielersee in Lignières NE im Fahr- und Sicherheitszentrum des TCS. Dort landete der 25–jährige Dieterswiler Marcel Baumgartner (Husqvarna) einen grossen Überraschungscoup: Mit zwei astreinen Laufsiegen und einem durch Frühstart vergeigten Lauferfolg löste der Berner den bis dahin in der SM führenden Jannik Hintz (Husqvarna) ab.

Text und Bilder: Michael Dichtl/www.midi-pics.de

Die Bedingungen am Samstag mit Gewitter, Regengüssen und Windböen in den Trainingssitzungen konnten die 3 Rennläufe am Sonntag bei sommerlichen Temperaturen und trockener Piste durchgeführt werden. Das Zuschaueraufkommen hielt sich allerdings in Grenzen.

Baumgartner: Infolge Plattfuss die Poleposition geholt

Im Zeittraining, das bei immer besser abtrocknender Piste durch die Reifenwahl entschieden wurde, schaffte sich Baumi die erstklassige Ausgangslage für die Rennläufe. Dabei standen mit einem Plattfuss am Hinterrad kurz vor Ende der Zeitenjagd die Zeichen nicht gut. Baumgartner, der wegen beruflicher Weiterbildung 2 Jahre nur sporadisch an der Supermoto-SM teilnehmen konnte, steuerte die Box mit plattem Regenreifen an, ließ sich einen Slick montieren und holte sich buchstäblich in letzter Sekunde die Poleposition vor Hoch-Ybrig-Winner Hintz und Timo Graf (Husqvarna). Nicht am Start wegen Schlüsselbeinbruch war Mathias Beck (Honda). Bei Stephan Züger (Honda) stellte sich das geprellte Schlüsselbein vom Hoch-Ybriger Bretter-Crash ebenfalls als Bruch heraus. Unter Schmerzen konnte der Zürcheroberländer allerdings alle 3 Heats durchstehen und der Punkteverlust hielt sich in Grenzen.

Feuriger Spitzenkampf

Nach einer Galaschau von Baumi über lange Zeit des 1. Laufes, pirschte sich Kawa-Boy Randy Götzl bedrohlich an den Holeshoter heran. Doch Baumi rettete den Laufsieg über den Zielstrich. Einen möglichen Laufsieg schmiss der SM-Führende Hintz gleich in der 2. Runde mit einem Absitzer ausgangs Offroad weg. Auch Raoul Tschupp, der EM-Pilot auf der TM, legte mit sehr schnellen Runden einen starken Speed hin bis auch er zu Boden ging.

Start zum 3. Lauf – vorn #7 Baumgartner, #2 Hintz

Baumgartner mit Frühstart – Plattfüsse steuern die Punktejagd

Nach Problemen in der Startprozedur schoss Baumi mit einem Frühstart viel zu früh los und dominierte, ohne Gegner direkt im Nacken, das Geschehen. Der Führende wurde mit 15 Strafsekunden belegt und so gewann Götzl, der sich sehenswerte Duelle mit Timo Graf lieferte, das Rennen. Wegen lästigen Plattfüssen wurden Hintz und Timo Graf in vorderen Rängen aus dem Rennen „geworfen“. Toll in Szene setzte sich Italo Import Michael Vertemati (Vertemati), der hinter Bärtschi als Dritter die Ziellinie kreuzte.

Marcel Baumgartner: Die Fachwelt hatte ihn nicht so richtig auf dem Radar.

Hintz: Kein Glückstag!

Für Hintz sollte auch das dritte Rennen kein Glück bringen: Im dichten Gedränge der Startrunden rutschte Hintz das Hinterrad im Offroad weg und damit gingen erneut fette SM-Zähler dahin. Als Mann des Tages feierte Baumgartner einen weiteren Lauferfolg, der allerdings in der Schlussrunde mit einem schleichen Plattfuss an einem seidenen Faden hing. Im Gegensatz zu Vertemati und Haenggeli (Suzuki) kamen Timo Graf, Götzl und Bärtschi ohne Lufteinbussen gut durch und wurden direkt hinter Baumgartner abgewunken. Mit dem Husarenstück übernahm Tagessieger Baumi auch das Kommando in der SM. Am kommenden Wochenende geht am 13./14. Juli die Punktehetze beim Rennen „Monaco der Schweiz“ in Bäretswil ZH bereits weiter.