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Schweizer im Pech, ausser Trueb

Die 24h von Le Mans hätten ein Freudenfest für die Schweiz werden können: Drei unter den Top 4 klassierte Schweizer schieden aber wegen technischen Problemen aus oder wurden nachträglich disqualifiziert! Am Schluss stand dennoch ein Schweizer zuoberst auf dem Treppchen. Kevin Trueb holte sich mit dem Team National Motos den Sieg in der Superstock-Klasse.

Die Schweizer kämpften bei den 24h von Le Mans (F) ganz vorne mit: Sébastien Suchet führte das Rennen mit dem Tati-Racing Team (Kawasaki) nach einer Stunde sogar an. Mit technischen Problemen musste das Team aber mehrmals an die Box, fiel auf Rang 26 zurück und musste nach einem Sturz schliesslich aufgeben. Robin Mulhauser, der mit dem Team Moto Ain (Yamaha) nach zwei Superstock-Weltcup-Siegen in die Königsklasse aufgestiegen war, mischte auch stark vorne mit: Bereits auf Rang 4 vorgefahren musste die französische Truppe nach sechs Stunden mit einer technischen Panne aufgeben.

 

 

Toller Einstand und schmerzhafte Disqualifikation

Das Bolliger Team kämpfte während dem Qualifying noch mit Motorabstimmungsproblemen und musste in der Folge von Startplatz 19 ins Rennen gehen. Bereits nach einer Stunde war das Privat-Team aber in die Top-10 vorgerückt. Nach 24 Stunden und 831 Runden wurde die Bolliger-Kawasaki im Ziel auf dem guten vierten Platz abgewinkt.

 

Es war ein problemloses Rennen, ein toller Einstand für das neu aufgestellte Team, in dem erstmals offiziell Kevin Bolliger als Teamchef agierte. «Wir haben dabei natürlich auch von Fehlern von anderen Teams profitiert. Doch auch wir haben scheinbar einen Fehler gemacht, wie die Nachkontrolle durch die FIM ergab.» Der Tank auf der Kawa fasste nämlich 0,4 Liter zu viel und aus diesem Grund wurde das Bolliger-Team disqualifiziert. «Wir haben beim Auslitern scheinbar einen Fehler gemacht. Unser Tank fasst immer mehr als die maximal erlaubten 24 Liter. Das ist normal, so bleibt nach einem Unfall noch genügend Platz für Benzin. Wir füllen den Tank dann jeweils mit Luftkugeln, um das Volumen zu verkleinern. Offenbar haben wir uns mit der Anzahl Kugeln verrechnet. Einen Vorteil hatten wir dadurch sicher nicht, denn wir haben unsere Strategie auf 24 Liter ausgelegt.»

 

Rang 4 war für das neu aufgestellte Bolliger-Team Balsam! Die Disqualifikation ist aber ein übler Dämpfer.

 

Das Bolliger-Team hat also über die ganzen 24 Stunden 0,4 l zu viel herumgefahren und muss für diesen «Nachteil» nun mit der Disqualifikation büssen. «Die Disqualifikation ist richtig. Es gibt Regeln, an die sich alle halten. Es tut mir unglaublich Leid für alle Teammitglieder, Fans und Sponsoren, die 24 Stunden mit uns mitgefiebert haben,» erklärte Kevin Bolliger, der beim ersten Rennen nach der Stabsübergabe von Vater Hämpu Bolliger bereits einen üblen Dämpfer wegstecken musste.

 

Ein Schweizer gewinnt!

Das Team National Motos mit dem Freiburger Kevin Trueb zeigte ein extrem starkes Rennen und fuhr auf Rang 5 im Ziel ein. Durch die Disqualifikation von Bolliger rückte das Team mit ihrer Superstock-Honda auf Rang 4 im Gesamtklassement vor und fuhr den Sieg in der Superstock-Klasse ein. Der 32-jährige Trueb überglücklich: «Ich kann es immer noch nicht glauben. Dieser Sieg belohnt 10 Jahre Rennsport und motiviert mich für die Zukunft. Ich bin super happy, aber auch ein bisschen verbittert. Ich hatte nach halber Renndistanz ein Problem mit meinem rechten Handgelenk (Karpaltunnelsyndrom). Aus Sicherheitsgründen entschied das Team dass Stéphane Egea und Guillaume Antiga den Rest des Rennens zu fahren. Eine weise Entscheidung, die ich verstehe.»

 

Kevin Trueb (links) Stéphane Egea und Guillaume Antiga feierten den ersten Laufsieg im Endurance-Weltcup.

 

Valentin Suchet, der Bruder von Sébastien, fuhr mit dem Junior Team LMS Suzuki auf Rang 16 und belegte in der Superstock-Klasse den achten Platz.

Der Sieg ging an die Weltmeister vom Suzuki Endurance Racing Team (SERT)

 

Resultat nach 24 Stunden

Superstock-Wertung

WM- und Weltcup-Stand

 

 

 

Überblick über die Überprüfung
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