Schon gefahren: KTM 990 Duke R
Soeben hat KTM die sehnlichst erwartete 990 Duke R enthüllt. 130 PS und beste Komponenten machen die Nachfolgerin der vielgerühmten 890 Duke R zum ultimativen Kurvenstar. Als Vorserienmodell konnten wir sie bereits fahren und waren absolut begeistert.
Auf sie haben viele sehnlichst gewartet; die sportliche R-Version der anfangs Jahr lancierten KTM 990 Duke. Nun haben die Österreicher das messerscharfe Spassmobil als stärkstes Mittelklasse-Bike enthüllt. Die KTM 990 Duke R Leistungssteigerung und exklusivsten Komponenten tritt in die Fussstapfen der KTM 890 Duke R. Die hatte uns in den letzten Jahren fast ausnahmslos begeistern und war auch in unserem Mittelklasse-Naked-Bike-Vergleich eine viel genannte Favoritin.
Das Heck in Orange fällt besonders auf. Doch die grossen Vorteile der KTM 990 Duke R sind etwas versteckter.
130 PS bei vollgetankt 190 kg
Im Vergleich zu der im Frühjahr 2024 eingeführten KTM 990 Duke bringt es der neue LC8c mit 947 ccm in der R-Version auf beachtliche 130 PS, also 7 PS mehr. Dabei wurde das maximale Drehmoment des inzwischen noch durchzugsstärkeren Reihenzweizylinders mit 103 Nm beibehalten. Die zusätzliche Power und das feurige Temperament der R resultierten aus einem optimierten Mapping.
Auch wenn die Mehrleistung beachtlich ist, war sie nicht der Hauptgrund, weshalb das Vorserienmodel der KTM 990 Duke R auf unserer Ausfahrt im Vergleich mit der 990 Duke für erhöhte Emotionsschübe gesorgt hatte. Noch mehr waren das Handling der R, die perfekte Balance und die hochwertigen Komponenten für die grosse Vorfreude auf dieses Modell verantwortlich.
Hochwertiges Fahrwerk
Faktoren für die Euphorie waren da etwa die vollständig einstellbaren WP APEX-Federungskomponenten. Die neue Open-Cartridge-Gabel mit 143 mm ist mit einem Durchmesser von 48 mm (Standard: 43 mm) steifer und sorgt für noch klareres Feedback, gleiches gilt für das verfeinerte Federbein mit neuer Hebelumlenkung hinten.
Zudem steht das Heck bei der KTM 990 Duke R um 15 mm höher als bei der Basisversion. Das führt einerseits zu einer steileren Lenkgeometrie. Damit rückte aber mit der Sitzhöhe auch der Massenschwerpunkt in die Höhe und sorgt für ein verschärftes Handling. Gleichzeitig wurde die Ergonomie mit zurückversetzten Fussrasten sportlicher. Auch der Rahmen und die Schwinge wurden in Anlehnung an die Umlenkung am Heck aktualisiert und sorgen für besseren mechanischen Grip auch unter anspruchsvollen Fahrbedingungen.
Edelste Bremsware
Dazu kommt statt den J.Juan-Bremsen der Basisversion an der R die hochpräzisen Vierkolben Monoblocks vom Typ Brembo Stylema zum Einsatz. Sie werden über Brembo hochgelobten MCS-Geberzylinder mit einstellbarem Druckpunkt betätigt, die uns beim Vorgängermodell bereits berauscht hatten. Die 320-mm-Bremsscheiben (statt 300 mm) tragen ihren Teil zur gelobten Bremsperformance bei.
Die R hebt hebt sich gegenüber der Basisversion unter anderem auch durch ihre leichteren Räder aus der KTM 1390 Super Duke R aus, auf denen griffige Michelin Power Cup 2 aufgezogen sind.
Touchscreen-TFT
Erstmals bei KTM kommt an der 990 Duke R ein neues Kombiinstrument im Querformat mit 8,88-Zoll-TFT-Touchscreen und induktiver Technologie zum Einsatz. Es verfügt zudem über einen Modus für einen geteilten Bildschirm für verbesserte Lesbarkeit und optimierte Informationswiedergabe wie etwa die Kartennavigation.
An der 990 Duke R kommen erstmals die neuen Lenkerarmaturen und der riesige TFT mit Touchscreen zum Einsatz.
Dynamischer Vorserientest
Das neue TFT beeindruckte auch an dem von uns im September gefahrenen Vorserienmodell. Die Bedienung funktionierte auch mit Handschuhen einwandfrei. Einziges Problem war an der KTM 990 Duke R, dass sich das Display für mich nicht im Blickfeld befand und zum Ablesen mit meinem Integralhelm der Kopf gesenkt werden musste.
Das war dann auch schon der einzige Kritikpunkt. Fasziniert die 890 Duke R bereits absolut mit unglaublicher Leichtigkeit und Präzision, legt die 990 Duke R tatsächlich – wer hätte es für möglich gehalten – nochmals nach. Sie entpuppte sich auf der dynamischen Kurvenfahrt als ultimative Fahrmaschine. Dabei begeisterte ihr potenter Twin ebenso wie das hochpräzise, fast intuitive Handling und speziell auch das glasklare Feedback, selbst auf den beim Test teils verschmutzten Bergstrassen.
Sportlich aber unkompliziert
Im direkten Vergleich mit der 990 Duke fiel sofort auf, dass man trotz lediglich 15 mm angehobener Sitzhöhe deutlich weniger im Motorrad, sondern dank höherem Heck mehr auf dem Töff sitzt. Zur fahraktiveren Position tragen auch die weiter hinten montierten Sportfussrasten bei. Sie vereinfachen es in dieser Position, Druck auf die Rasten auszuüben und sich auf dem Motorrad fahraktiv zu bewegen. Das Fahren über die Rasten wird auf der Basisversion durch die deutlich weiter vorn positionierten Fussrasten etwas erschwert.
Obwohl das In-die-Kurve-Hängen von der KTM 990 Duke R begünstigt wird, stäubt sich die R aber auch nicht gegen Schräglagen. So lenkt sie auch willig ein, wenn man sie senkrecht auf dem Motorrad sitzend fährt oder gar im Supermoto-Stil in die Kurve drückt. Dadurch gibt sich die R zumindest auf sportlicher Ebene deutlich vielseitiger als die Basisversion, die im direkten Vergleich fast träge wirkt, wenn man sie nicht bewusst in die Kurven zieht.
Die neue KTM 990 Duke R soll ab Anfang 2025 in den Handel kommen. Preise wurden noch nicht kommuniziert
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