Neue Helm-Prüfnorm
Nach über 20 Jahren gibt’s endlich eine neue ECE-Prüfnorm für Motorradhelme. Dabei werden neue Anforderungen eingeführt ebenso wie das Testprozedere angepasst. Die Neuerungen sollen ECE geprüfte Helme noch sicherer machen.
Der UN-Standard für Motorradhelme erhält nach zwanzig Jahren eine Überarbeitung. Das «World Forum for the Harmonization of Vehicle Regulations» hat den Entwurf der neuen Regelung ECE 22.06 verabschiedet. Die ECE-Norm 22.06 bringt verschärfte Anforderungen für Kopfschutz und Visiere. Neu ist dabei, dass die Prüfer den Aufprallpunkt jetzt frei wählen können. Bis anhin waren die Aufprallpunkte klar definiert. Das ermöglichte es „sparsamen“ Herstellern theoretisch einfach diese definierten Punkte extra zu verstärken, während der Rest der Helmschale deutlich weniger Kraft absorbieren würde.
Mit der neuen Norm wird zudem eine Testmethode zur Messung der Rotationsbeschleunigung eingeführt. Damit kann die Belastung auf das menschliche Gehirn simuliert werden, wenn sich der Helm beim Aufprall verdreht. Klapphelme mit angeflanschtem Kinnteil werden künftig auch mit aufgeklapptem Kinnteil geprüft. Erhöht werden auch die Anforderungen an die Visiere und deren Mechanik. Diese müssen den Aufprall einer Stahl-Testkugel mit einer hohen Geschwindigkeit überstehen können.
Für den Abverkauf der nach der alten Vorschrift 22.05 geprüften Helme soll eine Übergangsfrist von 36 Monaten (bis Mitte 2023) gelten. Für den Endverbraucher hat diese Frist keine zwingenden Konsequenzen, weil über eine Einschränkung der Verwendung jedes Land selbst entscheidet.