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MXGP: heftiger Abflug von Seewer in Argentinien!

Beim MXGP-Saisonauftakt in Argentinien hatte Jeremy Seewer erneut ein Riesenpech. Ein heftiger Abflug brachte ihn bereits wieder ins Hintertreffen. Valentin Guillod zog sich ordentlich aus der Affäre und Kevin Brumann ging in Argentinien leer aus.

Der MXGP von Argentinien war 2022 das Waterloo von Jeremy Seewer (Yamaha). Sehr lange wurde er von den Folgen der Hirnerschütterung, die er  sich bei einem üblen Sturz zugezogen hatte, eingebremst. Für die Saison 2023 hatte sich der Vizeweltmeister aber optimal vorbereitet und ist zuversichtlich in den Titelkampf gestiegen. Seewer: „Meine Saisonvorbereitung war eine der besten, die ich je in meiner Karriere hatte. Das neue Motorrad bedeutete viel Arbeit. Wir hatten also viele zusätzliche Testtage. Insgesamt hatte ich eine wirklich solide Nebensaison ohne Rückschläge. Ich liebe den Ort in Argentinien und will dort gewinnen, weiss aber auch, dass es eine lange Saison wird. Ich werde einfach entspannt und ohne Druck antreten und das tun, wofür ich den ganzen Winter trainiert habe.“

 

Punktejagd am Samstag

Bisher entschied das Qualifying-Rennen vom Samstag lediglich über die Reihenfolge der Startplatz-Wahl bei den beiden Rennen vom Sonntag. Ab dieser Saison werden im Quali-Rennen unter den Top 10 aber bereits WM-Punkte verteilt (10 bis 1 Punkte).

 

Seewer hatte sich im Rennen bereits auf Rang 3 vorgekämpft, als er sich nach 12 Runden bei einem grossen Sprung wegen eines Problems spektakulär von seiner Yamaha trennen musste. (GoPro-Video) Seewer schlug hart auf, stand aber sofort auf und rannte sogleich zu seinem Töff. Alle Versuche, ihn zu starten, scheiterten aber. Seewer musste das Rennen resigniert aufgeben, war zum Glück aber unverletzt. Durch die Änderungen im Reglement geriet er durch den Ausfall punktemässig bereits in Rückstand.

 

Seewer MXGP Argentinien

Jeremy Seewer liebt die Rennen in Argentinien. Wie bereits im Vorjahr hatte er aber auch diesmal kein Glück.

 

Noch mehr Pech!

Seewer machte das Beste aus seiner Startposition und reihte sich in Rennen 1 um die zehnte Position ein. Doch noch in der ersten Runde wurde er in einen Sturz verwickelt. Mit krummer Bremsscheibe steuerte er die Box an, wo das Problem auf die Schnelle nicht behoben werden konnte. So nahm Seewer mit defekter Bremse und einer Minute Rückstand das Rennen als Letzter wieder auf.

 

Da 2023 die Startfelder mit Wildcard-Piloten bis auf 40 Fahrer aufgefüllt werden, bedeutet das aber, dass er 20 Piloten bezwingen musste, um überhaupt in die punkteberechtigten Top 20 vorzudringen. Seewer schlug sich wacker durch, stürzte bei einem Überrundungsmanöver aber erneut und sicherte sich mit Rang 17 lediglich 4 Punkte.

 

Seewer MXGP Argentinien

Jeremy Seewer hatte in Argentinien in Rennen 1 mit defekter Bremse eine zähe Aufholjagd vor sich.

 

Seewer zeigt Topform

In Rennen 2 bestätigte Seewer seine Topform: Von Position 29 rückte er beim Start bereits in die Nähe der Top 10. In den ersten zehn Runden kämpfte sich der Yamaha-Werkspilot mit der Rundenbestzeit bis auf Position 3 hinter dem enteilten Ruben Fernandez (Honda) und WM-Rückkehrer Jeffrey Herlings (KTM) vor. Die Lücke zum Multichamp konnte Seewer schliessen, für einen finalen Angriff reicht die Zeit aber nicht mehr.

 

So ging der Sieg an Fernandez, den Teamkollegen des verletzten Weltmeisters Tim Gajser (Honda). Doch Seewer sicherte sich trotz misslicher Ausgangsposition Rang 3 hinter Herlings. Fernandez sicherte sich mit Rang 5 und einem Laufsieg seinen ersten MXGP-Sieg. Jorge Prado (GasGas), der das Qualirennen und Rennen 1 gewonnen hatte, musste sich in Rennen 2 mit Rang 6 begnügen. Dennoch konnte der Spanier seine frühe WM-Führung verteidigen. Seewer verliert auf WM-Rang 10 bereits 26 Punkte auf die Spitze.

 

Seewer MXGP Argentinien

Jeremy Seewer bespricht mit seinem Fahrtrainer und Betreuer, Ex-Weltmeister Jacky Vimond, was zu tun ist.

 

Seewer: „Das Frustrierende an diesem Wochenende war, dass mich weder im Qualirennen noch in Rennen 1 die Schuld traf. Dies ist eine schwer zu schluckende Pille. In Rennen 2 konnte man sehen, wo ich hingehöre. Ich bin einfach mein Rennen gefahren und habe nichts Besonderes gemacht um unter die ersten drei zu kommen. Wäre das Qualifikationsrennen anders gelaufen, hätte ich besser Starten können und möglicherweise um den Sieg kämpfen können. Es ist aber kein Weltuntergang, denn es liegen noch viele Punkte auf dem Tisch.“ Wie wahr: Immerhin stehen mit den Qualirennen noch 54 Rennen an! Da sind 26 Punkte Rückstand gar nichts!

 

Guillod kratzt an Top 10 auf Honda

Der zweifache Doppel-Schweizermeister Valentin Guillod (30) kehrte ins französische Honda Team SR Motoblouz zurück und wird die ganze WM bestreiten.

 

Am Samstag sicherte sich der Freiburger mit Rang 9 im Qualirennen bereits seine ersten 2 WM-Punkte. Am Sonntag reihte er sich in Rennen 1 nach einem mittelmässigen Start auf Position 16 ein. Guillod kämpfte sich mühsam bis auf Rang 10 vor. Nach einem Sturz in der Schlussphase musste er sich schliesslich aber mit Rang 14 begnügen.

 

Valentin Guillod MXGP Argentinien

Valentin Guillod kratzte in Argentinien an den Top-10 – ganz reichte es dem Freiburger aber noch nicht.

 

In Rennen 2 kam Guillod auf Position 11 aus der ersten Runde und brachte schliesslich Rang 12 ins Ziel. In der WM reihte er sich nach dem Saisonauftakt in Argentinien auf Rang 14 ein.

 

Brumann: Keine Startfreigabe

Kevin Brumann (Yamaha) reiste mit dem werksunterstützten JK Racing-Team, in das er gewechselt hat, nach Argentinien. Im Qualirennen stürzte der Aargauer an 19. Position heftig und musst das Rennen frühzeitig beenden. Am Sonntag trat er im Warm-up an, beendete es nach fünf Runden wegen Übelkeit aber frühzeitig. Brumann: „Die Rennärzte haben mich in der Folge durchgecheckt und mir verboten, bei den Rennen anzutreten. Definitiv nicht die Art, wie ich die Saison starten wollte!“

 

Kevin Brumann MXGP Argentinien

Kevin Brumann erhielt wegen einer Hirnerschütterung keinen Startfreigabe und ging leer aus.

 

MXGP von Argentinien

Quali-Rennen

Rennen 1

Rennen 2

 

WM-Stand (nach 1 von 19 MXGPs)

1. Jorge Prado (E), GasGas, 50
2. Ruben Fernandez (E), Honda, 48
3. Romain Febvre (F), Kawasaki, 44
4. Jeffrey Herlings )NL), KTM, 41
5. Maxime Renaux (F), Yamaha, 40
6. Pauls Jonass (LV), Honda, 36
7. Mattia Guadagnini (I), GasGas, 33
8. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 26
9. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 25
10. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 24
14. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 18

Überblick über die Überprüfung
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