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MXGP Sardinien: Seewer kämpft sich vor

Seewer MXGP Sardinien

Nach zahlreichen Stürzen am Samstag fand Jeremy Seewer am Rennsonntag des MXGP von Sardinien Vertrauen und glänzte bis auf einen kleinen Taucher mit starker Leistungen. Kevin Brumann landete ein neues Bestresultat.

Die sandige Strecke von Riola Sardo (I) hat es in sich. Dass es nur eine Woche nach dem MXGP in Maggiora (I), wo Jeremy Seewer (Yamaha) sensationell aufs Podest gefahren war, in Sardinien anstrengen werden würde, war klar. «Riola ist eine der schwierigsten Sandstrecken, die Rennen werden heftig. Wir trainieren da oft im Winter und ich mag die Strecke. Ich erwarte wieder, ums Podest kämpfen zu können» erklärte Seewer im Vorfeld.

 

Dass die Umsetzung seiner grossen Vorsätze schwierig werden könnten, zeichnete sich bereits am Samstag ab: Nach Rang 10 im Zeittraining stürzte der Schweizer im Qualirennen bereits in der ersten Kurve und musste das Rennen vom Schluss des Feldes aufrollen. In der Folge stürzte der Yamaha-Werkspilot noch zwei weitere Male und musste sich schliesslich mit Startplatz 18 begnügen. Seewer: «Wir haben inzwischen ein gutes Set-up für harte Pisten, doch im Sand gibt es noch Verbesserung potential. Ich hatte hart zu kämpfen und verlor wieder viel Vertrauen.»

 

Jeremy Seewer fand beim MXGP von Sardinien zunächst kein gutes Gefühl für seine Yamaha.

 

Tolle Aufholjagd von Seewer

Doch Seewer fand mit seinem Team offenbar doch noch eine gute Abstimmung: Der vierfache Vizeweltmeister beim Start zu Rennen 1 sofort unter den ersten Zehn ein und kämpfte sich in den ersten Runden auf Rang 4 an Pauls Jonass (Husqvarna) ran. Während an der Spitze WM-Leader Tim Gajser (Honda) und Jorge Prado (GasGas), der von seiner Schulterverletzung schnell zurückgekehrte absetzten, machte der Schweizer Druck auf den Letten. Dabei wurde Seewer selbst von Quali-Rennsieger Calvin Vlaanderen (Yamaha) bedrängt. Nach 15 Minuten knackte Seewer die Abwehr und fuhr sich auf den Rang 3 vor. Der Podestplatz hatte allerdings nicht Lange bestand, denn der gebürtige Südafrikaner Vlaanderen bezwang Seewer schon in der nächsten Runde und machte sich auf, die 10-Sekunden-Lücke zum Spitzenduo zu schliessen. Vlaanderen fuhr schliesslich seinen ersten Laufsieg sensationell mit sieben Sekunden Vorsprung vor Gajser, Prado und Seewer ein.

 

Seewer MXGP Sardinien

Jeremy Seewer fand beim MXGP von Sardinien zunächst kein gutes Gefühl für seine Yamaha. Bild: Yamaha-Racing

 

Ein Sturz zuviel

In Rennen 2 war Seewers Start nicht ganz so optimal wie im ersten Rennen. Dennoch kam der Schweizer als Neunter aus der ersten Runde zurück und arbeitete sich bei brütender Hitze in den ersten 20 Minuten bis auf Rang 5 vor. Dann stürzte Seewer jedoch auf der anspruchsvollen Sandstrecke und fiel auf Rang 9 zurück. Während Vlaanderen einen weiteren überlegenen Sieg vor Glenn Coldenhoff (Yamaha) und Prado einfuhr, schaffet es Seewer immerhin noch auf den sechsten Rang.

 

Seewer MXGP Sardinien

Jeremy Seewer fuhr am MXGP von Sardinien in beiden Rennen trotz schlechtem Start in die Top 5 vor. Bild: Yamaha-Racing

 

Seewer. «Ich fühlte mich heute sehr stark und hatte auch keinerlei konditionelle Probleme. Es war einfach ein kleiner Sturz zuviel. Es gibt aber wieder viel Positives mitzunehmen und wir schafften, es den Töff sehr gut abzustimmen. Ich freue mich an den nächsten Rennen wieder ums Podest zu kämpfen.
Der bisher überlegene WM-Leader Gajser war nicht fit, kämpfte mit der Hitze, stürzte und verpasste mit Rang 12 erstmals das Podium. In der WM hat der Slowene aber immer noch 79 Punkte Vorsprung auf Maxime Renaux (Yamaha) und 103 Punkte auf den drittplatzierten Seewer.

Brumann: So gut wie noch nie

Der 18-jährige Kevin Brumann (Yamaha) liess bereits im MX2-Qualirennen mit Rang 10 aufhorchen. In Rennen 1 kämpfte der Aargauer zwischenzeitlich in den Top 10 und landete mit Rang 11 sein bisher bestes Resultat an der WM. In Rennen 2 konnte sich der WM-37. von 2021 mit Rang 10 weiter steigern. Damit rückte Brumann in der WM auf Rang 17 vor.

 

MXGP von Sardinien

Kevin Brumann klassierte sich am MXGP von Sardinien in der MX2-WM so gut wie noch nie. Bild: iXS Hostettler Yamaha

Blitzstarter Gwerder

Sensationelle Starts zeigte der Zürcher Unterländer Mike Gwerder (KTM) in der EMX250 Klasse. Der 19-Jährige sicherte sich in beiden Rennen den Holeshot wurde in der Folge aber bis auf die Plätze 9 und 8 zurückgereicht. Er verbesserte sich im EM-Klassement aber dennoch um fünf Plätze auf Rang. 11.

 

MXGP Sardinien

Mike Gwerder holte sich in der EMX250-Klasse am MXGP von Sardinien in beiden Starts den Holeshot. Bild: MXGP.com

 

Mit zwei zwölften Plätzen überholte Sandra Keller (Yamaha) ihre Landsfrau Virginie Germond (KTM, 2 x 15.) in der Frauen Motocross-WM und ist nun bereits auf Rang 14 direkt vor Germond vorgerückt.

MXGP von Sardinien in Riola Sardo

Rennen 1
Rennen 2

 

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 367
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 288
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 264
4. Jorge Prado (E), GasGas, 260
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 234
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 213
7. Brian Bogers (NL) Husqvarna, 205
8. Jeremy Van Hoerebeek (NL), Beta, 189
9. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 178
10.Pauls Jonass (LV), Husqvarna, 172
28. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 10

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