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MXGP Lombok: Podest knapp verpasst

Nach den intensiven Triple-Headern in Europa reiste der MXGP-Tross nach Indonesien, wo Jeremy Seewer am ersten von zwei Rennwochenenden einen dritten Rang einfuhr.

Es waren intensive Wochen im MXGP. Nach sechs Rennwochenenden in ganz Europa innerhalb von sieben Wochen, wanderte der MXGP-Tross auf die indonesische Ferieninsel Lombok aus, wo am Wochenende der erste von zwei MXGPs ausgetragen wurde. Das Startgatter war allerdings nur teilweise besetzt, denn neben verletzten Stars wie Romain Febvre (Kawasaki) und Pauls Jonass (Honda) traten auch viele Privatteams die kostspielige Reise nach Indonesien nicht an. Zu den fehlenden Stammpiloten gehörte der Aargauer Kevin Brumann (Husqvarna), der mit seinem Team Sixty Seven Racing auf die Reise und die damit verbundene sichere Punkteausbeute verzichtete – am Start waren inkl. Wildcard-Piloten nur gerade 16 Fahrer.

 

Auch beim MXGP von Lombok musste sich Seewer (91) meist hinter den Toppiloten Gajser (243), Prado (1) und Herlings (84) anstellen, erlaubte sich im Gegensatz zu den mehrfachen Weltmeistern aber keine Fehler. Bild: Kawasaki-Racing

Seewer: „best of the rest“

Kawasaki-Werkspilot Jeremy Seewer war nach seinem Podium beim MXGP Italien motiviert nach Indonesien gereist. Nach Rang 5 im Zeittraining fiel der bald 30-Jährige im Qualifikationsrennen beim Start bis auf Position 8 zurück, arbeitete sich aber rasch wieder auf Position 3 hinter WM-Leader Tim Gajser (Honda) und Jeffrey Herlings (KTM) vor. Doch bald schon bezwang der durchs Feld stürmende Weltmeister Jorge Prado (GasGas) den Schweizer, der schliesslich als Vierter hinter den drei Multichamps Herlings, Prado und Gajser ins Ziel kam.

 

Seewer: „Einmal mehr bin ich best of the rest! Aber wir sind nicht allzu weit weg. Auf dieser Piste ist es sehr schwierig, ohne Fehler durchzukommen. Ich bin überlegt gefahren und kann morgen erneut in die Top 3 fahren. Es ist sehr heiss hier, aber das kenne ich. Auch wenn ich es lieber kühl habe, weiss ich, wie ich mich vorbereiten muss.“

 

Seewer: Holeshot

Und Seewer war für Rennen 1 wirklich bereit, was er mit seinem dritten Holeshot der Saison eindrücklich demonstrierte. Doch der Zürcher Unterländer wurde noch in der ersten Runde von den aggressiv losgebrausten Spitzenpiloten Herlings, Prado und Gajser bezwungen. In der Schlussphase wehrte sich Seewer zunächst zwar gegen die Angriffe der Yamaha-Werkspiloten Calvin Vlaanderen und Andrea Bonacorsi, wurde dann aber doch auf Rang 6 verwiesen.

 

Seewer: „Möglicherweise hätte ich die beiden hinter mir halten können, doch wenn man hier keinen guten Flow hat, ist es ein harter Kampf mit der Piste.“

 

Jeremy Seewer wurde in der Schlussphase noch von Andrea Bonacorsi (132) auf Rang 6 verdrängt. Bild: Kawasaki-Racing

 

MXGP-Podest knapp verpasst

Vor Rennen 2 wurde die Strecke stark gewässert, und durch die tiefstehende Sonne mit entsprechendem Schattenwurf war die Sicht auf der von tiefen Rillen durchzogenen Piste entsprechend tückisch. Hier zahlte sich die Erfahrung und die ruhige Herangehensweise von Seewer aus: Auf Position 4 hinter Herlings, Gajser und Prado eingereiht fuhr der Schweizer ein konstantes Rennen. Bei den Top 3 schlichen sich unterdessen Fehler ein. Bei Gajser war es einer zuviel, womit der Slowene auf Rang 5 zurückgeworfen wurde. Seewer holte sich hinter Prado und Herlings Rang 3 vor Vlaanderen und Gajser. Trotz Rang 5 in der Tageswertung verpasste er das MXGP-Podest um lediglich einen Punkt.

 

Jeremy Seewer konnte in Rennen 2 den herannahenden Calvin Vlaanderen (10) abwehren, hatte in Rennen 1 aber zwei Plätze auf den Holländer verloren, der sich punktgleich mit Gajser der letzten Platz auf dem MXGP-Podium sicherte.  Bild: Kawasaki-Racing

 

Seewer: „Ein war ein positiver Tag, auch wenn Rennen 2 verrückt war. Obwohl es nicht geregnet hatte, war es wie in Maggiora ein Schlammrennen. Doch ich habe im Gegensatz zu anderen keine Fehler gemacht und war zuletzt nur einen Punkt vom Podium entfernt. Ich habe mein Bestes gegeben und gute Punkte gesammelt. Nach den hektischen Wochen werde ich hier nun Körper und Geist auszuruhen und allenfalls ein bisschen surfen gehen.“

 

Seewer nimmt ordentlich Punkte und einen weiteren Holeshot-Award vom ersten Lombok-Wochenende mit. Bild: Kawasaki-Racing

Guillod mit Fehlern

Der Romand Valentin Guillod (Honda) hatte 2023 in Indonesien mit Rang 5 im Qualirennen und zwei sechsten Plätzen in den Hauptrennen seine bisher fetteste Beute an einem MXGP gemacht.

 

Und auch dieses Jahr legte der französische Meister ordentlich los: Nach Rang 6 im Zeittraining wurde Guillod beim Start zum Qualirennen auf der Aussenbahn aus den Top 10 verdrängt, konnte sich schliesslich aber wieder bis auf Rang 7 vorkämpfen. In Rennen 1 reihte sich Guillod um Position 6 ein, fiel zwischenzeitlich bis auf Rang 9 zurück, verbesserte sich in der letzten Runde aber wieder auf den achten Rang.

 

Valentin Guillod kam in Indonesien erneut gut in Fahrt und punktete ordentlich, die stark gewässerte Piste machte ihm in Rennen 2 aber einen Strich durch die Rechnung.

 

In Rennen 2 hatte jedoch auch Guillod seine Probleme: Nach einem guten Start warf ein Sturz auf der zu sehr gewässerten Piste den 31-Jährigen bereits in der ersten Runde an den Schluss des Feldes zurück. Guillod musste sich schliesslich mit Rang 13 begnügen.

 

 

Resultate MXGP West Nusa Tenggara auf Lombok (RI)

Quali-Rennen

Rennen 1

Rennen 2


WM-Stand nach 11 von 20 MXGP

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 555 Punkte
2. Jorge Prado (E), GasGas, 533
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 497
4. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 381
5. Jeremy Seewer (CH), Kawasaki, 374
6. Romain Febvre (F), Kawasaki, 327
7. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 327
8. Pauls Jonass (LV), Honda, 274
9. Kevin Horgmo (N), Honda, 238
10. Valentin Guillod (CH), Honda, 224
26. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 24

 

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