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Töfflärm in der «Rundschau» von SRF

Die «Rundschau» des Schweizer Fernsehen SRF nahm sich am 9. September zur Hauptsendezeit das Thema Töfflärm zur Brust. Doch nach dem 15-minütigen Bericht konnte Entwarnung gegeben werden; es gab weder Hinterhältigkeiten noch derbe Plattitüden. Im Vordergrund standen Sachlichkeit und gleich viel Raum für beide Seiten.

 

Hintergrund und Anlass für die TV-Sendung waren die beiden politischen Vorstösse der SP-Politikerin Gabriela Suter. Die Aargauerin will erstens mit einer völlig unrealistischen Dezibelforderung Zehntausende von Schweizer Töfffahrerinnen und Töfffahrer quasi enteignen, zweitens will sie mit Lärmblitzern an Portemonnaie und Führerschein des Zweiradvolks.

 

Ausgewogen statt Plattitüden

Für einmal darf man Rundschau-Moderator Dominik Meier und seinem Team ein Kränzchen winden: Statt giftiger Kommentare und Prügel für eine Minderheit herrschte in der viertelstündigen Sendung um den «Krach um den Krach» vorwiegend Ausgewogenheit und Sachlichkeit vor.

 

Beide Seiten – diverse Töffahrer in Trimbach plus SVP-Nationalrat/FMS-Präsident Walter Wobmann einerseits sowie Frau Suter plus einige lärmgestresste Anwohner andererseits – kamen ausgiebig zu Wort, dazu gabs sachlich aufgebaute Infos wie etwa zu den noch nicht funktionstüchtigen Lärmblitzern. Interessant und erfreulich war, dass die Polemik um die Themen Auspuffklappen, Streckensperrungen und Fahrverbote fast vollständig ausgeklammert wurde.

 

 

Wenn SRF den Lärm misst …

Natürlich gab es auch Ausrutscher: So titulierte der Moderator gleich mal alle Töffahrer als «Dezibelfans», und bei den in Trimbach vorgenommenen Lärmmessungen steckte der SRF-Mann das Messgerät von gerade hinten fast in den Auspuff hinein (richtig wäre ein Meter Abstand im 45°-Winkel).

 

Auch wäre es schön gewesen, wenn nicht nur wie immer bei solchen Berichten der unvermeidliche Harley-Reiter mit Spezialumbau porträtiert worden wäre, sondern auch mal ein Durchschnitts-Töfffahrer, der sein Gefährt auch im Alltag verwendet, Platz gefunden hätte.

 

«Keine Enteignungen!»

Beim Interview mit dem Rundschau Moderator Meier blieb FMS-Präsident und SVP-Nationalrat Walter Wobmann ruhig und argumentierte trotz der teilweise aggressiv gestellten Fragen betont sachlich (und sachkundig). Wobmann unterstrich, dass bei einem Durchkommen der 95-dB-Grenze im Parlament nicht wie von Frau Suter prophezeit lediglich 7 Prozent, sondern gemäss ASTRA mindestens 15 Prozent des legalen Motorradbestandes praktisch enteignet, also umgebaut oder gar «verschrottet» werden müsste. Und Enteignungen seien alles andere als eine typisch schweizerische Gepflogenheit.

 

Andererseits stellte Wobmann klar, dass Verbände und Industrie bei Neufahrzeugen einer künftigen Verschärfung der Messmethode und Normen offen gegenüberstehen würden und dass für schwarze Schafe gemäss geltendem Gesetz bereits heute für die Polizei viel Spielraum besteht. Das Stichwort «Gross-Demo» erwähnte er ebenfalls, betonte aber, dass dies erst nach Ausschöpfen sämtlicher politischer Wege ins Auge gefasst werden könnte.

 

Link zur SRF-Rundschau vom 9.9.2020

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