Am Wochenende fällt in Aragon der Startschuss zur Supersport-WM 2022. Dominique Aegerter tritt als Weltmeister nicht mit der Startnummer 1 sondern weiterhin mit der 77 an. Wie sieht er seine Chancen und wo liegen die Schwierigkeiten?

In der Supersport-WM bricht eine neue Ära an. Denn mit der Hubraumöffnung wurde das Feld viel dichter gedrängt. Ducati kam mit der Panigale 955 V2 dazu, Triumph mit der Street Tripe 675 RS. Dazu stockte MV Agusta vom 675er auf den 800er Dreizylinder auf. Kawasaki könnte den 636er Vierzylinder einsetzen, bleibt aber vorerst beim 600er. Durch die Hubraumöffnung wurde die Vormachtstellung der Yamaha R6 mit 599 ccm gebrochen.

 

Starke Konkurrenz

Nicht nur die neuen Motorrädern auch neue starke Fahrern zum Beispiel etwa aus dem MotoGP-Zirkus, dass das Feld immer näher zusammenrückt. Da wäre beispielsweise Rookie Lorenzo Baldassarri auf der Evan Bros-Yamaha, die im letzten Jahr noch Vizeweltmeister Steven Odendaal pilotiert hatte. Er unterbot am Montag bei den Trainings in Aragon die Bestzeit des 32-jährigen Dominique Aegerter um 0,096 Sekunden. Nur gerade 0,080 Sekunden hinter Aegerter lauerte am ersten Testtag in Aragon bereits Can Öncü (Kawasaki).

 

 

Am zweiten Testtag rückte das Feld in Aragon noch näher zusammen. Aegerter verlor auf die Bestzeit von Jules Cluzel (Yamaha) nur gerade 0,240 Sekunden, musst sich aber mit Rang 5 begnügen. Baldassari, Öncü und Nicolo Bulega (Ducati) reihten sich noch vor dem Weltmeister ein. Es sind also enge Kämpfe zu erwarten! Wie sich die unterschiedlichen Motorkonzepte in den Rennen schlagen werden und wie gut die Dorna da für Chancengleichheit sorgen kann, wird sich zeigen.

 

Aegerter: Mehr erwartet

Dominique Aegerter erklärt: „Am Morgen war es an beiden Tagen noch sehr kühl, am Nachmittag waren die Verhältnisse aber nahezu perfekt. Die Nachmittagseinheiten sind im Grossen und Ganzen gut verlaufen. Wir feilen immer noch an der Feinabstimmung und es gibt auch noch ein paar Neuerungen, die es zu beurteilen und auszusortieren gilt. Generell sind wir aber startklar. Das gilt allerdings auch für die Konkurrenz. Den Test auf Platz 5 mit 0,2 Sekunden Rückstand abzuschliessen, ist sicher kein Drama, aber auch nicht der Bestzustand.“

 

 

Aegerter: „Ehrlich gesagt sind wir ein wenig hinter unseren Erwartungen geblieben, denn auf einer heissen Quali-Runde müssen wir uns noch deutlich steigern. Auf der anderen Seite stehen wir viel besser da, was die Race-Pace angeht. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden zwei Tagen weitere Aufschlüsse gewinnen, wenn wir die gesammelten Daten von diesem Test genau analysieren.“

 

„Es sind neue Hersteller in die Supersport-WM hinzugekommen,“ erklärt Ten Kate-Pilot Aegerter weiter, „was die Sache sicher interessant macht. Einige davon sind bereits sehr schnell. Vor allem auf den Geraden wird dies auch am Papier bestätigt. Hoffentlich finden wir noch etwas Top-Speed, damit wir in der Lage sind, sie zu überholen. Ansonsten fühle ich mich bereit und freue mich, dass es mit den Rennen bald losgeht. Bis dahin werde ich meine in Estoril angeschlagene Rippe weiterauskurieren, damit ich am Freitag topfit in das erste Rennwochenende starten kann.“

 

Brenner: Noch nicht die volle Leistung

Der 24-jährige Berner Marcel Brenner (Yamaha) wird 2022 erneut für das VFT Racing Team auf eine Yamaha R6 starten. Sein Ziel, die 1´55er Marke zu unterbieten gelang ihm nicht.

 

 

Brenner: „Okay, 1´55 tief ist nicht weit von meinem Ziel entfernt, aber ein wenig wurmt es mich schon. Dazu muss ich aber sagen, dass wir noch nicht mit der vollen Motorleistung gefahren sind. Im Gegenteil, wir haben die Leistung sogar noch ein bisschen mehr gedrosselt, um den neuen Motor für das Wochenende zu schonen. Wir gehen davon aus, dass es pro Runde eine halbe bis zu einer Sekunde ausmacht.“

 

Brenner: „Ich bin schon gespannt, wenn wir am Wochenende wieder 100 Prozent der Motorleistung abrufen! Auf jeden Fall fühle ich mich bereit und in Top-Verfassung, sodass wir am Freitag loslegen können. Ich denke, wir haben einen guten Speed sowie mein Gefühl für das Motorrad passt.“

 

Resultate Aragon-Test 4./5. April 2022

1. Jules Cluzel (GMT94 Yamaha) 1’53.407s
2. Lorenzo Baldassarri (Evan Bros. WorldSSP Yamaha Team) +0,057s
3. Can Öncü (Kawasaki Puccetti Racing) +0,135s
4. Nicolo Bulega (Aruba.it Racing WorldSSP Team) +0,214s
5. Dominique Aegerter (Ten Kate Racing Yamaha) +0,240s
6. Yari Montella (Kawasaki Puccetti Racing) +0,681s
7. Niki Tuuli (MV Agusta Reparto Corse) +0,737s
8. Adrian Huertas (MTM Kawasaki) +0,885s
9. Raffaele De Rosa (Orelac Racing VerdNatura WorldSSP) +0,963s
10. Peter Sebestyen (Evan Bros. WorldSSP Yamaha Team) +1,001s
20. Marcel Brenner (VFT-Racing Yamaha) +1,953s

 

 

Die Rennen live verfolgen

Das Schweizer Fernsehen hat die Rennen nicht im Programm. Sie können entweder auf www.worldsbk.com (2022 Saison-Pass für 69.90 Euro) oder auf dem Bezahlsender Eurosport2 verfolgt werden.

 

Servus-TV überträgt nur die Superbike-Rennen im TV. Alle Trainings und Rennen von Samstag und Sonntag können jedoch im Livestream am Bildschirm verfolgt werden: servussuperbike.com

 

Samstag, 9. April 2022

12:15 Uhr Superbike-WM, Vorberichte und Rennen 1 (14:00 Uhr)

 

Sonntag, 10. April 2022

13:15 Uhr Superbike-WM und Superpole-Rennen (13:25 Uhr)

14:00 Uhr Superbike-WM, Rennen 2

 

Zeitplan

Freitag 8. April

WorldSSP300 FP1 – 9:45-10:15

WorldSBK FP1 – 10:30-11:15

WorldSSP FP1 – 11:25-12:10

WorldSSP300 FP2 – 14:15-14:45

WorldSBK FP2 – 15:00-15:45

WorldSSP FP2 – 16:00-16:45

 

Samstag, 9. April

WorldSBK FP3 – 9:00-9:30

WorldSSP300 Superpole – 9:45-10:05

WorldSSP Superpole – 10:25-10:45

WorldSBK Superpole – 11:10-11:25

WorldSSP300 Race 1 – 12:40

WorldSBK Race 1 – 14:00

WorldSSP Race 1 – 15:15

 

Sonntag, 10. April

WorldSBK Warm Up – 9:00-9:15

WorldSSP Warm-Up – 9:25-9:40

WorldSSP300 Warm-Up – 9:50-10:05

WorldSBK Superpole Race – 11:00

WorldSSP Race 2 – 12:30

WorldSBK Race 2 – 14:00

WorldSSP300 Race 2 – 15:15