Seewer: Nicht nach Plan
Vizeweltmeister Jeremy Seewer schonte sich beim zweiten Lommel-GP in Rennen 1, kam in Rennen 2 im schweren Sand mit der angepassten Abstimmung aber nicht wunschgemäss auf Touren.
Der zweite von drei MXGP die innerhalb von 8 Tagen, die in Lommel (B) ausgetragen werden, zerrte an den Kräften. Die besonders auch da es am Rennmorgen noch ordentlich geregnet hatte und der Sand dadurch noch schwerer wurde.
Seewer: taktisch
Jeremy Seewer (Yamaha), der hier am Sonntag ohne Vorderradfederung arg eingebremst worden war, kam in Rennen 1 gut in Fahrt und reihte sich als Vierter ein. Seewer kämpfte um Rang 3, liess dann aber abreissen und fuhr einen sicheren vierten Rang ins Ziel.
Seewer: «Ich fühlte mich gut auf der Piste, hatte einen guten Start, entschied mich dann aber, die Kräfte zu schonen und mit Rang 4 vorlieb zu nehmen, um im zweiten Rennen angreifen zu können.»
Abstimmungsprobleme
Tiefen Rillen und die tiefstehende Sonne machten Rennen 2 zu einer heiklen Angelegenheit. Fehler waren schnell passiert. Yamaha-Werkspilot Seewer war erneut gut gestartet, kämpfte wieder um Rang 3 kämpfte dann aber sichtlich mit Problemen, kam von der Piste ab und wurde schliesslich lediglich Siebter.
Seewer: «Meine Strategie ging nicht auf, denn die Änderungen an der Abstimmung zwischen den beiden Rennen waren gar nicht hilfreich. Ich hatte Mühe, fand keinen Flow und fühlte mich bald richtig ausgepumpt. Die Saison wird allmählich lang und da wird es immer schwieriger, physisch und mental 100 Prozent fit zu bleiben.»
Seewers Teamkollege Gautier Paulin (Yamaha) fuhr unterdessen einen Sieg vor Seewers Hauptkonkurrenten Tim Gajser (Honda) und Jorge Prado (KTM) ein. Immerhin konnte der Schweizer, den im WM-Zwischenklassement auf Rang 2 liegenden, Antonio Cairoli (KTM) hinter sich lassen. Der neunfache Weltmeister war früh abgeflogen und musste sich schliesslich mit Rang 13 begnügen.
Seewer: WM-Vierter
Während Seewer mit den Rängen 4 und 7 nicht wunschgemäss punkten konnte, zog Weltmeister Gajser mit einem Sieg und Rang 3 an der WM-Spitze weiter davon. Jorge Prado (KTM) in der WM-Tabelle am Sonntag mit Seewer gleichgezogen war, setzte sich mit dem Tagessieg 15 Punkte von Seewer ab und schloss zum zweitplatzierten Cairoli auf. Seewer verlor aber auch auf den neunfachen Weltmeister wieder 6 Punkte und liegt nun auf dem klareren vierten WM-Rang.
Tonus: Waterloo
Für Arnaud Tonus (Yamaha), der nach einem Monat Pause drei Tage zuvor erstmals wieder im MXGP angetreten wer, lief der zweite Lommel-GP nicht wie gewünscht, ja noch schlimmer als befürchtet: In beiden Rennen hatte der Genfer schlechte Starts und stürzte wiederholt. Schliesslich musste im ersten Rennen eine Überrundung hinnehmen und belegte schliesslich den 20. Rang. In Rennen 2 kämpfte er sich nach frühem Sturz vom 28. auf den 20 Rang vor und wurde erneut überrundet. Ein WM-Punkt pro Rennen entspricht definitiv nicht den Erwartungen von Tonus
Tonus: «Es war ein eine Qual. Die Piste und die Rennen waren super anspruchsvoll! Ich spürte, dass ich physisch noch nicht bereit bin, zwei MXGP in Lommel innert drei Tagen zu meistern. Es war also ein sehr schwieriger Tag. Jetzt versuche ich, mich bis Sonntag so gut wie möglich zu erholen.“
Guillod: Aufwärtstrend
Valentin Guillod (Honda) zeigte wieder eine starke Leistung: In Rennen 1 war der Ex-Schweizermeister nur auf Rang 19 aus der ersten Runde zurückgekehrt, fuhr aber ein beständiges Rennen auf Rang 14 fertig. Im zweiten Rennen verlief zwar die Startphase besser (Rang 16), doch der Romand hatte deutlich mehr zu kämpfen und musste sich schliesslich mit Rang 17 begnügen. Aber immerhin: Guillod, der noch vor Kurzem wegen Schwächezuständen pausieren musste, hat zweimal gepunktet und wurde auch unter den schwierigen Bedingungen nie überrundet.
Guillod erfreut: «Es geht von Rennen zu Rennen immer besser. Wie bereits vor drei Tagen hatte ich im zweiten Lauf etwas mehr Mühe, doch auch der zweite Lommel-GP war ein positiver Tag!»
Resultate
WM-Stand:
1. Tim Gajser (SLO), Honda, 533 Punkte
2. Antonio Cairoli (I), KTM, 478 Punkte
3. Jorge Prado (E), KTM, 476 Punkte
4. Jeremy Seewer (CH), Yamaha 461 Punkte
5. Romain Febvre (F), Kawasaki, 421 Punkte
18. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 93 Punkte
25. Valentin Guillod (CH), Honda, 49 Punkte