Seewer: Neues Rezept!
Jeremy Seewer konnte sich aus dem Loch befreien, an dessen Tiefpunkt er aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme beim zweiten MXGP in der Türkei angelangt war. Inzwischen scheint er, eine Lösung gefunden zu haben.
In den zweieinhalb Wochen Pause bis zum MXGP von Sardinien in Riola (I) konnte sich Jeremy Seewer (Yamaha) erfreulich gut erholen und reiste guter Dinge nach Italien. Seewer: «Bisher hatte ich für den Aufbau Vitamine zu mir genommen. Jetzt haben wir einen speziell für mich entwickelten Nahrungsergänzungsmix. Der wirkte so, dass ich auch das Training anpassen und erstmals wieder so trainieren konnte, wie ich mir das vorstelle.»
Jeremy Seewer: „Es ist schön, endlich wieder mal ich selbst zu sein.“
Seewer wieder Top 5
In Riola Sardo zeigten sich die Fortschritte im Zeittraining mit Rang 17 jedoch noch nicht. «Für einen guten Rang muss man im Zeittraining zu 100 Prozent bereit sein und für eine Runde viel Risiko eingehen. Das ist der gefährlichste Moment des Tages!» erklärt Seewer. «Zudem wusste ich, dass der Startplatz hier nicht ganz so wichtig sein würde und ging nicht aufs Ganze.»
Tatsächlich schoss Seewer in Rennen 1 mit einem Superstart direkt an die vierte Stelle vor, verteidigte diese Position lange, verlor zuletzt aber noch zwei Plätze.
In Rennen 2 gelang ihm der Start nicht optimal, Seewer reihte sich auf Position 13 ein. Doch der 27-Jährige kämpfte sich mit guten Rundenzeiten stark bis auf Rang 5 vor. «Speziell das zweite Rennen war super», freute sich Seewer. «Ich konnte bis zum Schluss kämpfen und fühlte mich gut. Es war schön im härtesten GP des Jahres die Top 5 zu verwirklichen. Ich bin noch nicht da, wo ich sein will, aber wir kommen schon näher. Jetzt hoffe ich, es geht weiter aufwärts. Beim Motocross der Nationen werde ich nicht antreten, habe also zwei Wochen Pause, in denen ich versuche, mich so vorzubereiten, wie ich das eigentlich gewohnt bin. Mal schauen, wo das hinführt. Und dann geht es ohne Pause Schlag auf Schlag bis zum Saisonende weiter»
Wieder erste Erfolge
Arnaud Tonus (Yamaha) war in der Türkei aus seiner Verletzungspause zurückgekehrt und konnte beim zweiten MXGP wie bereits drei Tage zuvor einen 12. Rang einfahren. In Riola Sardo fuhr er im Zeittraining auf den starken fünften Rang, in den Rennen lief es dem Genfer hingegen nicht nach Wunsch. Gleich beim Start verlor er viele Plätze. In Rennen 1 reihte er sich auf Rang 15 ein und wurde als 16. abgewunken. In Rennen 2 war er in Runde 1 an den Schluss des Feldes zurückgefallen und konnte schliesslich nur noch mit Rang 19 punkten.
Valentin Guillod (Yamaha) hatte in der Türkei, direkt nachdem er die zwei Schweizer Meistertitel vorzeitig eingefahren hatte, mit neuen Bestresultaten aufgetrumpft. In Sardinien hatte der 28-Jährige zu kämpften. In beiden Rennen fiel er weit zurück, wurde jeweils überrundet und musste sich mit Rang 22 begnügen.
Kevin Brumann: Neue Bestmarke
MX2-Rookie Kevin Brumann (Yamaha) wurde in Sardinien in Rennen 1 in der ersten Kurve eingeklemmt und verpasste mit Rang 21 die Punkte knapp. In Rennen 2 kämpfte sich der 17-jährige Aargauer bis auf Rang 13 vor, stürzte dann, verzeichnete mit Rang 16 aber dennoch ein neues Karrierebestresultat.
Resultate
MXGP von Sardinien
WM-Stand nach 20 von 36 Rennen
1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 371
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 370 Punkte
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 367
4. Jorge Prado (E), KTM, 359
5. Antonio Cairoli (I), KTM, 326
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 280
7. Pauls Jonass (LAT), GasGas, 254
8. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 234
9. Alessandro Lupino (I), KTM, 185
10. Ben Watson (GB), Yamaha, 171
19. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 74
31. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 9
Bilder: Yamaha-Racing, Eva Szabadfi