Seewer: podio MXGP nella gara di casa

Der MXGP of Switzerland in Frauenfeld TG war ein voller Erfolg. Jeremy Seewer trumpfte stark auf und fuhr mit der Ducati erstmals aufs MXGP-Podest. Valentin Guillod ist auf dem Weg zu einem Top-Ergebnis aber gestützt und brach sich nach dem Wirbelfortsatz auch noch das Schlüsselbein.
40500 Zuschauer haben in Frauenfeld TG den MXGP of Switzerland bei bestem Frühlingswetter verfolgt. Nachdem Lokalhero Jeremy Seewer in Pietramurata (I) mit der Abstimmung seiner Ducati grosse Fortschritte gemacht hatte, zeigte er in Frauenfeld am Samstag ein starkes Qualirennen. Mit Rang 6 hatte er eine gute Ausgangslage für die Rennen am Ostermontag.

Nach dem starken Qualirace zeigte sich Jeremy Seewer beim Heimrennen auch am Ostermontag von seiner besten Seite.
Seewer: nach Top-Start durchgereicht
Il Startkönig von Riola Sardo reihte sich beim Start zu Rennen 1 prompt an zweiter Position hinter Lucas Coenen (KTM) ein. Bereits in den ersten Kurven wurde der Zürcher Unterländer aber von den Honda-Piloten Tim Gajser und Qualirace-Sieger Ruben Fernandez auf Rang 4 verwiesen. Nach 4 Runden war es Andrea Bonacorsi (Fantic), der die Abwehr von Seewer knackte. Weitere vier Runden später verdrängte Ex-Weltmeister Maxime Renaux (Yamaha) den Ducati-Piloten auf den sechsten Rang. Mit seinem letztjährigen Teamkollegen Romain Febvre (Kawasaki) lieferte sich Seewer in der Schlussphase ein heisses Duell mit mehreren Positionswechseln und beendete das Rennen schliesslich auf dem siebten Rang.

Heisses Duell von Jeremy Seewer (91) mit Romain Febvre (3).
Valentin Guillod: Noch ein Bruch!
Valentin Guillod (Yamaha) trat nach einem üblen Sturz in der Vorwoche mit einem gebrochenen Wirbelfortsatz zum Heimrennen an. Nach anfänglicher Zurückhaltung war der Privatier im Qualirennen sensationell auf Rang 8 gefahren. Am Ostermontag war er auf der Serien-Yamaha mit seiner Leistung und Rang 11 in Rennen 1 nicht zufrieden. Guillod: „Ich bin nicht gut gefahren. Zwei Fahrer sind beim Start vor mir fast gestürzt, und da habe ich das Gas etwas zugemacht. Zudem kämpfe seit einer Woche mit einer Grippe…“

Valentin Guillod trat in Frauenfeld mit einem gebrochenen Wirbelfortsatz und grippegeschwächt an.
In Rennen 2 gelang dem Romand dafür ein toller Start: Guillod reihte sich sensationell auf Position 5 ein, verteidigte seine Position mehrere Runden, flog dann aber nach einem Sprung übel ab und musste von den Sanitätern versorgt werden. Guillod geknickt: „Ich habe einen Scrub gemacht und bin bei der Landung über den Lenker geflogen. Dabei habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen. Wenigstens verletzte ich mich am Rücken nicht zusätzlich.“ Mit diesem Unfall platzt aber wohl auch sein Traum, für einen verletzten Fahrer in einem Werksteam einzuspringen.
Seewer kämpft sich aufs Podest
Jeremy Seewer hatte sich in Rennen 2 auf Position 4 vor Guillod eingereiht, wurde aber noch in der ersten Runde von vier Fahrern, darunter auch Guillod, bezwungen. Seewer: „Ich wurde von einem Stein am Bein getroffen und hatte über eine Runde lang kein Gefühl mehr.“ Kurz vor Guillod stürzte auf der Jagd auf Leader Coenen aber auch Gajser; der WM-Leader konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen. Damit rückte Seewer auf Position 6 vor.
- Tim Gajser (243) hat es bei der Aufholjagd auf Leader Lucas Coenen erwischt.
- Der WM-Leader überschlug sich brutal ….
- … und musst von den Sanitätern lange betreut werden. Über Verletzungen gibt es noch keine Angaben.
Als dann auch noch Bonacorsi ausfiel, war der Lokalmatador bereits Fünfter. Wenig später hatte Renaux an zweiter Position ein Problem: Zunächst fuhr er in der ersten Kehre nach dem Zielsprung geradeaus, konnte dabei Rang 2 noch halten, stürzte aber 300 Meter weiter, beim selben Sprung wie Guillod, und schied auch aus. Damit war Seewer hinter Coenen, Febvre und dem wegen einer Knie-OP erst spät in die Saison eingestiegenen Jeffrey Herlings (KTM) bereits an vierter Position. Seewer gab nochmals alles, schloss vom frenetischen Heimpublikum angefeuert zum Multichampion auf, bezwang ihn und brachte sensationell Rang 3 ins Ziel.

Jeremy Seewer bezwingt Mulitchamp Jeffrey Herlings.
Das war nicht nur sein bisher bestes Rennergebnis, damit bescherte Seewer Ducati auch ein erstes MXGP-Podest. Zudem konnte der Schweizer erstmals in der MXGP-Klasse einen Podestplatz beim Heim-GP feiern und strahlte: „Es ist der Wahnsinn – das erste Podium! Wir haben so hart gearbeitet, bei null angefangen und ein so hohes Niveau erreicht. Es ist unglaublich! Und zu Hause mein erstes MXGP-Podium einzufahren, mit all den Fans und bei diesem schönen Wetter – ich glaube, das ist der beste Tag meines Lebens!“

Jeremy Seewer feiert beim Heimrennen erstmals einen MXGP-Podestplatz.
Tonus: nach starker Leistung ausgepowert
Auch dem ehemaligen MXGP-Star und amtierenden Schweizer Meister Arnaud Tonus (Yamaha) gelang in Frauenfeld in Rennen 1 ein toller Start: Der Genfer reihte sich an sechster Position ein, fiel in der ersten Runde aber bereits auf Rang 10 zurück. Als er von Guillod bei einem Sprung überholt wurde, kollidierten die beiden Romands in der Luft. Diese heikle Situation ging glimpflich aus, doch Tonus verlor weitere Plätze und wurde in der Schlussphase von Herlings noch auf Rang 15 verwiesen. Dennoch ein starkes Ergebnis für einen SM-Piloten auf WM-Ebene.

Heikle Situation beim Überholmanöver von Valentin Guillod (92) an Arnaud Tonus (4)!
In Rennen 2 kam der Genfer als Zwanzigster aus der ersten Runde, kämpfte sich kurzfristig bis auf Position 16 vor und hatte weitere WM-Punkte in Aussicht. Tonus: „Dann bin ich konditionell eingebrochen. Zudem wurden blaue Flaggen gezeigt, da Überrundungen durch die Spitzenpiloten anstanden. Ich wollte niemanden behindern, immerhin war Jeremy auf Podestkurs. Dabei habe ich mindestens noch zwei Plätze verloren. Am Schluss versuchte ich das Tempo zu halten, hatte aber keine Energie mehr.“ Schliesslich erreichte Tonus das Ziel auf Rang 19 und konnte so zwei weitere WM-Punkte einfahren.

Tonus war in Rennen 2 zuletzt völlig ausgepowert, fuhr dabei aber erneut in die Punkteränge.
Brumann: Startcrash und Rang 15
Für Kevin Brumann (Husqvarna), mit 21 Jahren der zweitjüngste Stammpilot im Feld, begann der Ostermontag mit Rang 13 im Warm-up sehr gut. In Rennen 1 stürzte der Aargauer aber beim Start, kämpfte sich von der 39. Position durchs Feld und sicherte sich mit Rang 20 immerhin noch den letzten WM-Punkt.

Kevin Brumann (87) musste sich in beiden Rennen mühsam durchs Feld kämpfen, punktete aber zweimal: Plätze 20 und 15.
Zu Rennen 2 gelang der Start besser. Brumann kam als 30. aus der ersten Runde und kämpfte sich erneut durchs Feld. Zwar kämpfte zwischenzeitlich zwar mit harten Unterarmen, brachte aber dennoch den beachtlichen 15. Rang ins Ziel.
Resultate MXGP of Switzerland, Frauenfeld
Classifica del Campionato del Mondo:
1. Tim Gajser (SLO), Honda, 305
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 278
3. Lucas Coenen (B), KTM, 227
4. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 224
5. Maxime Renaux (F), Yamaha, 188
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 178
7. Andrea Bonacorsi (I), Fantic, 163
8. Kevin Horgmo (N), Honda, 163
9. Jeremy Seewer (CH), Ducati, 138
10. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 126
17. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 72
22. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 32
30. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 8