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Spannung pur am Saisonauftakt der Motocross-WM

Letztes Wochenende hat die MXGP-Saison in Neuquen, Argentinien begonnen. Jeremy Seewer und Arnaud Tonus starteten beide gut in die neue Saison, mussten sich jedoch gegen die starke Konkurrenz behaupten. Die Rennen der Königsklasse in Patagonien waren sehr abwechslungsreich und extrem spannend.

Arnaud Tonus, welcher immer wieder vom Pech verfolgt wird, musste letztes Jahr wegen einer Armverletzung die komplette Saison sausen lassen. Geduld brauchte Arnaud letzte Saison bei diesem Rückschlag. Wie die Zukunft aussah, stand eine Zeit lang sogar in den Sternen. Nun sitzt er wieder auf dem Töffsattel, nach wie vor bei auf der Maschine des Monster Energy Wilvo Yamaha MXGP-Teams. Die Vorbereitungsrennen, welche er während der Wintersaison 2018/2019 aus Trainingszwecken absolvierte, verliefen überraschend gut für Tonus und er zeigte konstant solide Leistungen. Sein Ziel ist es diese Saison, in der Königsklasse des Motocross möglichst gute Resultate einzufahren und sich stetig zu verbessern.

 

Jeremy Seewer unterschrieb nach der letzten Saison, welche er auf dem starken achten Rang beendete, den Vertrag beim Werksteam Monster Energy Yamaha Factory MXGP. Wegen einer Lungenentzündung, mit der Seewer diesen Winter zu kämpfen hatte, beschränkten sich seine Trainingseinheiten auf den Rennstrecken Europas auf ein Minimum. Für einen Motivationsschub sorgte Ende Februar 2019 ein Podestplatz am Vorbereitungsrennen im französischen Lacapelle-Marival. Jeremy will diese Saison wenn möglich konstant Zeiten unter den besten Fünf fahren. Er ist dafür bekannt, dass er sich von Saison zu Saison stetig verbessert und seine Ziele fast nie aus den Augen verliert.

 

Am Wochenende vom 2. und 3. März 2019 startete die Motocross-WM wie gewohnt mit dem Auftaktsrennen in Patagonien, Neuquen, Argentinien. Das Qualifitkationsrennen am Samstag lief für Tonus mit einem achten Rang besser als für Seewer, welcher sich lediglich mit einem 13. Rang zufrieden geben musste. Romain Febvre (Seewers Teamkollege) zeigte bereits da eine starke Leistung und holt sich souverän den Sieg vor den beiden Belgiern Julien Lieber (Kawasaki) und Jeremy Van Horebeek (Honda). KTM- Werksfahrer Antonio Cairoli hatte nach einem ungewohnt schlechten Start in der Mitte des Rennens Pech, als plötzlich seine Maschine streikte. Etliche Überholmanöver während dem Quali-Rennen erhöhten die Spannung bis zum Schluss und machten Laune auf die bevorstehenden Rennen am Sonntag.

 

Am ersten Rennlauf hatte Toni Cairoli einen besseren Start, Julien Lieber jedoch fuhr als Erster in die erste Kurve und holte sich somit den Holeshot. Auch Jeremy Seewer startete gut ins erste Rennen und befand kurz nach dem Start auf der achten Position. Es folgten heisse Fights mit Alessandro Lupino, Arminas Jasikonis und Pauls Jonass.  Arnaud Tonus war nach Rennbeginn auf dem 13. Platz und machte Runde um Runde eine Position gut. In der siebten Runde jedoch hatte der Schweizer einen ziemlich heftigen Abflug. Zum Glück ging alles glimpflich aus, obwohl Tonus das Rennen dann schliesslich abbrechen musste. Jeremy Seewer beendet den ersten Lauf auf dem zehnten Rang. Den ersten Sieg holt sich Antonio Cairoli (Red Bull KTM Factory Racing), welcher nach dem missglückten Quali-Rennen offensichtlich den Hammer ausgepackt hat. Zweiter wird der Slowene Tim Gajser (Honda) und Dritter wird Seewer’s Yamaha-Teamkollege Romain Febvre. Tonus Teamkollege Gautier Paulin beendet den ersten Lauf auf dem fünften Platz.

 

Das zweite Rennen begann vor allem für Tim Gajser äusserst gut. Der Slowene holt sich den Holeshot, dicht gefolgt von Romain Febvre und Antonio Cairoli. Arnaud Tonus, der glücklicherweise beim Sturz im ersten Rennlauf keine Verletzung davon getragen hat, befand sich nach dem Start auf dem neunten Rang. Nicht optimal hatte Jeremy Seewer das Startgatter verlassen und versuchte nun vom 22. Rang aus das Fahrerfeld aufzuholen. Was ihm auch ziemlich gut gelang. Eisern arbeitete er sich Runde um Runde nach vorne und machte schliesslich gesamthaft erstaunliche 11 Plätze gut. Den zweiten Lauf beendet Jeremy einen Platz vor seinem Landsmann Arnaud Tonus (Rennschluss 10. Rang). Gajser konnte die Spitze nicht lange halten, ein zu starker Romain Febvre griff bereits nach wenigen Runden an und übernahm die Führung. Cairoli beobachtete zunächst die Situation und hielt auf dem dritten Platz etwas Abstand. Er war schneller unterwegs als Febvre und Gajser. In Runde Sechs jedoch fuhr er innen mit einem rasanten Tempo an Gajser vorbei. Febvre hatte gegen Cairolis Speed auch keine Chance und musste den mehrfachen Weltmeister aus Sizilien nach einem markanten Überholmanöver auf der inneren Spur ziehen lassen. Einige Runden vor Schluss stürzte Febvre jedoch und musste den zweiten Lauf auf dem XX Rang abschliessen. Gajser wird Zweiter, Jeremy Van Horebeek wird Dritter.

 

Cairoli holt sich verdientermassen den Tagessieg vor den beiden Honda-Piloten Tim Gajser und Jeremy Van Horebeek.

 

Cairoli überlegen am Saisonauftakt in Neuquen, Patagonien. Bild: gatedrop.com

 

Seewer, welcher zwar zufrieden mit dem Resultat des neunten Platzes im GP-Klassement in Argentinien ist, zeigt sich zu gleicher Zeit etwas nachdenklich, da er sein gesetztes Ziel nicht erreicht hat. An der Kondition soll es nicht liegen, er hätte sich auch gut von der Lungenentzündung erholt. Er hatte jedoch Mühe damit, schnelle Rundenzeiten hinzulegen, was sicher damit zusammen hängt, dass ihm Trainingsstunden auf seiner Maschine fehlen.

 

Jeremy Seewer’s Kampfeswillen brachte ihn im zweiten Lauf dazu, sich beinahe durch das halbe Fahrerfeld auf den elften Rang nach vorne zu arbeiten. Bild: Pressebild Yamaha Racing

 

 

 

Tonus, welcher zufrieden ist mit seiner Leistung nach der jährlichen Zwangspause, kommt nach dem stuntreifen Abflug im ersten Lauf mit einem kleinen Schock davon und belegt deswegen den 16. Platz in der Tageswertung.

 

Nach dem heftigen Sturz im ersten Lauf stockte ihm kurz der Atem. Arnaud Tonus hat Glück und kann mit seiner Leistung am ersten Rennen der Saison zufrieden sein. Bild: Pressebild Yamaha Racing

 

Cairoli war stark, man bemerke jedoch, dass ein wichtiger Darsteller im MXGP-Zirkus und der eigentliche Hauptkonkurrent des Sizilianers fehlte: Jeffrey Herlings (Red Bull KTM Factory Racing) pausiert momentan wegen einer Fussverletzung. Am 11. März 2019 wird eine erneute medizinische Untersuchung erst Aufschluss darüber geben, wann Herlings‘ Saison los gehen könnte.

 

Die detaillierten Resultate der Rennen am ersten MXGP dieses Jahres gibts hier.

 

Wir sind gespannt auf das nächste Rennen, welches am 23. und 24. März 2019 im britischen Matterley Basin stattfinden wird.

 

Bilder: gatedrop.com/Pressebilder Yamaha Racing

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