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Ratgeber: Fahren mit Sozius

Die Motorradsaison ist längst angelaufen und viele Fahrer sind mit Sozius oder Sozia unterwegs. Wer noch kein eingespieltes Team ist, der sollte auf einige „Synchronisierungsfallen“ achten.

Los geht es schon beim Aufsteigen. Wenn der Beifahrer sich unvermittelt auf die Maschine schwingt und sich plötzlich auf die linke Fussraste stellt, kann das Motorrad ins Schwanken und der Fahrer ins Schwitzen geraten. Das Essener Institut für Zweiradsicherheit (IfZ) rät Neulingen daher, das Auf- oder Absteigen deutlich anzukündigen. Erst wenn der Fahrer sicher mit beiden Füssen auf dem Boden steht und die Maschine fest im Griff hat, darf der Mitfahrer auf- oder absteigen. Hilfreich kann es sein, sich dabei kurz an den Schultern des Vordermanns oder der Vorderfrau festzuhalten. Obwohl sich der Aufsteigende nicht gerade am Fahrer „hochziehen“ sollte. Das Halten oder Drücken an den Schultern während der Fahrt ist übrigens auch zu unterlassen.

 

Anfängerfehler

Ein klassischer Anfängerfehler von Mitfahrern ist die falsche Kurvenhaltung. Bei Richtungswechseln müssen Fahrer und Beifahrer eine Linie bilden, um die sichere Balance zu halten. Der Sozius darf weder den Fuss von der Raste nehmen noch sich als impulsive Reaktion in die Gegenrichtung neigen. Bedenken sollte der Fahrer unbedingt, dass der Mitfahrer in der Regel höher sitzt und sich dessen Kopf in Kurven daher weiter innen befindet. Anders ausgedrütkt: In Linkskurven hält der Mitfahrer seinen Helm früher dem Gegenverkehr entgegen und in Rechtskurven Felswänden etc.

 

 

Möglichst dicht sitzen

Ebenfalls eine „klassische Soziuspanne“ ist das Aneinanderstossen der Helme beim Bremsen oder Beschleunigen. Das IfZ empfiehlt, eine weiche und runde Fahrweise sowie eine gewisse Körperspannung. Das kann dazu beitragen, die unbeabsichtigten Kopfkontakte zu vermeiden. Ein möglichst nahes Zusammenrücken hilft ebenfalls und sorgt für eine dynamische Fahrer-Beifahrer-Einheit.

 

Zeichensprache

Vor der Fahrt sollten Duos auf dem Motorrad sich auch auf bestimmte Zeichen zur Verständigung einigen, falls keine Helmsprechanlage an Bord ist. Zum Beispiel kann das Klopfen auf den rechten Oberschenkel bedeuten, anzuhalten, klopfen gegen die rechte Schulter, langsamer zu fahren. Auf jeden Fall wird so wildes Gestikulieren vermieden, die Unruhe in das Fahrwerk bringen kann.

Längere Brems- und Überholwege

Brems- und Überholvorgänge fallen aufgrund des höheren Gesamtgewichts zu zweit länger aus als im Solobetrieb, warnt das Institut für Zweiradsicherheit. Der Fahrer sollte dies in seiner Fahrweise berücksichtigen und generell riskante und abrupte Manöver vermeiden. Es versteht sich ausserdem, dass aufgrund der grösseren Zuladung Fahrwerk und Reifenfülldruck gegebenenfalls vor der Fahrt angepasst werden müssen.

 

Quelle: ampnet/jri

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