Neue Triumph Tiger 900
Soeben enthüllte Triumph seine neueste Modellneuheit für die Saison 2020: die Tiger 900. Die Triumph Tiger 900 löst die 800er Baureihe ab und kommt ihrerseits gleich in fünf Versionen auf den Markt. Allen gemein sind mehr Hubraum, Drehmoment und Leistung.
Triumph schenkt seiner Mittelklasse-Reiseenduro mehr Hubraum und diverse technische Neuerungen. Die kleine Tiger heisst jetzt denn auch nicht mehr Tiger 800, sondern Triumph Tiger 900. Der Motor ist neu 888 ccm gross, leistet maximal 95 PS bei 8750/min und stemmt ein maximales Drehmoment von 87 Nm bei 7250/min. Zudem stiegen Leistung und Drehmoment übers gesamte Drehzahlband, wodurch sowohl Beschleunigungs- als auch Durchzugswerte verbessert werden sollen. Durch das neue Kühlersystem konnte zudem Platz gespart werden, was es Triumph ermöglichte, den Motor weiter vorne einzubauen. Dadurch wandert der Schwerpunkt 40 mm nach vorne und 20 mm nach unten, was zu einem verbesserten Handling führen soll.
Fünf Versionen
Die neue Triumph Tiger 900 kommt in insgesamt fünf Versionen auf den Markt: als Standard-Version Tiger 900, als GT und GT Pro sowie als Rally und Rally Pro. Die Rally Versionen sind dabei für den Offroadeinsatz prädestiniert, während die GTs eher Strassen-(Fern)-Reisende im Blick haben. Die Standard-Version wird in der Schweiz unserer Meinung hingegen kaum eine Rolle spielen, muss sie doch auf etliche Features der anderen Varianten verzichten. Konzentrieren wir uns also auf die für unseren Markt relevanten Bikes.
Triumph Tiger 900 Rally und Rally Pro
Die Versionen Rally und Rally Pro zeichnen sich durch ihr Showa-Fahrwerk mit 240 mm respektive 230 mm Federweg und ein 21-Zoll-Vorderrad aus. Die 45-mm-USD-Gabel ist dabei in Vorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbar. Das Federbein lässt sich in Vorspannung und Zugstufe anpassen. Beide Versionen kommen mit IMU und dadurch schräglagenabhängiger Traktionskontrolle sowie Kurven-ABS und verschiedenen Fahrmodi. Die Rally hat allerdings nur deren vier (Regen, Strasse, Sport und Offroad) während die Rally Pro zusätzlich noch den Fahrmodus Offroad-Pro und einen selbst konfigurierbaren Modus bietet.
Beide Offroad-Modi kommen dabei mit einer neuen „Anti-Stall“-Funktion, die automatisch die Leerlaufdrehzahl erhöht, um ein Abwürgen des Motors zu verhindern. Im Pro-exklusiven Modus „Offroad-Pro“ werden sowohl ABS als auch Traktionskontrolle deaktiviert, während ein spezielles Offroad-Mapping zum Zug kommt. Wobei es natürlich schon etwas zum Schmunzeln anregt, wenn man bedenkt, dass der Pro-Modus das bietet, was früher Standard war – keine Unterstützung.
Weiter setzt sich die Rally Pro von der Rally durch zusätzliche LED-Nebelscheinwerfer, einen bidirektionalen Quickshifter zum kupplungsfreien Hoch- und Runterschalten, beheizbare Sitze und ein Reifendruck-Kontrollsystem ab. In Sachen Sitzhöhe kann indes bei beiden Rally-Versionen zwischen 850 mm und 870 mm gewählt werden. Die Rally wiegt trocken 196 kg, die Rally Pro 201 kg. Inklusive 20 Litern Benzin und den restlichen Flüssigkeiten wird sich das fahrfertige Gewicht wohl irgendwo im Bereich von 220 – 230 kg bewegen.
Triumph Tiger 900 GT und GT Pro
Die Versionen GT und GT Pro richten sich eher an Strassenfahrer. Sie kommen mit Gussrädern – vorne 19 Zoll, hinten 17 Zoll – und Marzocchi-Federelementen. Die Federwege sind mit 180 mm respektive 170 mm deutlich kürzer als bei den GT-Versionen. Vorne kommt eine volleinstellbare 45-mm-USD-Gabel zum Einsatz. Hinten federt bei der GT ein volleinstellbares Federbein. Bei der GT Pro ist dieses elektronisch in Vorspannung und Dämpfung einstellbar.
Auch bei den GT-Verisonen kommt die Pro mit zusätzlichen Fahrmodi und LED-Nebellichtern. Weiter bekommt nur sie – wie auch bei den Rally-Tigers – den bidirektionalen Quickshifter, den beheizbaren Sitz und das Reifendruck-Kontrollsystem. Die Rally wiegt trocken 194 kg, die Rally Pro bringt 198 Kilo auf die Wage.
Volles Paket
Alle Versionen – bis auf die Standard Tiger 900 – bekommen ein neues 7-Zoll-TFT-Display mit vier verschiedenen Designs und einstellbarem Kontrast. Auch die Continental-IMU – sie misst Beschleunigungs-, Gier- und Neigeraten – ist allen Versionen bis auf die Standard gemein. Exklusiv für die Pro-Versionen, also die GT Pro und die Rally Pro, gibt’s zudem das Triumph „Connectivity-System“ zur Verbindung des Smartphones.
Weiter bemerkenswert ist, dass alle fünf Versionen der neuen Triumph Tiger 900 in den Genuss von Brembos Top-Bremsen Stylema kommen. Denn dieser Typ wurde zum ersten Mal in der Ducati Panigale V4 eingesetzt und kam auch bis anhin vor allem bei sehr sportlichen Bikes zum Einsatz. An Bremspower sollte es den neuen Tigern also sicher nicht mangeln.
Die neue Tiger 900 sollte in der Schweiz spätestens ab April bei den Händlern stehen. Wie viel die neuen Tiger 900 Modelle in der Schweiz kosten werden, ist momentan noch nicht bekannt. Mehr Infos auch unter triumphmotorcycles.ch
Testvideo zur neuen Tiger 900: www.moto.ch/triumph-tiger-900-im-testvideo