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Motorradbranche in der Corona-Krise Teil 2

Motorrad Corona

Letzte Woche wollten wir von der Motorradbranche wissen, wie sie mit der aktuellen Situation umgeht. Das Resultat dieses Aufrufs findet sich qui. Mittlerweile haben sich weitere Branchenvertreter bei uns gemeldet, und uns erzählt, wie sie die Situation handhaben, weshalb wir euch hier nun Teil 2 zur Motorradbranche in der Corona-Krise bringen.

Ein Betrieb, der sich gemeldet hat, ist die Firma Mototrend aus Seftigen BE. Mototrend ist einerseits Importeur verschiedener Bekleidungs- und Helmmarken, betreibt andererseits in Seftigen aber auch ein Verkaufsgeschäft für Motorradbekleidung und Helme. Zudem betreibt Mototrend schon länger einen Online-Shop. Das hilft in dieser Krise, wie Larissa Salvisberg, Shop Managerin bei Mototrend in Seftigen erzählt: „Momentan erhalten wir noch Waren von den Lieferanten und unser Online-Shop ist aktuell sehr gefragt.“

 

Deshalb sind in Seftigen auch nach wie vor Mitarbeitende vor Ort. Einerseits, um den Versand zu gewährleisten, aber auch, um Kunden am Telefon zu beraten. „Wir erhalten erstaunlich viele Anrufe von Kunden, die sich von unserem Verkaufsteam am Telefon beraten lassen möchten“, erklärt Sandra Geissbühler, Marketing- und Kommunikations-Chefin bei Mototrend. „Das ist eine Dienstleistung, die wir sehr gerne anbieten. Zudem haben wir entschieden, das Rückgaberecht – um 20 – auf 30 Tage zu verlängern. Weiter haben wir uns entschieden, für die Dauer der Krise, sämtliche Bestellungen versandkostenfrei zu liefern.“

 

Auch die hauseigene Schneiderin ist aktuell noch voll im Einsatz. „Wer seine Ausrüstung reparieren lassen möchte ruft uns am besten an, damit wir das direkt besprechen können. Die fraglichen Stücke können dann entweder per Post an uns geschickt, oder nach Absprache in Seftigen deponiert werden. Nach getaner Arbeit schicken wir die Kleider dann per Post wieder zurück“, so Geissbühler.

 

Grundsätzlich sei die Stimmung in Seftigen aber gar nicht so schlecht erzählt uns Larissa: „Wir sind alle wohlauf und zuversichtlich. Wir sind alle in der selben Lage und wir müssen nun das Beste daraus machen. Jetzt den Kopf hängen zu lassen, macht die Situation auch nicht besser.“ Trotzdem hat sie eine Bitte an die Schweizer Motorrad-Familie: „Wir wünschen uns, dass nach dieser schwierigen Zeit, die Leute besonders die einheimischen Detailhändler unterstützen und die Produkte hier kaufen werden. Nur gemeinsam können wir diesen finanziellen Verlust bewältigen.“

Töffbekleidung Ipsach – Rabatte und kostenlose Lieferung

Auch Töffbekleidung Ipsach am Bielersee musste den Laden aufgrund der Massnahmen schliessen. „Da wir den Laden nicht öffnen dürfen setzen wir jetzt alles auf unseren Onlineshop. Wir haben immer wieder interessante Aktionen für alle unsere Kunden, die jetzt in dieser schwierigen Zeit trotzdem einkaufen möchten. Zum Beispiel gewähren wir 50 Franken Rabatt auf sämtliche Stiefel und 10% Rabatt auf sämtliche Lagerartikel“, so Céline Roschi.

 

Auch am Bielersee wird also nach wie vor gearbeitet: „Wir sind weiterhin für unsere Kunden da, einfach etwas anders. Erreichbar sind wir zu den Büro-Öffnungszeiten per Telefon, Mail und auch über Social Media. Die Kunden dürfen und können sich bei uns melden und wir werden allfällige Fragen zu Bestellungen oder unserer Ware beantworten. Kundenbestellungen, die noch offen sind, und nicht mehr abgeholt werden können, werden per Post versendet.“

Fahrschule Mannhard – mit Packages für’s Überleben

Wer seine Kunden Online bedienen kann, ist damit in der Lage, zumindest noch einen gewissen Umsatz zu erzielen. Anders sieht es beispielsweise bei Fahrschulen aus. So beispielsweise bei der Fahrschule Mannhard aus Zürich: „Wir sind vom Arbeitsverbot betroffen und mussten den Betrieb zu 100% einstellen, das betrifft aktuell unsere sieben Fahrlehrer, zwei Office-Mitarbeiter, eine Lehrtochter (3. Lehrjahr KV), zehn Freelancer im Auftragsverhältnis und mich als Inhaber.“

 

Um sich in dieser schwierigen Zeit einigermassen über Wasser zu halten, hat Mannhard ein vergünstigtes Package kreiert. Das Paket richtet sich dabei an Fahrschüler und beinhaltet für 1750 statt 2200 Franken 20 Fahrlektionen, den VKU (Verkehrskunde-Unterricht), die Versicherung und das Begleitheft. Wer das Paket bis zum 19. April online erwirbt, kann es anschliessend an allen FM-Standorten einlösen. Dieses Paket richtet sich zwar an Auto-Fahrschüler, Mannhard bietet aber auch viele Motorrad-Aus- und -Weiterbildungen an. Im Video erklärt dir Philipp Mannhard gleich selbst, wie’s läuft.

 

Liqui Moly Geschäftsführer verzichtet im Notfall auf’s Gehalt

Nicht direkt mit der Schweizer Motorradbranche hat diese Meldung des deutschen Schmiermittel- und Additiv-Herstellers Liqui Moly zu tun, aber sie ist ein gutes Beispiel für Solidarität in der Krise. „Niemand wird entlassen, notfalls verzichte ich auf mein Gehalt.“ So lautet der Titel einer Medienmitteilung, die Liqui Molly letzte Woche verschickte.

 

Oberste Priorität habe für Geschäftsführer Ernst Probst der Schutz der Gesundheit seiner Beschäftigten und von deren Familien. „Auf der anderen Seite versuchen wir so lange als möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ein anstrengender, aber notwendiger Spagat.“ Das setze sowohl das Funktionieren der Lieferketten in der Beschaffung als auch im Absatz voraus. „So lange das gewährleistet ist, halten wir die Produktion in Ulm und in Saarlouis aufrecht.“

 

Darüber hinaus ist es Probst wichtig, weiterhin Löhne in vollem Umfang und pünktlich ausbezahlen zu können. „Das sind die Aufgaben denen wir uns seit Tagen rund um die Uhr stellen“, so Ernst Prost. Für den Fall der Fälle geht er noch einen Schritt weiter: „Wenn die Lage es erfordert, verzichte ich auf mein Gehalt. Jeder opfert sich auf, da muss der Kapitän Vorbild sein, damit die Mannschaft vertrauen kann.“

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