Das zweite Rennen der MotoGP-Klasse in Argentinien sorgte für Diskussionen. Tom Lüthi verpasst die Punkte knapp, Marc Marquez schiesst Altmeister Rossi ab, Dominique Aegerter verbessert sich und platziert sich sogar in den Top-Ten.

MotoGP

Ein etwas ungewohntes Moto-Wochenende mit wechselnden Emotionen und Wetterbedingungen liegt hinter uns. Im Qualifying holt sich überraschenderweise Jack Miller (Ducati / Alma Pramac Racing) die Pole. Auf einer teils nassen Fahrbahn fuhr er mit viel Risiko, hielt den Töff jedoch zum Glück aufrecht und sicherte sich die Bestzeit. Tom Lüthi klassierte sich im Q2 als Zehnter mit knapp 3 Sekunden Rückstand auf den Polesetter Miller.

Am Rennsonntag war das Wetter wieder wechselhaft. Alle bis auf Miller setzten daher auf Regenreifen. Nach der Sighting-Lap änderten sie aber allesamt ihre Meinung und verschwanden aus der Startaufstellung in die Boxengasse. Verwirrung pur. Die Rennleitung war komplett überfordert und verschob den Start. Lange war unklar wie jetzt gestartet werden sollte. Eigentlich müssten ja alle, bis auf Miller der die ganze Zeit auf seinem Startplatz stand, aus der Boxengasse starten. Das war der Dorna zu gefährlich, sie entschied sich dafür eine erneute Sighting-Lap fahren zu lassen, das Rennen um eine Runde auf 24 Runden zu verkürzen und anschliessend im Quick-Start-Procedure starten zu lassen. Die Startaufstellung wurde so verschoben, dass sie von hinten aufgefüllt wurde und hinter Miller zwei Reihen frei blieben. Chaos pur. Aber das sollte nicht der letzte denkwürdige Moment des Rennens.

Schon nach der Warm-Up-Lap würgte nämlich Marc Marquez den Motor ab, schob ihn in der Startaufstellung an und fuhr zurück auf seinen Startplatz. Dafür wurde er einige Runden später von der Rennleitung wegen Rückwärtsfahrens mit einer Durchfahrtsstrafe gebüsst. So befand er sich einige Runden nach dem Start auf dem 19. Rang. Dass Marquez nun alle Register ziehen würde, um zurück nach vorne zu kommen, war klar. So boxte er sich regelrecht mit brüsken Überholmanövern Position um Position nach vorne. In der Schlussphase, nachdem er bereits Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) angerempelt hatte, rammte der Repsol-Honda-Pilot  rücksichtslos den Altmeister Valentino Rossi (Movistar Yamaha) von seinem Töff. Deswegen verpasste Rossi wertvolle WM-Punkte. Marquez versuchte nach dem Rennen mit Rossi die Wogen zu glätten, jedoch ohne Erfolg.

So unglaublich Marquez erneut sein Fahrkönnen unter Beweis stellte – er fuhr mitten im Feld rund eine Sekunde schneller als alle anderen – so unglaublich stellte er auch wieder einmal seine Unvernunft zur Schau. Die Art und weise, wie er erst Espargaro und später Rossi förmlich in die Seite donnerte kann nicht mehr als einfacher Fehler abgetan werden und wird – sofern von Seiten Dorna nichts geschieht – früher oder später zu üblen Stürzen führen.

So war erst recht merkwürdig, dass Marquez sein Rennen auch nach dem Foul an Rossi vier Runden vor Schluss noch fortsetzen durfte.  Nachträglich wurde Marquez aber eine 30-Sekunden-Strafe aufgebrummt, womit er das Rennen schlussendlich als 18. abschloss und sogar hinter Tom Lüthi zurückfiel. Dem Berner fehlte als 17. nur gut eine Sekunde für die ersten WM-Punkte.

Moto2

Dominique Aegerter (KTM/Kiefer Racing) konnte sich im zweiten Moto2-Rennen auf der Strecke von Termas de Rio Hondo deutlich verbessern. Er startete von Position 11 aus und klassierte sich auf den starken 8. Rang. Aegerter ist nun mit neun Punkten WM-Elfter.

Der Sieg im Moto2-Rennen ging an den Italiener Mattia Pasini, der sich mit 0,850 Sekunden Vorsprung vor seinem Kalex-Markenkollegen Xavi Vierge aus Spanien durchsetzte. Dritter wurde der Portugiese Miguel Oliveira.

Hier die Resultate des MotoGP-Rennens: 

Hier die Resultate der Moto2:

Hier die Resultate der Moto3

Den ausführlichen Rennbericht lest ihr in der nächsten Ausgabe von Moto Sport Schweiz, welche ab dem 12. April 2018 erhältlich ist.

Fotos: MotoGP Press Site