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Monster Energy: Rock’n’Roll Lifestyle

Monster Energy Yamaha

Ab 2019 heisst der Hauptsponsor des Yamaha-Werks-MotoGP-Teams Monster Energy. Der Getränkegigant füllt so die Lücke, die der Abgang von Tech3 zu KTM (und Red Bull) aufgerissen hat. Der perfekte Zeitpunkt um nochmal etwas genauer auf Monsters Engagement in der MotoGP zu blicken.

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Monster Energy der neue Titelsponsor des Yamaha-Werks-MotoGP-Teams wird, das neu „Monster Energy Yamaha MotoGP Team“ heissen wird. Monster baut dadurch das Engagement in der MotoGP weiter aus. Zeit, um nochmal kurz zurück zu schauen: Wir waren nämlich im Sommer beim GP in Barcelona und haben mit den Monster-Verantwortlichen über ebendieses Engagement gesprochen.Normalerweise erhalten wir Einladungen zu Tests oder Events von Motorrad-, Reifen- oder ­Zubehörherstellern, ausnahmsweise vielleicht auch mal von einem Reiseveranstalter. Getränkefirmen sind eigentlich nicht unser Metier. Bis wir diesen Sommer von Monster Energy zur MotoGP nach Barcelona eingeladen wurden. Genauer gesagt zum «Gran Premi Monster Energy de Catalunya». Denn Monster sponsert nicht nur Fahrer und ganze Teams, sondern hat sich auch gleich den GP von Barcelona als Werbeplattform unter den Nagel gerissen. Insgesamt betreibt Monster in der ­MotoGP einen riesigen ­Aufwand. Dieses grosse ­Engagement warf  bei uns einige Fragen auf, weshalb wir uns in Barcelona den Verantwortlichen für die Kommunikation in den deutschsprachigen Ländern (kurz DACH), Bastian Radloff, geschnappt und mit ­einigen Fragen bombardiert haben.

Lifestyleprodukt

Bastian, oder wie er sich vorstellt Basti, ist Anfang dreissig und empfängt uns im T-Shirt und mit Monster-Cap auf dem Kopf. Nix Anzug, so wie man es vielleicht von einem Kommunikationschef eines Gross­unternehmens erwarten würde, aber das würde ja auch überhaupt nicht zu Monster passen. Denn im Gespräch wird schnell klar: Monster ist sich durchaus bewusst, dass es sich bei ­ihren Getränken ganz klar um Lifestyle- respektive Marketingprodukte handelt. Das heisst, der Grund, warum jemand ein verhältnismässig teures Markenprodukt anstelle des günstigen Discounterpendants kauft, liegt nicht direkt beim Produkt, sondern beim Image, das damit mitverkauft wird. Das ist denn auch der Hauptgrund für Monsters ­intensives Engagement in verschiedensten Sparten – auch in der MotoGP.

Marketing ohne Werbung

Monster ist also, genauso wie auch Red Bull, ein Marketingprodukt, und trotzdem verzichtet Monster gänzlich auf  Werbung. «Hä, was? Das Zeug ist doch überall?» Ja, aber nicht als Werbung, sondern als Resultat von Sponsoring-Aktivitäten. Das heisst, Monster sendet keine TV-Spots, hängt keine Plakate auf und wirbt auch nicht in Zeitungen oder anderen Medien. Die enorme Medienpräsenz erreichen sie rein durch sehr ausgeprägtes Sponsoring.

Etwas verrückter

Die Sparten, in denen sich Monster dabei engagiert, reichen von Motocross und Supercross über die MotoGP, verschiedene Action­sportarten wie BMX oder FMX bis hin zum amerikanischen Bull-Riding oder auch in die Musikbranche. Ziel ist es immer, den von Monster sogenannten «Rock’n’Roll-Lifestyle» zu verkörpern. Das ist auch im Hinblick auf die starke Konkurrenz, namentlich von Red Bull, wichtig. «Wir sind immer auf der Suche nach Typen mit starkem Charakter, Tattoos sind bei uns z. B. absolut kein Hindernis», meint Basti dazu.Während anfangs vor allem die Actionsportarten im Mittelpunkt standen, die zwar perfekt zur Marke passen, aber ein relativ eingeschränktes Zielpublikum haben, kamen mit dem ­Motorsport Disziplinen mit einer grösseren Zuschauergruppe dazu. Die MotoGP ist dabei das Flaggschiff bei den Zweiradsportarten, mit dem noch relativ jungen Engagement in der Formel 1 soll eine noch grössere Zielgruppe erreicht werden.

GP, Team, Fahrer

Nun hatte Monster in der ­MotoGP ja mit Monster ­Yamaha Tech3 ein eigenes Team und dadurch entsprechende Präsenz. Dieses Team fällt nach dem Wechsel von Tech3 von Yamaha zu KTM nun weg – KTM ist ja bekanntlich mit einem österreichischen Brausehersteller verbandelt… Ein Rückschlag? Nicht wirklich, erst vor wenigen Tagen verkündeten Monster Energy und das Yamaha Werksteam, dass sie ihre Zusammenarbeit ausbauen und Monster der neue Yamaha-Werks-Titelsponsor wird. In der kommenden Saison wird also das grüne Monster-M das weisse Movistar-M als prominentestes Zeichen an der Yamaha-Flanke ersetzen.Zudem unterstützt Monster aber auch weiterhin einzelne Fahrer und nicht zu vergessen die beiden GPs in Brünn (neu ab 2019) und Barcelona. «Durch die Erfolge sind unsere Fahrer häufig vorn dabei und wir dadurch in den Medien», erklärt Basti. Die GPs in Brünn und Barcelona seien zudem auch für Verkaufsaktionen sehr wertvoll: «Wenn wir zum Beispiel unter allen, die eine Kiste Monster Energy kaufen, einige Tickets zum GP verlosen können, ist das natürlich genial. Zudem können wir hier ­Medien- und Vertriebspartner einladen, was natürlich auch toll ist.»Inwiefern sich die Marketingaktivitäten auf den Umsatz auswirken, lasse sich generell nicht zu 100 % festlegen, so Basti. Das Investment von Monster im Marketing-Sektor sei jedoch durchaus beachtlich.

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