Kawasaki Z H2 – voraussichtlich unter CHF 20’000
Dass sie kommen würde, wurde aufgrund verschiedener Teaser (wir berichteten) schon in den letzten Wochen immer klarer, jetzt ist sie da: die Kawasaki Z H2. In der Schweiz wird das Kompressor-Naked voraussichtlich für unter 20’000 Franken zu haben sein!
Mächtige 200 PS und bärige 137 Nm liefert der mittels Kompressor aufgeladene, 998 ccm grosse Reihenvierzylinder der Z H2 – das die wohl wichtigste Info zu Kawasakis neuem Kompressor-Bike. Damit manövrieren sich die Japaner mit der Z H2 mitten ins Hypernaked-Segment und stellen der Ducati Streetfighter V4, schon bevor diese heute (23.10.) Mittag in Rimini präsentiert wird, eine erste Konkurrentin entgegen.
Der Motor ist dabei sicherlich die interessanteste Baugruppe, gibt es doch kaum Kompressor-Motorräder. Mittlerweile wissen wir aber auch, wie der Rest dieses neuen Hyper-Nakeds aussehen wird, und freuen uns schon sehr auf die erste Testfahrt.
Volles Elektronik-Paket
Damit auch „Nicht-Profis“ die ungeheure Power der Z H2 auf den Boden bringen, verfügt sie über ein weites Spektrum an elektronischen Helferlein. Wichtigster Bestandteil diese Pakets ist dabei die Bosch-IMU, die Beschleunigungs-, Gier-, und Neigeraten registriert. Mittels der so erfassten Daten können die weiteren Assistenzsysteme bedeutend genauer gesteuert werden. Das kommt sowohl der schräglagenabhängigen Traktionskontrolle als auch dem Kurven-ABS zugute. Weiter verfügt die Z H2 standardmässig über eine Launch-Control, einen bidirektionalen Quickshifter sowie einen Tempomaten.
Showa-Fahrwerk und Brembo-Bremsen
Fahrwerksseitig setzt Kawasaki bei der Z H2 auf Showa-Elemente. Die Gabel vom Typ SFF BP (Seperate Funtion Fork, Big Piston) ist in Vorspannung und Dämpfung einstellbar. Das Hinterrad führt ein Showa-Federbein, während ein Gitterrohrrahmen für Stabilität sorgt.
Bei den Bremsen setzt Kawasaki auf Ware aus dem Hause Brembo. Die zwei 290-mm-Scheiben vorne werden mittels Brembo M4.32 Vierkolbenzangen verzögert. Hinten kommt eine einzelne 226-mm-Scheibe zum Einsatz.
Das Gewicht soll fahrfertig 239 kg betragen. Das hält sich im Vergleich mit den anderen H2-Modellen im Rahmen. Trotzdem bringt die Kawa klar mehr Gewicht als andere Hyper-Nakeds auf die Wage.
In der Schweiz wird die Z H2 pünktlich zum Saisonstart 2020 (Februar / März) bei den Händlern stehen. Laut Kawasaki Schweiz wird das Kompressor-Naked dabei voraussichtlich für unter 20’000 Franken zu haben sein. Wer sich das Hypernaked schon vorher in Natura anschauen möchte kann dies im Rahmen des Kawasaki Open House Events am 23. und 24. November in Härkingen SO tun.
Hoffen und träumen
Und somit wären wir am Ende der nüchternen Informationsvermittlung. Was nun folgt sind Meinungen und Einschätzungen, deren Richtigkeit sich erst nach den ersten Testfahrten überprüfen lässt.
Gut, weiter im Text: Ob sich dieses Mehrgewicht (spürbar) negativ auf die Performance auswirken wird, muss sich noch zeigen. Denke ich nämlich beispielsweise an die Ninja H2 SX SE und ihre rund 260 kg Gewicht zurück, erinnere ich mich daran, dass ich diese Kilos höchstens beim heftigen Ankern gespürt habe. Das stimmt mich positiv.
Grundsätzlich ist die Ninja H2 SX (SE) ein Grund weshalb ich mich so auf diese Z H2 freue. Denn ich hatte letztes Jahr das Vergnügen den Kompressor-Sporttourer auf über 2700 Kilometern durch die Ardèche und die Pyrenäen zu jagen und war absolut begeistert. Der Kompressor-Motor mit seinem charakteristischen „Zwitschern“ und seiner immer kontrollierbaren brachialen Leistung machte mich beinahe süchtig. So wirklich überrascht war ich allerdings davon, wie extrem spielerisch sich dieses doch grosse und schwere Bike auch über die schmalen Pyrenäen-Pässchen dirigieren liess.
Und nun kommt die Z H2, mit sehr ähnlichem Motor und sehr ähnlicher Elektronik, aber über 20 kg weniger Gewicht. Das schürt in mir die Hoffnung, dass Kawasaki die Fahrwerksabstimmung ähnlich gut hinkriegt, wie bei der SX. Denn wenn sie das schaffen, wird’s spannend an der Hyper-Naked-Front.
Mehr zu Kompressor-Bikes gibt’s auch qui.