Jeremy Seewer wechselt Ende Jahr bekanntlich zu Kawasaki. Bei seinem vorletzten MXGP auf Yamaha war das Glück ausnahmsweise auf seiner Seite, sodass der Schweizer seinen achten MXGP-Sieg mit Yamaha und seinen WM-Podestplatz bereits in Maggiora (I) feiern konnte.

Der MXGP von Italien schien im Sumpf zu versinken. Starke Regenfälle hatten die Piste ordentlich mitgenommen und so war die heftige Schlammschlacht im Qualifikationsrennen vom Samstag auch von vielen Stürzen gezeichnet. Jeremy Seewer Seewer reihte sich in Maggiora beim Start zum Qualirennen hinter Jorge Prado (GasGas) und Lokalmatador Alberto Forato (KTM) an dritter Position ein. Er schien speziell in den steilen Auffahrten das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen. Dort wurde er bald überholt und auf Position 5 verwiesen. Ein Sturz warf den Schweizer schliesslich auf Rang 8 zurück.

Am Sonntag herrschten beste Bedingungen, allerdings war das Überholen in Maggiora schwierig.

Sonnenschein am Sonntag

Die Bedingungen in Maggiora verbesserten sich mit dem Sonnenschein und der hervorragenden Pistenvorbereitung der Organisatoren massiv. Auf griffigem Untergrund wurde am Mittag ins erste Rennen gestartet. Seewer reihte sich beim Start an zweiter Position hinter Prado ein, wurde aber sogleich von seinem künftigen Teamkollegen Romain Febvre (Kawasaki) bedrängt. Der Franzose wollte seine letzte Chance im Titelkampf nutzen und unbedingt vorbei. Nach einem ersten Umfaller blieb Febvre aber mit technischen Defekt in einer Auffahrt hängen und musste aufgeben. Seewer schloss in der Folge mit Forato im Schlepptau wieder zu Prado auf. Der Schweizer drängte hinter dem Spanier, fand aber keinen Weg vorbei und musste sich mit Rang 2 begnügen.

Seewer wurde in Maggiora lautstark von zahlreichen Fans unterstützt.

Top 3 sind fix

Prado stand damit als MXGP-Weltmeister 2023 fest und wurde im Ziel entsprechend gefeiert. Für Rennen 2 trat der MX2-Weltmeister von 2018 und 2019 bereits mit der Startnummer 1 an und holte sich erneut den Holeshot. Doch diesmal riss Febvre die Führung an sich, nach einem Duell mit Franzosen fiel der Spanier auch noch hinter Tim Gajser (Honda) zurück.

Prado wurde im Ziel als neuer Weltmeister gefeiert.

Überraschung: MXGP-Sieg

Seewer hatte sich an vierter Position eingereicht wurde in der Startphase aber auf Position 6 verdrängt. Überholen war hier schwierig. Dennoch fand Seewer eine Weg vorbei am fünftplatzierten Forato und rückte dank eines späten Sturzes von Prado gar noch auf Rang 4 vor. Völlig überraschend konnte er im Ziel schliesslich vor zahlreichen Schweizer Fans den MXGP-Sieg feiern. Seewer: „Es war schwierig hier den Unterschied zu machen. Das ist ein spezieller und überraschender Sieg. Ich habe das Gefühl, dass nach so vielen Pechphasen in dieser Saison nun ich an der Reihe war, etwas Glück zu haben. Ich nehme diesen Bonus gerne. Die ersten drei Plätze in der WM sind nun fix, also kann ich die letzte Runde in England geniessen und dann will ich bei den Nations in Frankreich etwas cooles machen.“

Der MXGP-Sieg von Seewer in Maggiora kam überraschend. Umso grösser war die Euphorie bei der Siegerehrung.

Guillod: Schnell!

Valentin Guillod (Honda) war am nassen Samstag im Freitraining sensationell auf Rang 2 gefahren und bestätigte seine Form mit Rang 4 im Zeittraining. Im Qualirennen hatte der Romand allerdings keinen optimalen Start erwischt, fiel auf Rang 14 zurück und verpasste als Elfter knapp die Punkteränge.

Valentin Guillod war in den Trainings im Nassen richtig schnell. Sein Start im Qualirennen und der folglich weniger guten Startplätze für die Rennen vom Sonntag waren hinderlich: Dennoch weitere Top-10-Resultate.

In Rennen 1 holte sich der französische Meister Rang 10 und verbesserte sich in Rennen 2 auf Rang 8. Guillod: „Die Starts waren heute besonders wichtig. Sie sind mir gelungen, waren allerdings nicht gut genug, um ganz vorne mitzumischen.“

MXGP von Italien in Maggiora