Für einen flüssigeren Verkehr
Mit verschiedenen Massnahmen will das Bundesamt für Strassen (ASTRA) für einen flüssigeren Verkehr sorgen. Unter anderem auch mit einer besseren Nutzung der bestehenden Infrastruktur – etwa mit Anlagen zur Geschwindigkeitsharmonisierung und zur Rampendosierung.
Die Fahrleistung auf den Nationalstrassen nahm 2019 gegenüber dem Vorjahr weiter zu, um rund 100 Millionen auf insgesamt 27,8 Milliarden Fahrzeugkilometer (knapp 18 Prozent davon entfielen auf den Güterverkehr), wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) mitteilt. Nach einer leichten Abnahme im Vorjahr hätten die Staus wieder zugenommen, auf 30’230 Stunden.
Warum wir im Stau stehen
An den Gründen für die Staus habe sich nicht viel verändert: Hauptursache seien Verkehrsüberlastungen, gefolgt von Unfällen und Baustellen. Die meisten Staustunden seien auf der A1 und der A2 verzeichnet worden (Zürich, Winterthur, Bern, Région Lémanique / Basel, Luzern, Sottoceneri). In der Region Luzern habe sich zudem die mehrwöchige Sperrung der Axenstrasse wegen Steinschlags im Sommer 2019 deutlich bemerkbar gemacht.
Viele weichen aus
Ausserhalb der Nationalstrassen sei der Verkehr 2019 stärker angestiegen. Das zeige, dass der Verkehr auf das nachgelagerte Strassennetz ausweiche, wenn es auf den Nationalstrassen zu Staus komme.
Massnahmen zugunsten des Verkehrsflusses
Für die kommenden vier Jahre habe das ASTRA in einer Roadmap konkrete Massnahmen definiert, um den Verkehr flüssiger zu machen. Dazu gehöre, das Verkehrsmanagement zu verbessern, zum Beispiel mit Geschwindigkeitsharmonisierung und einer Rampendosierung bei den Ein- und Ausfahrten der Autobahnen. Die dazu nötigen Anlagen sollen unabhängig von den Unterhaltsarbeiten rasch realisiert werden. Zudem werde ab 1. Januar 2021 das Rechtsvorbeifahren an Kolonnen erlaubt sein. Indem die Rettungsgasse und das Reissverschlussprinzip Pflicht würden, könne der Verkehr auf allen Spuren ebenfalls besser fliessen.
Pannenstreifen als Fahrspuren
Um Staustunden zu mindern, setze das ASTRA zudem auf die Verbesserung der Schnittstellen zwischen den einzelnen Netzhierarchien. Ergänzt würden diese Massnahmen mit der zeitlich und örtlich begrenzten Freigabe der Pannenstreifen als Fahrspuren und punktuellen Ausbauten im Rahmen der Strategischen Entwicklungsprogramme (STEP). Über die Projekte und deren Priorisierung entscheidet das Parlament. Es legt grundsätzlich alle vier Jahre fest, welche Projekte neu verwirklicht werden sollen.
1860 Kilometer
Das Nationalstrassennetz umfasst mit rund 1860 Kilometern Länge knapp 3 Prozent des gesamten schweizerischen Strassennetzes (Stand: 31. Dezember 2019). Es bewältigt laut ASTRA rund 41 Prozent des gesamten Strassenverkehrs.
Verkehrsabnahme während des Lockdowns
Das ASTRA hält weiter fest, dass während des coronabedingten Lockdowns und der bundesrätlichen Empfehlung, möglichst zu Hause zu bleiben, eine deutliche Verkehrsabnahme festzustellen war: Auf den Autobahnen habe sich der Verkehr an vielen Orten um 50 bis 70 Prozent, am Gotthard um bis zu 90 Prozent reduziert. Mit den Lockerungen der Massnahmen habe der Verkehr rasch wieder zugenommen.