Domi dominiert wieder
Die Schweizer Supersport-Piloten Dominique Aegerter und Stéphane Frossard haben nach den Barcelona-Tests ihre Arbeit in Aragon fortgesetzt. Nach einer ersten Ernüchterung war es wieder Aegerter, der klar dominierte.
Bei den zweitägigen Supersport-Tests in Aragon (E) waren nur wenige WM-Piloten am Start, die Toppiloten von der Vorwoche fehlten. Dennoch musste sich Domi Aegerter am ersten, sehr windigen Testtag noch den Yamaha-Piloten Federico Fulgini, Marc Alcoba und Hannes Soomer geschlagen geben – allesamt Fahrer die nicht nur er langsamer eingeschätzt hatte…
Rekordjagd
Doch der Domifighter fand am zweiten Testtag unter besseren Bedingungen noch 2 Sekunden und führte schliesslich auch diesen Test überlegen an. Mit seiner Bestzeit unterbot er zwar die schnellste Rennrunde von Weltmeister Andrea Locatelli (Yamaha), hätte sich in der Superpole vom Vorjahr aber hinter Locatelli, und den Kawasaki-Piloten Phillip Öttl und Lucas Mahias mit Startplatz 4 begnügen müssen.
Aegerter: «Wir sind am zweiten Tag vorangekommen und konnten gute Zeiten fahren. Momentan geht es noch darum das Gefühl für den Töff und die Reifen zu bekommen. Darum, zu verstehen, wie sie über eine Quali-Runde und über eine Renndistanz funktionieren. Und natürlich verbessern wir die bereits sehr gute Zusammenarbeit im Team weiter und sammeln Daten, um eine gute Basis für künftige Einstellarbeiten zu haben. Das Ten Kate Team ist erfahren und hat nicht umsonst schon zehn WM-Titel eingefahren.»
Gekommen, um vorne zu fahren
Aegerter war vor dem ersten Aufeinandertreffen noch nervös, inzwischen ist aber klar, dass er ein heisser Kandidat für Podestplätze ist. «Tests sind immer etwas anders als Rennen. Als ich in die Supersport-WM wechselte war klar, dass ich vorne mitkämpfen will. Das konnte ich in den Tests schon mal zeigen und hoffe, dass ich das auch in den Rennen so durchziehen kann.»
Terminüberschneidung!
Aegerter wird auch im MotoE-Weltcup als Titelfavorit antreten wird und ist zwischen den zwei Serien hin und her gerissen. Nächste Woche stehen bereits die nächsten MotoE-Test an. Kann Aegerter tatsächlich auch in der Supersport-WM um den Titel kämpfen, kommt irgendwann der Tag der Entscheidung, denn am Wochenende vom 18./19. September sollte Aegerter sowohl an der Supersport-WM in Barcelona (E) als auch dem MotoE-Weltcup in Misano (I) antreten. Aegerter: «Die Situation ist immer noch dieselbe: Vertraglich hat die MotoE Vorrang. Ich hoffte immer, dass es die Dorna, die ja hinter dem MotoGP und der Superbike-WM steckt, irgendwie richtet. Maria Herrera fährt beispielsweise auch in beiden Klassen. Bis im September kann noch viel passieren. Falls es die Dorna nicht richten kann, wird diesbezüglich möglicherweise die Corona-Situation noch etwas bewirken.»
Frossard: fünf Monate ohne Töff
Neueinsteiger Stéphane Frossard (Yamaha) war vor Barcelona fünf Monate nicht auf dem Töff gesessen, konnte sich dort aber erfreulich steigern. In Aragon stürzte er und verlor zum Schluss fünf Sekunden auf Aegerters Bestzeit.
Frossard: «Vor sechs Jahren bin ich das letzte Mal hier gefahren. Unter diesen Bedingungen mit dem starken Wind war es schwierig, vorwärtszukommen. Und dann bin ich in einer Kurve übers Vorderrad weggerutscht. Am zweiten Tag wurde das Gefühl besser und wir konnten weiter Fortschritte machen. Das Motorrad ist gut, doch mir fehlt nach noch die Routine. Speziell mit Linkskurven habe ich noch Probleme und davon hat es in Aragon viele. Dennoch war ich sowohl in Barcelona als auch Aragon schneller denn je. Ich habe gesehen, woran ich arbeiten muss. Wir sind auf dem richtigen Weg! Jetzt geht es nach Estoril, wo wir weiterarbeiten werden.»
Aragon (E), 6./7. April
1. Dominique Aegerter (CH), Yamaha 1:53,865
2. Hannes Soomer (EST) ,Yamaha +0,502
3. Federico Fulgini (I), Yamaha +0,616
4. Marc Alcoba (E), Yamaha +0,957
5. Davide Pizzoli (I), Yamaha +1,027
6. Galang Hendra Pratama (IND), Yamaha +3,565
7. Stéphane Frossard (CH), Yamaha +5,008