Domi Aegerter: Doppelsieg und klarer WM-Leader

Dominique Aegerter war beim dritten Saisonmeeting der Supersport-WM in Misano (I) eine Klasse für sich: Auf die erste Pole-Position folgten der zweite und dritte Laufsieg der Saison und die klare WM-Führung. Ex-Weltmeister Randy Krummenacher landete am Samstag auf Rang 7 und stürzte am Sonntag.
Der 30-jährige Dominique Aegerter lieferte bereits am Samstag in Misano eine beeindruckende Vorstellung ab. In der 20-minütigen Superpole-Session war er der Stärkste und sicherte sich im sehr eng beieinanderliegenden Spitzenfeld seine erste Pole-Position in der für ihn neuen Supersport-WM.
Aegerter: Pole-Position, …
Der Ten-Kate-Yamaha-Pilot erwischte im ersten Rennen am Samstag den besten Start und hielt in der Anfangsphase den dreifachen Saisonsieger und WM-Leader Steven Odendaal aus Südafrika geschickt auf Distanz. Danach erhöhte Aegerter die Pace und setzte sich vom Rest des Feldes ab und gewann sicher.
… Sieg im ersten Rennen, …
«Heute lief alles perfekt», freute sich Aegerter. «Meine letzte Runde in der Superpole ist mir perfekt gelungen und am Nachmittag war es ein super Gefühl, vom besten Startplatz loszufahren. Der Start selbst war ebenfalls richtig stark, ich bin als Erster in Kurve 1 eingebogen. Danach habe ich das Rennen bis ins Ziel angeführt, was allerdings keine einfache Angelegenheit war. Die Asphalttemperaturen waren extrem hoch. Daher war es schwierig, die Reifen zu kontrollieren. Bis kurz vor Schluss hatte ich jedoch beruhigende zwei Sekunden Vorsprung. In der letzten Runde habe ich allerdings ein wenig die Konzentration verloren. Die 25 Punkte sind für die Meisterschaft enorm wichtig, aber die Saison dauert noch lange.»
… Sieg im zweiten Rennen, …
Am Sonntag doppelte Aegerter nach. Nach einem Abbruch nach 6 Runden wegen einiger Stürze im Mittelfeld musste das Rennen über 12 Runden neu gestartet werden. Dass er gewonnen hatte, wusste Aegerter aber erst, als er im Parc fermé angekommen war. Denn sein WM-Hauptgegner Steven Odendaal (Yamaha, RA) war zwar vor dem Schweizer über den Zielstrich geflitzt, hatte aber zuvor mehrfach die Track Limits überschritten und erhielt deswegen von der Rennleitung drei Strafsekunden aufgebrummt. Das ergab für Odendaal nur noch Rang 5 und für Aegerter den Sieg.
… und klare WM-Führung
Damit baute der 30-jährige Yamaha-Pilot seinen Vorsprung in der WM von drei auf 17 Punkte aus und reist als klarer WM-Leader an das Heimrennen seines Teams in Assen (NL) Ende Juli.
Natürlich war Aegerter hochzufrieden: «Es war sehr heiss, noch heisser als gestern. Das Überholen war sehr schwierig, zwischendurch fiel ich aus den Podesträngen zurück. Doch im Finale konnte ich nochmals zulegen, was mir Rang 2 einbrachte. Im Ziel wusste ich nichts von Odendaals Strafe, ich habe bis zum Zielstrich voll angegriffen. Das Resultat in Misano ist natürlich super – Pole-Position, zwei Siege, WM-Führung. Mehr geht nicht.»
Aegerter lobte sein Ten Kate Racing Yamaha-Team: «Sie haben seit Aragón und Estoril sehr hart geschuftet, um mir ein konkurrenzfähiges Bike hinzustellen. Das hat sich schon in Estoril bezahlt gemacht, und nun auch hier in Misano. Zudem ist es sehr schön, dass wir hier vor einer limitierten Anzahl von Fans vor Ort Rennen fahren können. Die Fans gehören zu unserem Sport dazu, und es spornt an, wenn ich die Schweizer Flagge und die «77» entlang der Strecke sehe.»
Krummenacher: Näher an der Spitze dran
Der Supersport-Weltmeister von 2019, Randy Krummenacher, verliess Misano nach einem 7. Platz im ersten Rennen, einen Sturz bei Halbzeit im zweiten Lauf und der Gewissheit, der Spitze von den Rundenzeiten her deutlich näher gerückt zu sein. «Es war ein hartes Weekend», erzählte der Zürcher. «Aber es war auch Positives dabei. Wir rücken der Spitze näher und arbeiten in die richtige Richtung. In Lauf 2 bin ich leider in einer ziemlich schnellen Passage abgeflogen. Wir müssen unbedingt an unserer Konsistenz arbeiten. Wenn wir dabei Fortschritte machen, werden wir mit den Besten mithalten können. Davon bin ich überzeugt.»