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Die Schweizer am GP von San Marino

Tom Lüthi fuhr nach zweifelhaften Trainings im Moto2-Rennen doch noch auf Rang 6 während Jesko Raffin erschöpft aufgeben musste und Domi Aegerter in der MotoE-Klasse mit sensationell erkämpftem drittem Podestplatz in Folge die Weltcup-Führung verteidigte.

 

Nach dem Lichtblick beim letzten GP in Spielberg (A) war Tom Lüthi sehr verhalten in das erste von zwei aufeinanderfolgenden Rennwochenenden in Misano (I) gestartet: Rang 18 am Freitag aber immerhin Rang 12 am Samstag und damit ein Platz in der vierten Startreihe für das Moto2-Rennen am Sonntag.

 

Lüthi war verhalten ins Wochenende gestartet, zeigte aber einen klaren Aufwärtstrend. Bild: F. Glänzel

 

Lüthi mit Blitzstart

Doch der 34-jährige Berner machte das Beste aus der nicht gerade erfolgsversprechenden Situation und schoss mit einem sensationellen Start gleich auf Position 6 vor. Im Gerangel verlor er zwar bald den Anschluss zur Spitze, fuhr aber dennoch den respektablen sechsten Rang ein.

Lüthi: „Es war sehr zäh und teilweise hart. Ich musste wirklich kämpfen, aber ich hatte einen guten Start, was mir sehr geholfen hat. Ich habe schnell einen guten Rhythmus gefunden, mir ist dann aber, als ich Marcel Schrötter überholt habe, ein kleiner Fehler unterlaufen, wodurch er sich den Platz wieder zurückholen konnte. Danach hatte ich eine Rangelei mit Di Giannantonio, wodurch ich wieder etwas Zeit verlor. Dennoch war ich immer wieder in der Lage, schnell meinen Rhythmus gehen.“

 

Tom Lüthi (12) im Kampf mit Augusto Fernandez (37) . Bild: F. Glänzel

 

Vorderrad eingeklappt

Fernandez hatte mich überhohlt und eine Lücke aufgefahren. Ich konnte zum Schluss wieder heranfahren, habe taktiert, um in der letzten Runde eine Attacke zu starten. Mit zwei zu fahrenden Runden hatte ich aber einen heftigen Vorderrad-Slide in der vorletzten Kurve. Da ist mir echt das Vorderrad komplett eingeklappt. Das war für mich das Zeichen, dass ich die gute halbe Sekunde in der letzten Runde nicht mehr schließen kann. Ich war zu sehr am Limit und musste den für die Umstände guten sechsten Platz akzeptieren. Ich werde nach dem anstrengenden Wochenende jetzt erstmal etwas herunterfahren, dann packen wir es wieder an. Wir wollen uns weiterentwickeln und das heute war ein guter Grundstein. Es ist gut, dass wir nochmal auf der gleichen Strecke fahren werden, so können wir mit den Daten weiterarbeiten. Wir werden die Köpfe nicht hängen lassen und weiterkämpfen.”

 

Raffin: Krämpfe am ganzen Körper

Der Zürcher Jesko Raffin musste seine NTS für die letzten drei Rennen wegen seiner mysteriösen Virusinfektion Ersatzfahrer Dominique Aegerter überlassen. In Misano trat er erstmals wieder an, kam aber das ganze Wochenende nicht auf Touren und musste das Rennen frühzeitig entkräftet beenden.

 

Jesko Raffins Rückkehr war frustrierend. Bild: NTS RW Racing GP

 

Raffin: «Nach 15 Runden musste ich ehrlich zu mir selbst sein und einsehen, dass es nicht mehr geht. Es hat mit Krämpfen am ganzen Körper begonnen und nach ersten Konzentrationsschwächen schlichen sich auch die Fehler ein. Die Situation wurde immer schlimmer. Daher habe ich entschieden, in die Box zu kommen. Ich bin mega frustriert. Doch heute war ich mit meinem Körper am Limit. Ich werde die nächsten Tage zu Hause in der Schweiz verbringen und dort alles Mögliche versuchen, um schnellstens wieder zu einer halbwegs normalen Verfassung zurückkehren zu können. So ein Wochenende wie dieses kann ich mir kein zweites Mal leisten.»

 

Resultate Moto2-Rennen

WM-Stand

 

Dupasquier 11 Sekunden hinter dem Sieger

Moto3-Rookie Jason Dupasquier (KTM) näherte sich in Misano zwar der Spitzengruppe aber noch nicht seinem angestrebten ersten WM-Punkt. Von Startplatz 26 kämpfte der Freiburger stets um eine Top 20-Platzierung, fuhr die fünftschnellste Rennrunde  und kam mit 11 Sekunden Rückstand auf den Sieger als 19. ins Ziel. Von seinem ersten WM-Punkt trennten ihn aber noch 9 Sekunden.

 

Jason Dupasquier hofft bald erste WM-Punkte einzufahren. Bild: Prüstel GP

 

Dupasquier: «Für mich war es ein positives Rennen. Das Gefühl mit dem Motorrad ist grossartig und wir haben auch den Rückstand auf den Sieger verringert. Das Ziel waren WM-Punkte. Wir sind immer noch nicht da, kommen aber Schritt für Schritt näher. Wir wissen, dass es noch besser geht und wir die Punkte erreichen können. Das ist das klare Ziel für die nächste Woche.»

 

Resultate Moto3-Rennen

WM-Stand

 

Aegerter: Auf Abruf schnell

Nach seinem Intermezzo auf Raffins Moto2-NTS kehrte Dominique Aegerer in Misano auf die MotoE zurück, um seine Weltcup-Führung zu verteidigen und im Idealfall gar auszubauen und zu Siegen. Für letzteres sah es zunächst allerdings noch nicht so rosig aus: Der Oberaargauer verlor nach drei Trainingssessions und einem Sturz in der kombinierten Zeitenliste immerhin fast eine Sekunde auf Titelverteidiger Matteo Ferrari.

 

Aegerter mit starker EPole Bild: F. Glänzel

 

Doch in der für die Startaufstellung entscheidenden EPole, in der nur eine einzige schnelle Runde gefahren wird, unterbot er seine persönliche Bestzeit und schob sich so auf Rang 5 nach vorne.

 

Sensationelle letzte Runde

Aegerter konnte beim Start keine weiteren Plätze gut machen, ja fiel in der ersten Runde gar zwischenzeitlich auf Position 7 zurück. Doch der Tausendsassa kämpfte unermüdlich und holte sich Rang 5 zurück. In der letzten Runde schob er sich sensationell sogar noch auf Rang 3 vor. Damit bezwang der 29-Jährige mit Mattia Casadei seinen bisherigen Verfolger im Weltcup und erreichte das Ziel nur gerade 0,372 hinter Sieger Ferrari, der damit auf die erste Verfolgerposition vorgerückt ist. Aegerter konnte gleichzeitig seinen Vorsprung von 11 auf 12 Punkte ausbauen.

 

Aegerter (77) kämpft sich innert einer Runde durch die halbe Führungsgruppe. Bild: F. Glänzel

 

Aegerter: Es war ein sehr schwieriges Wochenende, denn wir hatten die richtige Richtung nicht direkt gefunden. Ich musste auch meinen Fahrstil anpassen und habe erst heute im Rennen begriffen, wie ich das Motorrad fahren muss. Im Rennen bin ich gut gestartet, habe aber in der ersten Runde bereits einen Fehler gemacht. Dass ich heute am Ende noch auf das Podium gefahren bin, war sicherlich wichtig, denn ich habe auch meine zwei Hauptkonkurrenten hinter mir gelassen und konnte die WM-Führung ausbauen. Meine Pace war gut und ich freue mich auch schon richtig auf die zwei Rennen am nächsten Samstag und Sonntag. Ich denke, da kann ich auf einem ganz anderen Niveau starten und hoffentlich ganz vorne mitkämpfen.”

 

Resultate MotoE-Rennen

Weltcup-Stand

 

Drittes MotoE-Podium für Aegerter im dritten Rennen. Bild: F. Glänzel

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