Dominique Aegerter war in der Hitzeschlacht von Portimão schnell und punktete fleissig. Ein Problem bleiben aber die Startphasen. WM-Leader Toprak Razgatlioglu ist mit 13 Siegen in Folge neuer Rekordhalter.

Nach der Schlappe von Most (CZ), wo Dominique Aegerter (Yamaha) nach Rang 13 sowohl im Superpole-Rennen als auch in Rennen 2 die Punkte verpasst hatte, legte der Schweizer an der Superbike-WM in Portimão (P) stark los: Rang 5 in den Freitagstrainings mit nur gerade 0,1 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. In der Superpole vom Samstag reichte es hingegen erneut nicht für einen Platz in den ersten drei Startreihen. «Nach dem guten zweiten Training gestern haben wir uns für die Superpole mehr erwartet. Leider habe ich auf meiner schnellsten Runde eine gelbe Flagge erwischt. So wurde die Zeit gestrichen», zeigte sich Aegerter über Startplatz 10 enttäuscht.

Aegerter: Bester Yamaha-Pilot

In Rennen 1 fiel Aegerter im Gerangel der ersten Runde auf Position 13 zurück. Von Teamkollege Remy Gardner (Yamaha) wurde der Oberaargauer zwischenzeitlich sogar auf Rang 14 verdrängt und blieb lange hinter Xavi Vierge (Honda) hängen. Doch der Domifighter kämpfte sich zuletzt noch an seinen Yamaha Markenkollegen Jonathan Rea, Andrea Locatelli und Gardner vorbei auf Rang 9 und war damit bester Yamaha-Pilot. Aegerter: «Ich konnte meine Pace bis zum Schluss halten und habe mich körperlich fit gefühlt, auch wenn das Rennen wegen der super heissen Bedingungen sehr anstrengend war. Am Ende hatte ich etwas mehr als 13 Sekunden Rückstand auf die Siegerzeit. Das ist nicht viel. Trotzdem ist es mein Ziel, ein bisschen weiter vorne zu landen.»

Dominique Aegerter (77) konnte sich in Rennen 1 in Portimão gegen Teamkollege Remy Gardner (verdeckt) durchsetzen und war mit Rang 9 schliesslich bester Yamaha-Pilot.

Blitzstart für Aegerter

Ins Superpole-Rennen vom Sonntag startete Aegerter stark und verbesserte sich sofort auf die sechste Position. In den ersten Runden wurde der 33-Jährige aber wieder auf Rang 10 verwiesen. Bis zur letzten Runde war er Zehnter, kämpfte sich dann im Schlussspurt aber noch an Rekordmeister Rea sowie Andrea Iannone (Ducati) vorbei und war mit Rang 8 erneut bester Yamaha-Pilot. Aegerter: «Endlich haben wir es im Superpole-Race wieder in die Punkte geschafft. Ich hatte einen sehr guten Start und dann war es ein toller Kampf mit meinen Konkurrenten.»

Wie bereits in Rennen 1 in Portimão konnte sich Dominique Aegerter auch im Superpole-Rennen als bester Yamaha-Pilot behaupten.

Schwierige Startphasen

Für Rennen 2 rückte Aegerter auf Startplatz 8 vor. Im Gerangel der ersten Kurven verlor der Yamaha-Pilot aber wieder fünf Positionen und fiel bis auf Rang 13 zurück. Aegerter: «Die erste Runde ist immer ein harter Kampf. Ich hatte kein schlechtes Gefühl mit dem Motorrad. Wenn ein Fahrer auf einem anderen Töff vor mir fährt, ist es für mich aber schwierig, zu überholen. Etwa die ersten zehn Runden kann ich meinen Fahrstil nicht umsetzen.» Tatsächlich drehte der Schweizer nach halber Renndistanz mächtig auf, kämpfte sich kurzfristig bis auf Position 8 vor, wurde zuletzt aber wieder auf Rang 10 verwiesen.

«Wäre ich die ersten paar Runden besser gefahren, hätte ich mit Jonathan Rea mithalten können, der in der Gruppe um die Plätze 5 bis 7 kämpfte. Portimão war ein sehr ungewöhnliches Wochenende», lautete schliesslich das Resümee des Schweizers. «Wir werden weiter daran arbeiten, näher an die Top 6 heranzukommen. Das ist unser Ziel!»

Dominique Aegerter hat sich in der Hitze von Portimão gut geschlagen, doch es wäre mehr möglich gewesen, und das ärgert den Schweizer.

Razgatlioglus Rekord-Siegesserie

Nach dem Sieg in Rennen 1 setzte sich Toprak Razgatlioglu (BMW) auch im Superpole-Rennen durch und knackte mit dem zwölften Sieg in Folge den Rekord von Rea und Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati). Letzterer feierte in Rennen 1 mit Rang 2 sein hundertstes Podest in der Superbike-WM, musste im Superpole-Rennen mit Rang 6 vorliebnehmen und stürzte in Rennen 2 im Angriff auf Leader Razgatlioglu. Der Türke konnte im letzten Rennen auch die finalen Angriffe von Nicolo Bulega (Ducati) abwehren, den 13. Sieg in Folge feiern und seinen Vorsprung im WM-Zwischenklassement auf 92 Punkte ausbauen.

Resultate Portimão (P)

Rennen 1
Superpole-Rennen
Rennen 2

WM-Stand