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Aegerter: deludente giro zero a Misano

Aegerter Misano 2024

Dominique Aegerter war guter Dinge nach Misano gereist, machte sich aber nach zwei Motorschäden und einer Nullrunde geknickt auf den Heimweg. BMW feierte im Ducati-Land den totalen Triumph.

Acht Wochen hatte Dominique Aegerter (Yamaha) seit dem durchzogenen Assen-Wochenende auf die nächste Runde der Superbike-WM warten müssen. Er hatte unterdessen viel trainiert. Unter anderem auch bei den Superbike-Tests in Cremona (I) und Misano (I), hatte aber auch Renneinsätze am Motocross in Muri AG und äusserst erfolgreich am Supermoto in Lignières NE bestritten. An diesem Wochenende galt es endlich auch in der Superbike-WM in Misano (I) wieder ernst.

Zuversicht vor Misano

Aegerter reiste hochmotiviert in die Provinz Rimini. «Unser Test vor zwei Wochen gibt mir viel Selbstvertrauen für das Wochenende», erklärte Aegerter im Vorfeld. «Wir konnten wertvolle Daten sammeln und haben auch einige Lösungen gefunden, die mir ein besseres Gefühl für den Töff geben. Jetzt haben wir endlich wieder ein Rennwochenende vor uns und ich freue mich sehr. Es ist das Heimrennen meines Teams, wo die Unterstützung der vielen italienischen Fans spürbar ist. Ich mochte die Strecke schon immer und wir haben hier in der Vergangenheit einige gute Rennen gefahren. Mein Ziel ist es, unter die ersten 6 zu kommen.»

 

Aegerter Misano 2024

Dominique Aegerter war zuversichtlich nach Misano gereist und konnte dort auch beachtlich loslegen.

 

Die Trainings am Freitag schloss der 33-jährige Schweizer mit Rang 10 ab. Nach Rang 6 im dritten Training am Samstagmorgen, verlor Aegerter in der Superpole auf die überlegen Bestzeit von Toprak Razgatlioglu (BMW) zwar 0,9 Sekunden und sicherte sich damit Startplatz 9 in der dritten Reihe. Auf Teamkollege Remy Gardner, der sich in der ersten Reihe aufstellen konnte, fehlten allerdings nur rund 0,3 Sekunden. Aegerter: «Die Jungs an der Spitze haben hart gepusht. Doch auch ich konnte meine Bestzeit vom Vorjahr verbessern und bin zufrieden.»

 

Aegerter Misano 2024

Zu einem Startplatz in Reihe 1 fehlten Aegerter in Misano nur rund 0,3 Sekunden.

 

Aegerter geknickt

Während sich Gardner beim Start vor Razgatlioglu und den Ducati-Werkspiloten Alvaro Bautista und Nicolo Bulega durchsetzen konnte, kam Aegerter nicht optimal weg. Er konnte in den ersten Runden Plätze gut machen, rollte dann aber mit rauchendem Motor aus. «Wir hatten zuvor schon nicht die Performance aus den Trainings und dann gab es ein technisches Problem…» Immerhin war Aegerter zuversichtlich, am Sonntag mit dem Austauschmotor versöhnliche Resultate einfahren zu können.

BMW: WM-Führung

Vorne verdrängte Razgatlioglu Gardner nach drei Runden von der Spitze und erhöhte das Tempo, was Bautista und Bulega als Warnsignal erkannten und sich umgehend ebenfalls Gardner vorknöpften. Doch es ging Bulega nicht schnell genug: Der Rookie quetschte sich am Weltmeister vorbei, konnte Razgatlioglu an der Spitze aber nicht mehr einfangen. Während Gardner bis auf Rang 6 durchgereicht wurde, feierte BMW mit dem Sieg des Türken erstmals seit 2012 wieder eine WM-Führung.

 

Toprak Razgatlioglu Misano 2024

Toprak Razgalioglu fuhr in Misano einen neuen Rundenrekord und war nicht zu schlagen.

 

Bulega startete aggressiv ins Superpole-Rennen, musste sich aber wieder dem Türken beugen, der, während Bautista mit einem Sturz leer ausging, einen weiteren BMW-Sieg einfuhr.

 

Aegerter: Sensationelle Aufholjagd

Für Aegerter war die Startphase auch im Superpole-Rennen schwierig: «Der Start war wieder nicht optimal. Ich reihte mich auf Position 12 ein, doch am Ende der ersten Runde berührte mich Van der Mark am Auspuff, ich musste einen grossen Bogen machen und fand mich auf Rang 20 wieder.» Doch dann startete Aegerter eine sensationelle Aufholjagd und machte bereits in der nächsten Runde fünf Plätze gut. Er kämpfte sich Runde um Runde weiter vor, blieb dann aber lange hinter Michael Rinaldi (Ducati) hängen. Aegerter verdrängte den Italiener schliesslich von Rang 10, konnte die Lücke zum neuntplatzierten Danilo Petrucci (Ducati) aber nicht mehr schliessen und verpasste die Punkte. Dabei verlor er auch seinen Platz in der dritten Startreihe und musste in Rennen 2 stattdessen aus Reihe 5 starten.

 

Aegerter Misano 2024

Dominique Aegerter schlug nach im Superpole-Rennen in Misano nach dem Zwischenfall in Rennen 1 ein hohes Tempo an.

 

Wieder technische Probleme

Aegerter war auch in Rennen 2 nicht optimal durch die erste Runde gekommen: Position 13. «Darauf konnte ich aber wieder aufholen und hatte ein gutes Gefühl. Doch dann gab es wieder ein technisches Problem und ich schied wieder mit rauchendem Töff aus», berichtete der enttäuschte Aegerter mit sichtlich getrübter Mine. «Null Punkte! Das gilt es nun erstmal zu verarbeiten. Leider haben wir wieder einen Monat Pause, bis die Meisterschaft in Donington weitergeht. Hoffentlich ist das Glück dort mal auf unserer Seite!»

 

Aegerter Misano 2024

Das angestrebte Ziel von Rang 6 in Misano löste sich für Aegerter auch in Rennen 2 in Rauch auf.

 

Razgatlioglu und BMW triumphieren

Nachdem Bulega in Rennen 2 zunächst vorne wegfahren konnte, schloss Razgatlioglu die Lücke zum Supersport-Weltmeister. Nach sieben Runden übernahm der Türke die Führung und schüttelte seine Verfolger ab. So kränkte der BMW-Pilot Ducati beim Heimspiel mit einem weiteren Sieg vor Bulega und Bautista und setzte sich mit dem totalen Triumph an der WM-Spitze 21 Punkte ab.

 

Toprak Razgatlioglu und BMW feierten in Italien den totalen Triumph.

 

Mit einem Sturz in Rennen 1 und Rang 8 im Superpole-Rennen und Rang 10 in Rennen 2 schrieb der sechsfache Weltmeister Jonathan Rea (Yamaha) ein weiteres trauriges Kapitel.

 

Resultate

Rennen 1
Superpole-Rennen
Rennen 2

WM-Stand

Panoramica della recensione
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