LC8c Motor von KTM
Mit dem neuen Reihenzweizylinder-Motor betritt KTM Neuland
Bisher gab es nur Einzylinder und V2-Motoren. KTM selbst bezeichnet den Motor als LC8c: «Liquid Cooled 8 Valves» und das kleine c zum Schluss steht für «compact». Bei einer 88 mm grossen Bohrung hebt und senkt sich der Schmiedekolben auf 65,7 mm Arbeitsweg, ist also kurzhubig ausgelegt.
Der Paralleltwin
mit 799 ccm Hubraum feuert mit 75 Grad Hubzapfenversatz, also wie bei einem V-Motor, und er hört sich auch so an. Er ist nicht nur der kompakteste Motor seiner Klasse, sondern zählt auch zu den leichtesten. Die geteilten Nockenwellen sind per Kette angetrieben und sparen im Vergleich zu herkömmlichen Schmiedekonstruktionen Gewicht ein. Die geschmiedeten Kolben mit drei Kolbenringen und DLC-beschichteten Kolbenbolzen («Diamond-Like-Carbon» – diamantähnlicher Kohlenstoff) und gecrackten (bruchgetrennten) Pleueln minimieren dazu noch die oszillierenden Massen.Erstmals in seiner Geschichte setzt KTM beim neuen LC8c-Motor ein horizontal geteiltes Kurbelgehäuse ein. Um Gewicht zu sparen, wird es in einem innovativen Hochdruck- Leichtmetall-Gussverfahren hergestellt, was grössere Kontrolle über die Wandstärke erlaubt und minimales Gewicht gewährleistet. Dicke Wandstärken gibt es also nur dort, wo sie wirklich gebraucht werden.Die Antihopping-Kupplung (PASC Power Assist Slipper Clutch) der KTM 790 Duke nimmt selbsttätig den Druck von den Kupplungslamellen, wenn das Motorrückdrehmoment zu hoch wird. Dadurch wird das Hinterradstempeln beim harten Anbremsen wirkungsvoll unterbunden.Das Getriebe, die Ausgleichswelle und der Zylinderkopfguss werden übrigens in Indien hergestellt. Und auch sonst wurde auf die Kosten geachtet: Die Schlepphebel beispielsweise wurden von der 390 Duke übernommen.