Reifentest: Dunlop Sportsmart TT
Der Dunlop Sportsmart TT ist der wohl radikalste Strassenreifen überhaupt. Man könnte beinahe sagen, er sei ein Rennreifen, der auch auf der Strasse bewegt werden darf.
Der Dunlop Sportsmart TT – das TT steht für Track Technology, nicht für Tourist Trophy – ist nahe an reinen Rennreifen angelegt und zielt auf einen 50/50-Einsatz zwischen Strecke und Strasse. Somit ist der TT der nominell extremste Strassenreifen überhaupt.
Auf der Rennstrecke in Monteblanco (E) zeigt der Sportsmart TT, was er kann. Die Reifen kleben, als seien sie mit dem spanischen Asphalt verheiratet. Auch Rückmeldung und Transparenz wecken volles Vertrauen. Und das Schönste: Der TT lässt sich praktisch nicht überbeanspruchen. Zieht man zu hart am Gas, fliegt man nicht ab, sondern driftet in einen freundlichen und breit ausgelegten Grenzbereich.
Nach diesem Test können wir auch ohne direkten Fahrvergleich, mit etwas Vorsicht, behaupten: In Sachen Trockengrip und Fahrstabilität wird die Konkurrenz dieses Jahr vermutlich hart gegen den neuen Dunlop-Superkleber kämpfen müssen.
Null Prozent Silica
Eine Besonderheit der TT-Gummimischung gegenüber den meisten Mitbewerbern ist der fehlende Silica-Anteil. Dieser erhöht normalerweise die Flexibilität der Reifen, was Nassgrip und Handling steigert – vor allem während der Aufwärmphase. Sobald die Reifen jedoch stark erhitzt werden, z. B. auf der Rennstrecke, gehen diese Eigenschaften dauerhaft verloren. Das Silica altert, seine Struktur wird zerstört. Dunlop opfert beim Sportsmart TT also gezielt etwas Alltagskomfort für gleichbleibende Performance.