Honda zeigt auf der EICMA in Mailand unter dem Namen ICE einen neuen Konzept-Motor mit elektrischem Kompressor. In Serienform soll der Honda V3 mit elektrischem Kompressor in Bikes mit grösseren Hubräumen zum Einsatz kommen.

Honda zeigt an der weltgrössten Motorradmesse EICMA in Mailand erstmals einen neuen Konzept-Motor unter dem Projektnamen ICE (Internal Combustion Engine, zu Deutsch Verbrennermotor). Der Honda V3-Motor mit elektrischem Kompressor soll künftig in grossvolumigen Motorrädern zum Einsatz kommen. Dabei soll der elektrische Kompressor ein höheres Drehmoment in unteren und mittleren Drehzahlen ermöglichen, während der Motor mit seiner V3-Bauweise eine schlanke Silhouette behält.

Nicht an Motordrehzahl gekoppelt

Der Vorteil des elektrischen Kompressors im neuen Honda-V3 ist, dass er nicht an die Motordrehzahl gekoppelt ist. Im Vergleich zu einem konventionellen Kompressor, der proportional zur Motordrehzahl mehr Luft in die Brennkammern befördert, kann ein elektrischer Kompressor bei beliebigen Drehzahlen beliebig viel zusätzlichen Brennstoff (Sauerstoff) in die Zylinder befördern. Honda will dies dazu nutzen, das Drehmoment und somit auch die Leistung in tiefen und mittleren Drehzahlen zu erhöhen.

Der Kompressor sitzt oberhalb und zwischen den Zylindern.

Ein weiterer Vorteil des V3-Konzepts mit elektrischem Kompressor ist gemäss Honda die kompakte Bauform. Diese erlaubt eine konsequente Massenzentralisierung, da sie den Ingenieuren viel Freiheit bei der Anordnung der Komponenten gibt.

Nicht der erste V3

Ab wann der Honda-Konzept-V3 in Serienmodellen zu haben sein wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Jedoch wird es nicht der erste V3 in der Honda-Geschichte sein. Bereits vor über 40 Jahren kam in der Zweitakt-NS400R ein V3-Motor zum Einsatz. Und 1983 holte Freddie Spencer mit der GP-Rennmaschine NS500 mit V3-Triebwerk den WM-Titel.