Aegerter: «Ein Sieg für dich, Jason»
Dominique Aegerter widmete am Sonntag den Sieg im 2. Supersport-WM-Rennen in Estoril (P) seinem tragisch verunglückten Landsmann Jason Dupasquier. Aegerter hatte erst kurz vor dem Start vom Tod des 19-jährigen Nachwuchstalents vernommen.
Erst in der Pause zwischen dem Superpole-Race der Superbike-Klasse und dem zweiten Supersport-Rennen des Wochenendes wurde die traurige Nachricht über Jason Dupasquiers Tod im Superbike-WM-Fahrerlager publik. Dominique Aegerter und sein Ten Kate Racing Team sind betroffen und entsenden allen Angehörigen ihr tiefstes Beileid.
„Irgendwie alles verdrängt“
Bis zum Start kurz nach Mittag gelang es Aegerter, das alles irgendwie zu verdrängen. Obwohl sein Start wie schon am Vortag (Schlussrang 4) nicht optimal gelang, gehörte er im Rennen von Anfang an zu den stärksten Fahrern. Der Rennverlauf war bis zum Schluss spannend, Aegerter konnte in den letzten Runden alle Gegner geschickt unter Kontrolle halten und gewann erstmals in dieser Saison.
„Adieu, Jason“
«Nach dem heutigen Rennen auf dem Podium ganz oben zu stehen, war ein meiner emotionalsten Momente, die ich je erlebt habe. Erst kurz vor Rennstart habe ich erfahren, dass Jason gestorben ist. Daher gleich mein aufrichtiges und tiefstes Beileid an seine Familie, dem Prüstel-Team und allen seinen Freunden und Bekannten. Ich wünsche allen viel Kraft in dieser schweren Zeit. Die Nachricht selbst hat mich sehr hart getroffen. Diesen Sieg widme ich natürlich Jason und seiner Familie. Er war ein grosses Talent und mit seiner Entschlossenheit hätte er es weit bringen können. Trotzdem bleibt uns nichts anderes übrig, als «Adieu Jason» zu sagen.»
„Wir lieben unseren Sport“
«Trotzdem sind wir unser Rennen gefahren, so wie es Jason sicher auch gemacht hätte. Wir lieben unseren Sport und daher sind wir alle spätestens in der Startaufstellung in unseren Rhythmus zurückgekehrt. Es war dennoch nicht einfach, die Konzentration zu 100 Prozent zu bewahren. Gegenüber dem ersten Rennen gelang uns ein grosser Schritt. Wir kämpften schon am Samstag um das Podium. «Am Start habe ich wieder etwas gepatzt. Normalerweise ist das keine Schwachstelle von mir, aber an diesem Wochenende sind gleich beide Starts danebengegangen. Es hat dann aber nicht lange gedauert, um in einen guten Rhythmus zu kommen, ich konnte sehr spät bremsen und nach und nach meine Vorderleute überholen. Zudem war der Speed meines Bikes besser. Schliesslich war es ein grosser Kampf mit vielen Fahrern. In der Schlussphase hatte ich alles unter Kontrolle und konnte endlich den heiss herbei gesehnten Sieg einfahren. Trotz den unschönen und grausamen Umständen freue ich mich auch schon das nächste Wochenende im MotoE World Cup in Barcelona.»
Aegerter liegt nun als Zweiter im Gesamtklassement der Supersport-WM nur noch 6 Punkte hinter WM-Leader Steven Odendaal (Südafrika).
Resultate Supersport-WM-Estoril (P), Samstag:
Resultate Supersport-WM-Estoril, Sonntag: