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Vorsaisontests Moto2

Jerez de la Frontera: Zum ersten Mal können die «Cowboys» so richtig mit den neuen 2019er Moto2-Modellen Gas geben.

Nicht mehr 600er-Vierzylinder-Honda-Einheitsmotoren treiben jetzt die Moto2-Höllenmaschinen an. Sondern 765er-Dreizylinder von Triumph. Mehr Power. Mehr Elektronik. Die Motoren halten. Das ist schon mal ein gutes Zeichen.

Die grosse Frage, die alle umtreibt: Kann Tom Lüthi wieder dort anknüpfen, wo er 2017 aufgehört hat? Er hat die Moto2-WM 2016 und 2017 auf dem 2. Schlussrang beendet. Der Rückkehrer aus der MotoGP-Klasse steht im Mittelpunkt des Interesses. 2019 und 2020 wird Tom Lüthi in diesem Leder für das Deutschen «Dynavolt»-Teams fahren. Sein neuer Teamkollege heisst Marcel Schrötter (23). Der Deutsche hat in mehr als 100 Moto2-Rennen erst einen einzigen Podestplatz herausgefahren und die Moto2-WM soeben auf dem 8. Rang beendet.

Tom Lüthi ist nach diesen Tests zuversichtlich. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Team sei sehr, sehr gut angelaufen. Mit dem neuen Cheftechniker Michale Thier versteht er sich gut. Tom Lüthi sagt, der Wechsel in die neue Klasse sei ein wenig wie eine „Züglete“ im richtigen Leben. «Ich werde nicht alles auf den Kopf stellen und einen neuen Lüthi machen. Als wesentliche Änderung werde ich während der Winterpause mehr auf der Rennstrecke fahren als in früheren Jahren.» Natürlich nicht mit einer Rennmaschine. Das ist während der Testpause verboten. Er hat vor, mit einer 1000er-BMW in Spanien auf Rundstrecken Kilometer abzuspulen.

Nach diesen drei ersten Testtagen sehen wir ihn in der Rangliste auf Rang zwölf. Tom Lüthi relativiert: «Zeiten zu jagen stand absolut nicht zuoberst auf unserer Liste. In erster Linie haben vir vieles durchprobiert und für mich spielen die Zeiten keine Rolle. Ich bin auch nicht mit den besten Reifen gefahren. Alles in allem bin ich mit diesen drei Tagen sehr, sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit im Team ist wirklich hervorragend.» 

Foto: Reinhold Trescher, Jerez de la Frontera (ESP), 24.11.2018. – IRTA-Test. – Thomas Luethi (SUI), Kalex.

 

 

Das schmucke Lederkombi an Dominique Aegerter seines neuen Arbeitgebers Team MV Agusta Forward Racing passt wunderbar. Das legendäre italienische Werk gibt seinen Namen zur Dekoration. «Forward Racing» managt das ganze Abenteuer. Wo MV Agusta draufsteht, ist viel Eskil Suter drin.

Auch Dominique Aegerter ist nach diesen ersten Tests mit seinem neuen Team zufrieden. Mit dem Italiener Mauro Noccioli hat er einen erfahrenen neuen Cheftechniker an seiner Seite. Ein Mann, der in seiner Karriere unter anderem schon mit Max Biaggi, Loris Capirossi, Tom Lüthi und Valentino Rossi gearbeitet hat.

Dominique Aegerter erklärt am Sonntagabend den Chronisten ein paar technischen Details und Fahreindrücke. Das ist ein sehr gutes Zeichen. «Domi» ist nachdenklich geworden. Er ist ja erst einmal froh, dass er ein neues Team gefunden hat. Und als er dann doch noch ohne Aufsicht reden darf, erzählt er von seinen Sorgen um Finanzierung der Saison 2019. «Ich habe fünf Sponsoren verloren und im neuen Team weniger Werbefläche, die ich verkaufen kann.» Er muss Geld in die Teamkasse bringen. Die erste von drei Raten der habe er bereits bezahlt. Die zweite noch nicht. Dazu kommt, dass er 2019 erstmals in seiner GP-Karriere sämtliche Spesen – Flüge, Hotels, Mietwagen – selber bezahlen muss.“

Für Dominique Aegerter gibt es an den Vorsaisontests den 18. Platz. Den Frust aus dieser Saison hat er noch nicht aus der Seele gefahren. Es wird ein langer, sorgenvoller Winter für den  «Rock’n’Roller».

Foto: Reinhold Trescher, Jerez de la Frontera (ESP), 24.11.2018. – IRTA-Test. – Dominique Aegerter (SUI), MV Agusta.

 

Jerez-Tests, Moto2

  1. Luca Marini (I), Kalex, 1:41,52
  2. Sam Lowes (GB), Kalex, 1:41,792
  3. Alex Marquez (E), Kalex, 1:41,01
  4. Remy Gardner (AUS), Kalex, 1:41,991
  5. Lorenzo Baldassarri (I), Kalex, 1:42,035
  6. Jorge Navarro (E), Speed Up 1:42,196
  7. Marcel Schrötter (D), Kalex, 1:42,241
  8. Augusto Fernandez (E), Kalex, 1:42,264
  9. Tetsuta Nagashima (J), Kalex, 1;42,282
  10. Xavi Vierge (E), Kalex, 1:42,305
  11. Nicolo Bulega (I), Kalex, 1:42,311
  12. Tom Lüthi (CH), Kalex, 1 :42,361
  13. Brad Binder (ZA), KTM, 1:42,465
  14. Stefano Manzi (I), MV Agusta, 1:42m743
  15. Simone Corsi (I), Kalex, 1 :42,782
  16. Fabio Di Giannantonio (I), Speed Up, 1:42,812.
  17. Enea Bastianini (I), Kalex, 1:42,853
  1. Steven Odendaal (ZA), NTS, 1:42,880
  2. Andrea Locatelli (I), Kalex, 1:42,888
  3. Lukas Tulovic (D), KTM, 1:42,916
  4. Khairul Idham Pawi (MAL), Kalex, 1:43,012
  5. Dominique Aegerter (CH), MV Agusta, 1:43,123
  6. Jorge Martin (E), KTM, 1:43,610
  7. Dimas Ekky Pratama (IND), Kalex, 1:43,305
  8. Marco Bezzecchi (I), KTM, 1:43,652
  9. Iker Lecuona (E), KTM, 1:43,653
  10. Somkiat Chantra (T), Kalex, 1:43,900
  11. Jake Dixon (GB), KTM, 1 :44,148
  12. Philipp Oettl (De), KTM, 1:44,207
  13. Bo Bendsneyder (NL), 1:44,564
  14. Xavier Cardelus (AND), KTM, 1:44,803

Text: Klaus Zaugg
Bilder: Reinhold Trescher
Édition : Désirée Troxler

Aperçu de la révision
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