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Tester 4 one Day

Tester 4 one Day

Vor einiger Zeit hatten wir einen Tester 4 one Day gesucht, und in Stefan Strub gefunden. Der T4oD sollte einen, respektive zwei Tage lang einen direkten Einblick in einen Teil des Jobs als Töffjournalist erhalten. Dazu organisierte KTM-Frankreich zusammen mit dem französichen Töffmagazin Moto et Motards eine fingierte Pressevorstellung der neuen KTM 790 Duke. Wie solche Präsentationen aussehen und alles zu dieser speziellen Präsentation gibt’s im aktuellen Töff-Magazin. Natürlich hat sich aber auch unser Tester 4 one Day einige Gedanken gemacht, und die möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Unten gibt’s das Video und Stefan „Steve“ Strubs ungefilterte Eindrücke.

https://youtu.be/aBJa5-W6rewDer folgende Text wurde von unserem Tester 4 one Day verfasst. Alle Eingriffe unsererseits waren rein sprachlicher Natur, der Inhalt blieb unverändert. Viel Spass beim Lesen!Nach dem sich die erste überschwängliche Freude über den Gewinn der Zwei Tage als Lesertester (danke TÖFF, danke KTM) etwas verflogen ist, manifestiert sich eine Frage in meinem Kopf: «Wie bringe ich meine Töff-Klamotten in einen Koffer und dann in ein Flugzeug?» Zuerst wähle ich das Outfit. Da ich in Nizza etwas angasen möchte, entscheide ich mich für das grosse Schwarze, meinen Richa-Einteiler und lasse die legeren Kevlar Jeans und das Kevlar Hoodie zuhause.Morgen ist Abflug nach Nizza. Also Hartschalenkoffer im Wohnzimmer auf den Boden und irgendwie die Klamotten „reinmosten“ (Anm. d. Red. Solothurner-Deutsch für reinquetschen). Hier kommt es mir zu Gute, dass ich früher auf dem Gameboy viel Tetris gespielt habe. Mit vollem Körpereinsatz kriege ich den Koffer endlich zu. (Wie machen die Jungs vom Töff das wohl?)

Ah, so machen die das!

Einen Tag später fahre ich nach einer mühsamen Reise über die A1 an den Flughafen Zürich. Ich bin etwas zu früh am Bag-Drop-Off und warte auf Patrick vom Töff-Magazin, der mich zwei Tage in die Welt eines Motorradjournalisten einführen wird. Da werde ich auch schon von meinem Guide angesprochen. Er hat tatsächlich eine spezielle Motorradkleidertasche.  Natürlich kommen wir dank unserer gemeinsamen Leidenschaft für Motorräder sofort ins Gespräch.In der Easyjet-Maschine angekommen endet das süsse Nichtstun. Patrick drückt mir die Media-Informationen der 790 Duke in die Finger. Gemäss Auftrag meines Lehrmeisters lese ich die Unterlagen durch und probiere neben viel Marketing-Gedöns die Fakten aus Text und technischen Daten zu eruieren, die ich beim Fahren erfühlen möchte. Lenkkopfwinkel und Radstand => die Kiste muss super Agil sein. Maxxis Supermaxx ST => wie funktioniert der erste Maxxis Strassenreifen? Fahrwerk ist nicht Volleinstellbar => wie passt das Layout auf mich (1.76 und 77 kg)? Das Flugzeug beginnt mit dem Landeanflug und ich darf Pause machen.

Viel unterwegs

Am Flughafen Nizza geht die Arbeit weiter. Patrick vom Töff telefoniert mit Patrick von KTM-Schweiz, der unser Shuttle zum Hotel organisiert. Während dem Warten erzählt mein Reisebegleiter von seinem Beruf. Als Familienvater kann ich mir eine Reisetätigkeit in diesem Ausmass nicht vorstellen. Mann muss dazu beachten, dass die Reisen Arbeit und nicht Freizeit sind.Der freundliche KTM-Mann holt uns mit einem Mietwagen ab und fährt uns fast zwei Stunden zum Hotel. Ich merke schnell, dass was sich während der Fahrt nach Smalltalk anhört, eigentlich gezielte Fragen sind und somit Arbeit. Die objektiv kritischen Fragen und die verschiedenen Standpunkte, die in der Diskussion vertreten werden, führen zu einem hitzigen Gespräch. Eine kurze Zeit befürchte ich die Stimmung könnte kippen, merke aber, dass die «Streithähne» sich schon sehr lange und gut kennen, und sich gerne gegenseitig etwas herausfordern.Nach der anstrengenden und langen Autofahrt kommen wir nach Mitternacht im Hotel an. Ich sehe die erste 790 Duke vor dem Eingang stehen. Wir werden noch kurz über den morgigen Tag gebrieft.

Frühstück um 08:00, Abfahrt um 09:00

Nach einer kurzen Nacht und einem tollen Frühstücksbuffet werden wir mit PW’s zum KTM Händler Motorcycles CTM 83 gebracht. Von aussen nichts Aussergewöhnliches, weiss der Laden mit inneren Werten zu glänzen. Bei einem Schweizer Händler stehen nie so viele Motorräder auf so wenig Platz. Mir gefällts.Mittig im Raum stehen fünf Motorräder unter einem orangen KTM Cover. Sind das die 790 Dukes die uns zwei Tage begleiten dürfen? Jeder der fünf Leserreporter wird einem KTM Cover zugewiesen. Wir dürfen die Bikes ihres Covers entledigen. Ich merke, dass ich durch diese Aktion bereits eine Emotionale Verbindung zu meiner orangen Duke hergestellt habe. Zwischendurch immer wider Fotos. Etwas Posen aber nicht in die Kamera blicken.Das Bike sieht in echt nicht aus wie auf den Bildern, nein, real ist die Duke viel schöner. Das ist ein Eindruck der vom Journalist irgendwie auf den Leser transportiert werden muss. Nach einer kurzen Instruktion sind wir dann auch schon Startbereit für die erste Ausfahrt. Jetzt heisst es Impressionen der KTM sammeln und meine eigenen Fragen beantworten.

Überdurchschnittlich

Der einheimische Guide, der uns anführt, hat die perfekten Strecken, um die Stärken der Duke hervorzuheben ausgewählt. Ich bin nicht überrascht, aber beeindruckt wie der Guide seine KTM bewegt. Wir sind zügig unterwegs und ich muss mich ranhalten um den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren. Als Moto-Journalist muss man definitiv besser fahren können als der Durchschnitts-Motorradfahrer.Wir stoppen für eine Kaffeepause. Der KTM-Truck steht bereit, orange KTM-Stühle und Bänke sind aufgebaut und wir werden mit Essen und Trinken fürstlich versorgt. Ich geniesse den Moment und bin im Einklang mit der Umgebung und mir selbst, bis Patrick, mein Lehrmeister, mit einer laufenden Kamera vor mir steht und mich nach meinen Eindrücken zur ersten Ausfahrt fragt. (Anm. d. Red. Steves Antworten sehen Sie oben im Video.) So voller Endorphine möchte ich mir eigentlich nur mein Glück von der Seele sprechen. Nach einer kurzen Gedenksekunde probiere ich aber ein möglichst professionelles und objektives Statement zu geben. Es ist etwas schwierig nicht der «rosaroten Brille» zu verfallen und alles gut zu heissen, da KTM uns das perfekte Erlebnis auch um das Motorrad erschafft. (Und alles ist so neu und toll…)

1-A-Service

Nach dem kurzen Stopp geht es durchs kurvige Winkelwerk weiter. Ich kann mir absolut keine besseren Strecken vorstellen, um die Duke zu bewegen. Im Tunnel der Fahrerei bin ich fast etwas enttäuscht als wir zum Mittagessen anhalten. Während wir auf das Essen warten, kann ich mit anderen Teilnehmern über meine Eindrücke fachsimpeln. Wir werden in La Garde-Freinet mit lokalen Spezialitäten bekocht und ich verspeise den wahrscheinlich besten Salat in meinem Leben. Während wir schlemmen und geniessen, richten die Jungs von KTM unsere Motorräder akribisch zueinander aus, damit wir Problemlos wider wegfahren können. Aber nicht nur das, auch werden unsere Motorräder wieder vollgetankt. Ich komme mir fast etwas schlecht vor, mich so bedienen zulassen.

Kunstform Fotofahren

Am Nachmittag fahren wir zu einer Fotokurve. Der Guide fährt mit drei Teilnehmern die Kurvenkombination ab. Uns wird gezeigt in welcher Kurve Fotografiert wird, wo wir wenden, und warten sollen. Ich erinnere mich an die Worte: Es muss nicht schnell sein, es muss schnell aussehen! Also probiere ich mich in eine sportlich-aktive Fahrposition zu bewegen um ein möglichst gutes Fotomodel abzugeben. Für einen Journalisten sind diese Fahraufnahmen extrem Wichtig. Die Bilder müssen also sitzen!Nachdem alle Teilnehmer Ihre Durchfahrten absolviert haben, machen wir Tracking-Aufnahmen. Hier werden Bilder geschossen, während Fotograf und Teilnehmer in Bewegung sind, dadurch sind das Bike und der Fahrer gestochen scharf, während der Hintergrund unscharf ist. Das wird erreicht, indem der Fotograf retour als Sozius auf einem Motorrad (Anm. d. Red. oder wahlweise auch im Kofferraum eines Autos) sitzt und mich fotografiert. Als «Model» muss ich also Motorradfahren, die Strasse im Blick haben, das andere Motorrad beachten und die Anweisungen des Fotografen befolgen. Kein einfacher Job, zumal die beiden Motorräder mit (maximal) 1.5 Metern Abstand zueinander durch die Kurven gleiten! Ich habe Respekt zu dieser Kunstform.

Ausschlafen ist nicht

Nach der harten Arbeit beziehen wir unser neues Hotel. Ein absolut malerisches und traumhaft schönes Hotel in Mougins. Eigentlich schade, hat man nicht mehr Zeit im Hotel… Nach einem schönen Abend mit perfektem Abendessen falle ich todmüde ins Bett und schlafe herrlich!Nächster Tag, Frühstück um Acht, Abfahrt um Neun. Wir sind die einzigen die so früh schon am Frühstücken sind. Ausschlafen ist nicht! Anschliessend besuchen wir die Redaktion von «Moto et Motards» und ich kann mir einen Einblick in die kreative Umgebung eines Motorradjournalisten machen. Überall kann man förmlich Benzin und Gummi riechen und die Kreativität ist fast zu greifen.Nach zwei Tagen als Töff-Journalist bin ich zum Ergebnis gekommen, dass viel mehr dahinter steckt, als ich mir gedacht habe. Man muss schon etwas spinnen um das zu machen und viel Zeit und Herzblut in die Arbeit stecken, denn die Reisetätigkeit ist hoch, da bleibt wenig Zeit für Familie und Freunde. Der Druck ist ebenso hoch, weil man zu Zeitpunkten wie Fotokurve oder Tracking-Fahrten einfach abliefern muss, das muss sitzen. Im Nachgang müssen Bilder ausgewählt werden und ein spannender und kritischer Text dazu verfasst werden.Ich würde immer wider gerne mit dem Töff-Magazin mitkommen und mein Herzblut miteinfliessen lassen, aber nur als Gast. Für die restliche Zeit bleibe ich lieber treuer Leser des Magazins, der die Artikel in Zukunft aber sicher in einem anderen Licht sieht.Stefan „Steve“ Strub

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