Technik-Serie Getriebe: Warum überhaupt?
In unserer neuen Technik-Serie nehmen wir diese Woche das Getriebe unter die Lupe. Doch bevor wir uns anschauen, wie die verschiedenen Getriebe-Arten funktionieren, wollen wir uns erst noch eine Frage stellen: Warum brauchen wir überhaupt ein Getriebe?
Grob gesagt brauchen wir das Getriebe nur deshalb, weil unsere allgegenwärtigen Verbrennungsmotoren in Wahrheit nur Behelfslösungen sind. Ich fahre häufig Tram oder U-Bahn. Die Dinger gehen vielleicht ab! Ganz ohne Getriebe (wie auch die E-Töff ), dafür mit viel Drehmoment und das bei jeder Drehzahl. Genau da liegt der Hund begraben: Verbrennungsmotoren stellen vernünftiges Drehmoment nur in einem relativ kleinen Bereich zur Verfügung. Um möglichst viel Leistung aus unseren eher kleinvolumigen Motoren zu generieren, muss der Motor höher drehen. Also viele kleine Leistungsexplosionen erzeugen. Jetzt noch den Kunstgriff des Übersetzungsverhältnisses angewandt, und schon können wir auch am Berg anfahren, aber nicht schnell fahren. Oder können schnell fahren, müssen aber die Kupplung zum Anfahren elend lang schleifen lassen – auch doof!
Jetzt wäre es doch toll, wenn man verschiedene Übersetzungsverhältnisse auswählen könnte, oder? Alternativ könnte man auch das erste Modell einer Boss Hoss nehmen, die aufgrund ihrer motorischen Übermacht vollständig auf ein (Schalt-) Getriebe verzichtet. Stehen dem Motor keine 5,7 l Hubraum zur Verfügung, führt aber kein Weg an einem Getriebe vorbei. Beim Töff kommen mehrheitlich Schaltgetriebe mit Mehrscheibenkupplungen zum Einsatz, die per Fuss geschaltet werden. Für Schaltfaule gibt es das stufenlose Variomatic-Getriebe oder Hondas DCT (Doppelkupplungsgetriebe), das auf Wunsch selbstständig die Gänge wechselt, ein- und auskuppelt.
Wie diese Getriebe genau funktionieren erfahrt ihr hier zum Schaltklauengetriebe, hier zum Doppelkupplungsgetriebe et hier zur Variomatik.
Text: Falk Dirla