Endlich ist es offiziell: Jeremy Seewer hat für 2025/26 bei Ducati unterschrieben und wird den Desmo-Crosser fahren. Am MXGP von China kämpfte er nach dem Holeshot mit einem technischen Problem und nach einer Massenkarambolage mit der Schulter.

Es war schon in aller Munde. Selbst Offizielle liessen es uns gegenüber wiederholt inoffiziell durchsickern. Was fehlte, war nur noch die Pressemitteilung. Nun ist es raus.

Rot nach Gelb, Blau und Grün

Kawasaki hatte verkündet, dass sie sich per Ende Saison von Jeremy Seewer trennen würden und kurz darauf flatterte die knappe Pressemitteilung von Ducati in den Posteingang: „Jeremy Seewer hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben und wird in der Motocross-WM 2025 auf der Ducati Desmo450 MX zum Einsatz kommen…“.

Unwetter und Unglück

Beim China-GP in Shanghai waren die Rennen eigentlich für Montag vorgesehen. Wegen einer Taifun-Warnung wurde das Programm dann aber gestrafft, auf das Qualirennen verzichtet und nach einem kombinierten Frei-/Zeittraining direkt die Rennläufe ausgetragen.

Seewer zeigte wie bereits in der Türkei in Rennen 1 erneut einen guten Start und verbuchte den Holeshot. 30 Minuten hielt er sich in den Top-5, wurde in den letzten beiden Runden aber durch ein Problem auf Rang 10 durchgereicht. Seewer: „Der Tag gut mit dem Holeshot und einigen guten Runden, doch dann hatten wir ein kleines Problem und es ging nur noch ums Überleben.“

Jeremy Seewer setzte sich auch in China beim Start zu Rennen 1 durch. Bild: MXGP.com

In Rennen 2 war Seewer beim Start erneut gut weggekommen und in der ersten Kurve in den Top-5. Vor ihm stürzte jedoch ein Fahrer. Seewer wurde dabei auch zu Boden gerissen, verletzte sich an der Schulter und musste das Rennen aufgeben. Seewer: „Ich war erneut auf gutem Weg, mich in den Top 3 einzureihen. Doch es war einfach Pech: Der Fahrer vor mir wollte einfach zu viel. Ich hoffe, ich bin ok, das werden wir in den nächsten Tagen sehen.

Prado übernimmt WM-Führung

WM-Leader Tim Gajser (Honda) stürzte in Rennen 1 bereits in der zweiten Kurve heftig. Auf der Aufholjagd kollidierte er mit einem anderen Fahrer und musste erneut zu Boden. Zu allem über musste er zuletzt mit abgebrochener Fussraste die Box ansteuern und holte sich lediglich vier Punkte für den 17. Platz.

Unterdessen kämpfte sich Romain Febvre (Kawasaki) nach vorne und fuhr den Sieg vor Jorge Prado (GasGas) und Jeffrey Herlings (KTM) ein. Prado verdrängte damit Gajser von der WM-Spitze.

Titelverteidiger Jorge Prado übernahm in China wieder die WM-Führung von Tim Gajser. Bild: MXGP.com

In Rennen 2 fuhr Prado einen sauberen Start-Ziel-Sieg vor Gajser und Febvre ein und baute seinen Vorsprung in der WM auf 7 Punkte aus. Herlings, der noch von Rippenbrüchen, die er sich beim MXGP der Türkei zugezogen hatte, eingebremst wird, wurde Vierter.