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Neue Tiger 1200 – Quantensprung

Die neue Triumph Tiger 1200 ist nicht eine Weiterentwicklung, sondern ein neues Motorrad, das mit der bisherigen 1200er nichts mehr zu tun hat. 25 Kilo abgespeckt, auf 150 PS bzw. 130 Nm erstarkt und mit zahlreichen Modellvarianten taugt sie nun auch im Gelände und fordert die etablierte Konkurrenz heraus.

 

Die neue Tiger 1200 wird von den Briten als «das agilste und handlichste grosse Adventure-Bike» angepriesen. Triumph will im lukrativen Reiseenduro-Segment nicht nur mitreden, sondern zu einem Massstab werden. Zu diesem Zweck wurde tiefgründig geforscht und lange entwickelt.

 

Charaktervoller, neuer Triple

Der Triple der Tiger 1200 teilt zahlreiche Komponenten mit jenem der Speed Tripe 1200, die beiden sind aber doch sehr unterschiedlich. Neben dem Kardanantrieb besitzt die Tiger 1200 im Gegensatz zur Speedy nämlich eine sogenannte T-Plane Kurbelwelle und damit eine unregelmässige Zündfolge, wie sie in der Triumph Tiger 900 erstmals eingesetzt wurde. Für ein satteres Drehmoment bei niedrigerer Drehzahl wurden 30 PS geopfert, dafür bringt es der Tiger-Reihenmotor nun auf beachtliche 130 Nm bei 7000/min (Speed Triple 1200: 125 Nm bei 9000/min).

 

Zudem kommt an der Tiger 1200 weiterhin eine wartungsarme Kardanwelle zum Einsatz. Statt einer Einarmschwinge wurde eine neue 1,5 kg leichtere Zweiarm-Schwinge mit raffinierter Dreigelenks-Momentabstützung entwickelt.

 

 

Modell-Vielfalt für alle Bedürfnisse

Die Tiger 1200 wird in fünf Varianten angeboten. Diese unterscheiden sich einerseits durch GT-Varianten mit Gussrädern in den Dimensionen 19/18-Zoll mit Federwegen von je 200 mm sowie Rally-Varianten mit schlauchlosen Speichenrädern in den Dimensionen 21/18-Zoll mit Federwegen  von je 220 mm. Zudem gibt es für die beiden Varianten eine Explorer-Variante mit grossem 30-Liter-Tank (statt 20 l), und dann wären da noch die reichhaltigen Ausstattungsvarianten «Pro». So findet jeder eine Tiger, die zu seinen Bedürfnissen passt und kann sie mit über 50 Zubehörteilen weiter individualisieren.

 

Bereits ab dem GT-Einsteigermodell ab 18 800 Franken sind hochwertigen Komponenten wie die Brembo Stylema Monoblocs, ein semiaktives Showa-Fahrwerk mit automatischer Vorspannungsanpassung, Kurven-ABS ein  7-Zoll-TFT-Farbdisplay mit Connectivity und drei bis sechs einstellbaren Fahrmodi  verbaut.

 

Neue Ergonomie

Bereits beim Aufsitzen fällt die neue Ergonomie der Tiger 1200 auf. Die Sitzhöhe kann 20 mm abgesenkt und liegt bei den GT-Modellen bei 850 bzw. 870 mm bei den langbeinigen «Rally»-Modellen bei 875 bzw. 895 mm. Dank schmal geführter Taille erreiche ich mit meinen 175 cm auf der GT Pro Explorer in der hohen Einstellung, jedoch mit beiden Fersen den Boden. Absolut aufrecht und gut im Fahrzeug integriert sitzt es sich auf der neuen Tiger 1200 sehr bequem. Die Verkleidung bietet guten Wind- und Wetterschutz.

 

Triumph Tiger 1200

Die Triumph Tiger 1200 schenkt viel Vertrauen auch auf nassem und teils rutschigem Untergrund.

 

Faszinierender Triple

Der Triple mit unregelmässiger Zündfolge begeistert. Er ballert tatsächlich schön wie ein V2, hat aber einen deutlich runderen Motorlauf. So beschleunigt er problemlos und kräftig quasi ab Standgas. Bei höheren Drehzahlen geht’s dann richtig zur Sache, da lässt sich der 1160er schon deutlicher als Dreizylinder erkennen, ja klingt zuweilen gar fast wie ein V4. Die Leistungsentfaltung ist fast geradlinig, berechenbar und gut dosierbar. Störende Vibrationen sind ihm fremd. Der gutmütige Triple lädt im untere Drehzahlbereich zum gemütlichen Cruisen durch die Gegend ein. Während die Leistungskurve mit dem im Regen anfänglich eingesetzten Rain-Modus bei 7000/min abflacht, geht es oberhalb in den anderen Modis nochmals richtig zu Sache. Der Blipper funktioniert gut, arbeitet beim Hochschalten aber mit vergleichsweise langen Unterbrechungen. Das Runtersteppen der Gänge erfolgt dafür absolut ruckfrei.

 

Triumph Tiger 1200

Schade konnten wir die Tiger 1200 aufgrund der Wetterbedingungen nicht sportlicher durchs Winkelwerk bewegen. Wenige halbtrockene Passagen, liessen aber erahnen, dass da noch einiges geht.

 

Vertrauensvoll

Auf den rutschigen Strassen ist es besonders wichtig, Vertrauen aufzubauen. Dafür schafft das semiaktive Showa-Fahrwerk gute Voraussetzungen und liefert klares Feedback. Die Dämpfungs-Grundabstimmung lässt sich während der Fahrt übers Display anpassen. Im Sportmodus beeinflusst die gewählte Abstimmung auch die ansonsten automatische Federvorspannung am Heck und sorgt so bei strafferer Abstimmung auch für eine agilere Geometrie.

 

Tiger 1200

Gut ablesbares, grosses TFT-Display mit logischer Menüführung und Connectivity. Die Dämpfungseinstellungen, wirken in den Sport- und Offroad-Modi auch auf die Federbasis hinten.

 

Die Stylema-Bremsen sprechen für eine Reiseenduro mit langen Federwegen eher knackig an. Das Antidive-System des semiaktiven Fahrwerks bremst das Eintauchen der Front aber umgehend ein, sodass die Tiger stabil auf der Spur bleibt.

 

Ihr Handling zeigt sich, soweit wir das unter den regnerischen Bedingungen austesten konnten, absolut berechenbar, gutmütig und agil. Die Tiger 1200 lässt sich über den breiten Lenker sehr präzise dirigieren, sich aber nicht aus der Ruhe bringen.

 

Offroad ohne Ende

Am zweiten Fahrtag ging es zur WIM Academy, wo wir die Tiger 1200 Rally Pro ausgiebig im Gelände fahren konnten: Weitläufigere und engere Schotterstrassen, Singletrails, Auf- und Abfahrten, Wasserdurchfahrten etc.  – alles, was das Offroad-Herz begehrt.

Triumph Tiger 1200

Die Tiger 1200 macht im Gelände eine sehr gute Figur und hat auch diese Prüfung gut bestanden.

 

Die Stehposition in den Rasten ist ausgezeichnet. Dank hoch montiertem Lenker braucht man sich nicht zu bücken und steht sehr aufrecht. Sofort fällt die ausgeglichene Gewichtsverteilung auf. So fährt sie sich sehr neutral, angenehm und lässt sich über Lenker und Rasten mit geringem Einsatz durchs Gelände dirigieren. Auch auf rutschigen Passagen drohte sie nicht übers Vorderrad zu schieben.

 

Beim ABS wurde in der Offroad-Abstimmung ein optimaler, vertrauenerweckender und effizienter Kompromiss fürs Gelände gefunden, der einem aufzeigt, wie viel Verzögerung mit den montierten Michelin Anakee Wild möglich ist. Die Offroad-Traktionskontrolle ist auf Sicherheit getrimmt und fängt das ausbrechende Hinterrad jeweils recht abrupt ein, was dem Halten der gewählten Linie nicht immer zuträglich ist.

 

Auf der ausgedehnteren Tour deaktiviere ich über den Modus Offroad-Pro die Traktionskontrolle am Hinterrad, lasse die ABS-Regelung am Vorderrad aber aktiviert. Jetzt geht der Driftspass los! Der kräftiger Reihendreizylinder dreht bei Gripverlust aber rasant hoch, womit die Haftung nicht so schnell wieder herzustellen ist. Deshalb auch die abrupten Eingriffe der Traktionskontrolle. Mit etwas Angewöhnung und auf diesen Umstand getrimmter Gashand wird das Offroad-Erlebnis auf der neuen Tiger 1200 mit jedem Kilometer begeisternder!

 

Tiger 1200

Stundenlag durch die portugiesische Gegend Schotter – die Tiger 1200 hat Abenteurer-Gene!

 

Starker Auftritt

Triumph hat mit der Tiger einen tollen Einstand im Segment der offroadtauglichen Reiseenduros gegeben und braucht sich vor der etablierten Konkurrenz nicht zu verstecken. Die Briten bieten eine sehr interessante Alternative mit hohem Langstreckenkomfort, berauschender Performance, hochwertiger Ausstattung und sehr breitem Spektrum. Sie zeichnet sich durch das Alleinstellungsmerkmal des potenten, charaktervollen Dreizylinders aus und ist bei vergleichbarer Performance einzigartig.

 

Weitere Angaben zu Preise und Ausstattung gibts hier.

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