MXGP Schweden: Der echte Seewer kehrte zurück
Jeremy Seewer kämpft mit seiner Kawasaki noch mit der Abstimmung. Am MXGP von Schweden war der alte Seewer für 20 Minuten wieder zurück und leistete Führungsarbeit.
Nachdem Kawasaki-Werkspilot Jeremy Seewer in Loket (CZ) gesundheitlich angeschlagen trotz Abstimmungsproblemen die Plätze 4 und 6 eingefahren hatte, war es ihm und seinem Team beim Sandrennen in Lommel (B) nach dem enttäuschenden zehnten Rang gelungen, eine Abstimmung zu finden, mit welcher der Schweizer Rang 5 einfahren konnte. Seewer: «Wir kämpfen weiterhin daran, unseren Weg zurück aufs Podest zu finden. Es gibt noch immer Schwierigkeiten mit der Abstimmung, die wir in der kurzen Zeit eines Rennwochenendes einfach nicht optimal hinbekommen. In Lommel haben wir trotz der grossen Probleme gut gearbeitet – die Learnings waren wichtig und wir merken alle, dass wir Schritt für Schritt vorwärtskommen. Wir arbeiten stets an wirklich grossen Veränderungen der Abstimmung, deshalb kann ich mich aber auf nichts wirklich einstellen – dieses fehlende Vertrauen zeigt sich schlussendlich leider in den fehlenden Podestplätzen.» Für Uddevalla (S) war aber gute Vorarbeit geleistet.
In Schweden war Seewer im Qualirennen zunächst auf Position 12 zurückgefallen, kämpfte sich aber zurück und verpasste Rang 4 nur um Sekundenbruchteile. «Mein Speed war gut! Ich mag diese Strecken. Es gibt schon einen Grund, weshalb ich hier bereits mehrere GP-Siege eingefahren habe», hoffte Seewer auf einen nächsten Erfolg.
Führungsrunden für Seewer
Mit einem guten Start reihte sich der 30-Jährige in Rennen 1 direkt hinter Lokalmatador Isak Gifting (Yamaha) ein, verdrängte den Schweden nach wenigen Runden und setzte sich an der Spitze rasch zwei Sekunden ab. Acht Runden dauerte seine Führungsarbeit, bis er von Jorge Prado (GasGas) und Tim Gajser (Honda) überrumpelt und in der folgenden Runde von Teamkollege Romain Febvre auf Rang 4 verwiesen wurde. Seewer: «Der richtige Jeremy Seewer war für 20 Runden zurück. Doch ich bin es diese Saison bisher nicht gewohnt, dieses Tempo zu fahren und so verlor ich irgendwann meinen Rhythmus. Zumindest froh, dass ich zeigen konnte, dass meine Fähigkeiten und mein Potenzial noch vorhanden sind.»
Probleme in Rennen 2
Beim Start zu Rennen 2 war Seewer nicht gut weggekommen und brauchte einige Runden, bis er in Fahrt kam. Auf Position 10 zurückgefallen, machte er schliesslich wieder zwei Plätze gut und wurde Achter. Seewer: «Der Start war gar nicht schlecht, aber ich kam in den ersten Runden einfach nicht voran. Ich hätte mich von Position 8 mit viel Risiko vielleicht noch auf Rang 6 vorkämpfen können, aber ich habe es vorgezogen, auf Nummer sicher zu gehen und das Positive aus dem ersten Rennen zu behalten.»
Guillod: Starke Rückkehr nach üblem Abflug
Der Romand Valentin Guillod (Honda) hatte in Loket grosse Glück gehabt: «In der Anfahrt zum grossen Dreifachsprung ging der Motor aus. Ich flog über den Lenker, landete auf den Beinen und blieb zum Glück unverletzt. Vielleicht war es ein Problem, das noch vom Startcrash herrührte.» Nach zwei 25 Plätzen im Sand von Lommel, war Guillod in Schweden wieder in Form. In Rennen 1 an fünfter Position eingereiht, fiel er schliesslich auf Rang 10 zurück. In Rennen 2 war der Start weniger gut, doch Guillod kämpfte sich von Position 17 wieder stark bis auf Rang 9 vor.
Brumann: Immer wieder Probleme
Gemischt lief es auch Kevin Brumann (Husqvarna): Ränge 18 und Rang 25 in Loket, nachdem der Motor abgestellt hatte, Rang 18 und die Aufgabe in Lommel, nachdem in der Luft der Motor ausgegangen war und zwei 19. Plätze in Schweden.
Resultate MXGP von Schweden in Uddevalla
WM-Stand nach 15 von 20 MXGP
1. Tim Gajser (SLO), Honda, 757 Punkte
2. Jorge Prado (E), GasGas, 740
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 709
4. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 538
5. Jeremy Seewer (CH), Kawasaki, 516
6. Romain Febvre (F), Kawasaki, 451
7. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 447
8. Kevin Horgmo (N), Honda, 338
9. Valentin Guillod (CH), Honda, 301
10. Pauls Jonass (LV), Honda, 274
26. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 34