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Motorradparadies Tessin – Teil 3: Schätze im Mendrisiotto

Im dritten Teil unserer Serie zum Motorradparadies Tessin erkunden wir das Mendrisiotto, den südlichsten Zipfel des Tessins. Höhepunkte finden wir im Muggiotal und auf dem Monte San Giorgio, dem „Saurierberg“.

Es ist ein Muss für alle „Petrol Heads“ mit Affinität für Rock’n’Roll: das Hotel Vezia, von wo aus wir diese Tagestour starten. Es liegt im Motorradparadies Tessin verkehrstechnisch sehr günstig, und zwar in Vezia, rund zehn Minuten von Lugano entfernt.

 

Jedes der vorderen Zimmer des Hotel Vezia verfügt über eine Garagenbox, sogar mit privatem Aufgang direkt ins Zimmer.

 

Über die ebenfalls nur wenige Minuten entfernte A2 gelangen wir Richtung Chiasso ruck, zuck nach Mendrisio, wo eine kurvige Hauptstrasse zum ersten Higlight der Mikroregion führt: nach Meride. Es gilt als das Dorf im Mendrisiotto, in dem die kompakte mittelalterliche Struktur am besten erhalten ist. Hier finden sich elegante Torbögen aus dem 16. Jahrhundert und dahinter oft grosszügige Innenhöfe. Ein Beispiel dafür ist die Locanda San Silvestro, in der man zumindest ein kurze Espressopause einlegen sollte.

 

Locanda San Silvestro in Meride.

 

Der Saurierberg

In Meride befindet sich ausserdem das Museo dei Fossili, in dem die 240 Millionen Jahre alten Fossilienfunde des Monte San Giorgio – auf dem wir uns hier befinden – zu sehen sind. Ihretwegen sprechen die Einheimischen auch vom Saurierberg – seit 2003 ist er Unesco-Weltnaturerbe.

 

In den engen Gassen Merides.

 

Nach Meride lohnt die Weiterfahrt hinauf nach Serpiano, um auf der Terrasse des gleichnamigen Hotels den traumhaften Blick auf den Luganersee und das Dorf Morcote zu geniessen. Dessen Ortsbild zählt gar zu den schönsten der Schweiz.

 

Morcote lässt sich auch mit einem der Kursschiffe auf dem Luganersee erreichen. Bild: swiss-image.ch/Luca Crivelli

 

 

Das südlichste Schweizer Bergtal

Ein weiteres Bijou ist das Valle di Muggio – das südlichste Schweizer Bergtal. Auf der linken Talseite führt eine zuweilen recht schmale und auch mal holprige Nebenstrasse auf etwa 600 m ü. M. ins Tal hinein bis nach Cabbio. Hier gelangt man auf die gut ausgebaute und durchaus sportlich zu fahrende Hauptstrasse. Selbst hier herrscht kaum Verkehr, und man wähnt sich irgendwo auf einer Alp. Erst recht, je mehr es Richtung Scudellate (900 m ü. M., zu sehen im Hauptbild ganz oben) am Fusse des Monte Generoso geht, wo sich mit der Osteria Manciana eine weitere treffliche und vor allem typische Rastgelegenheit findet. Das landwirtschaftlich geprägte und sich auf 300 bis 1700 m ü. M. erstreckende Tal besticht insbesondere durch seine saftige Natur und die schmucken Kompaktdörfer, in denen die Einwohnerzahl dank der heutigen Mobilität stabil bleibt.

Vogeljagd

Insgesamt geht es beschaulich zu und her – grosse Tourismusströme gibt es ebenfalls keine. Erkundenswertes gibt es dennoch: so etwa den Roccolo von Scudellate, einen gemauerten Turm zur Vogeljagd, die hier in alten Zeiten betrieben wurde, um die Hungersnot zu lindern oder um Singvögel gegen die Einsamkeit zu fangen und zu züchten – bis 1875 die Vogeljagd verboten wurde. Einen Überblick über alle Sehenswürdigkeiten im Tal erhält man in der Casa Cantoni in Cabbio.

Spezialitäten

Wer sich zudem ein wenig auf die Suche begibt oder einfach die Augen offen hält, wird im Tessin einige typische kulinarische Spezialitäten entdecken. Eine davon ist der Frischkäse namens Büscion aus Ziegen- oder Kuhmilch. Eine besondere Variante davon ist der herbe „Zincarlìn de la Val da Mücc“, also der „Zincarlìn“, der seit 2005 – u. a. von Marialuce Valtulini (Bild) – wieder kommerziell hergestellt wird, ausschliesslich im Muggiotal aus Kuh- und einer kleinen Menge Ziegenmilch. Den Frischkäse, der bei seiner Reifung fast täglich mit Weisswein und Salz eingestrichen wird, gibt es auch als Gincarlin mit dem lokalen Bisbino Gin.

 

Bergrennen Chiasso-Pedrinate

Ein Teilnehmer am Bergrennen Chiasso-Pedrinate. Bild: Auto Moto Club Generoso Mendrisiotto

 

Le site Auto Moto Club Generoso Mendrisiotto hat 2014 das historische Bergrennen Chiasso–Pedrinate wiederbelebt. Die Strecke ist 2,7 km lang und überwindet dabei 194 Höhenmeter. Es gibt diverse spannende Kategorien und entsprechend interessante Maschinen und Fahrer.

Motorradparadies Tessin zum Nachfahren

Die GPS-Tracks aller Ticino-Touren gibt es hier: www.moto.ch/gpx-downloads/

 

Links: www.rivasanvitale.chwww.osteria-manciana.chwww.foxtown.ch www.ticket.ticino.chwww.slowfood.chwww.bisbino.ch

 

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