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Mit dem Motorrad im Tessin – Val Colla und Kloster Santa Maria

Diese Tessin-Tagestour führt uns ins Val Colla, ins Kloster Santa Maria in Bigorio und in die Region Malcantone.

Auf dieser Tagestour, die wir anlässlich unseres Tessin-Aufenthalts im Sommer 2022 gefahren sind, gehts u. a. ins Val Colla bei Lugano. An der Università della Svizzera Italiana (USI) im Zentrum von Lugano treffen wir unseren Guide des Tages, Stefano Scagnolari. An der USI sind aktuell knapp 4000 Studierende aus rund 100 Ländern eingeschrieben. Stefano ist am Institut für Wirtschaftsforschung (IRE) der Verantwortliche für die Beobachtungsstelle für Tourismus (O-Tur). Hauptziel von O-Tur ist die Analyse der Tessiner Tourismusindustrie.

 

Blick ins Val Colla, auf der Tal-Nordseite.

Motorradtourismus: wichtiger Bestandteil

Bisher habe man sich im Tessin stark auf Events konzentriert, sagt Stefano. Auch die Harley Days in Lugano zählen dazu. Abgesehen davon habe man sich in der Vergangenheit weniger an die Töfffahrer gerichtet. Doch heute ist das bereits anders. Unter anderem, da man inzwischen den Fokus wieder stärker auf Touristen aus der Schweiz und den umliegenden Ländern lege, und da sei der Motorradtourismus ein wichtiger Bestandteil. Ein grosser Vorteil des Tessins sei es, dass die Töffsaison hier sehr früh im Jahr beginne und bis weit in den Herbst hinein dauere.

 

Stefano Scagnolari begleitet uns mit der Ducati Sport 1000 seines Vaters, da seine Ducati GT 1000 just am Vortag einen Platten erlitt. Stefano wohnt zwischen Mendrisio und Lugano und arbeitet als Post-Doc-Forscher am Institut für Wirtschaftsforschung (IRE) und Dozent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Lugano. Motorrad fährt er jeden Tag, u.a. zur Arbeit, auch im Winter.

Denti della Vecchia

Unsere Tour startet Richtung Stadtteil Villa Luganese, um an den herausstechenden Zinnen «Denti della Vecchia» (s. Hauptbild oben) ins Val Colla aufzusteigen. Hier eröffnet sich eine schöne Runde über ein herrlich kurviges Asphaltband bis auf über 900 m ü. M.

Schlafen im Kloster

Danach besuchen wir das Kapuzinerkloster von Bigorio (nördlich von Tesserete), in dem aktuell drei Brüder (Frati) leben. Einer davon ist Fra’ Gianluca, der uns durch die Innenräume und die Aussenanlagen mit schönem Ausblick führt.

 

Fra’ Gianluca.

Das Kloster bietet sich für Seminare an und ganz neu ist es auch ein Bed and Breakfast. Selbstverständlich schliessen wir unsere Führung durch die historischen Mauern an toller Lage im Shop ab, wo diverse Produkte aus eigener Produktion (Wein, Honig, Schnaps etc.) locken.

 

Schnaps aus dem Kloster von Bigorio.

 

Das Kapuzinerkloster Bigorio wurde als Erstes seiner Art in der Eidgenossenschaft 1535 gegründet. 1966 wurde das Kloster modernisiert und für die Öffentlichkeit geöffnet. In diesem Rahmen entstand auch die Cappella Botta, die Teil der Diplomarbeit des Tessiner Architekten Mario Botta war.

 

Cappella Botta im Kloster Santa Maria in Bigorio.

Kurven im Malcantone

Mit einem schönen Mitbringsel und spannenden Eindrücken von einem ganz anderen Alltag im Gepäck geht es jetzt weiter in die Region Malcantone. Für diese dichtbewaldete Hügellandschaft, in der in vergangenen Jahrhunderten noch Eisenerz und sogar Gold abgebaut wurde, sollte man sich ruhig etwas Zeit nehmen. Denn hier gibt es neben prächtiger Natur auch kurvige Motorradstrassen mit griffigem Asphalt und zudem idyllische Dörfer, die aus der Ferne einen malerischen Anblick bieten und vor Ort auch mal zu einer kleinen Bummel- und Kaffeepause einladen.

 

 

Weitere Details dieser Tagestour

Grotto Arla Da Covin – Im Grotto Arla im Val Colla geniesst man an authentischen Steintischen unter grossen Bäumen einheimische Speisen und Getränke. Sämtliche Gerichte werden hier im örtlichen Dialekt angegeben (natürlich mit italienischer Übersetzung). Z.B. «Polenta e öf» (Polenta e uova – Polenta und Ei), «Furmagg da l’alp» (Formaggio dell’alpe – Alpkäse) oder der Hinweis, dass alle Grillteller mit Ofenkartoffeln und Gemüse serviert werden: «Tüt i piatt servii cun i sò cunturni: patati al furnu e verdür» (Tutti i piatti serviti con i contorni: patate al forno e verdure). Selbst die Zuckerbeutelchen zum Kaffee lehren mit Comics Dialekt auf witzige Art.

Grotto Arla im Val Colla.

 

Kunstpfad im Wald – Eine faszinierende Reise, die Geschichte, Natur, Kultur und Sport verbindet. Ein Highlight ist sicherlich der Kunstpfad im Wald von Tesserete, der «artinbosco» genannt wird.

Goldmine – In Sessa im Malcantone befindet sich eine ehemalige Goldmine, die heute noch besucht werden kann. minieradoro.ch

 

Ein weiterer Tessin-Tourentipp: Grotti, Rustici und die Walser

Die GPX-Files fürs Navi aller Tagestouren gibt es zum kostenlosen Download hier: www.moto.ch/gpx-downloads/

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