Lüthi: „Auch Schweizer könnens in die WM schaffen!“
Tom Lüthi hält nicht viel vom oft gehörten Trauerlied, dass für den Nachwuchs aus der Schweiz die Hürde in den MotoGP-Zirkus kaum zu meistern sei. Die Nationalität spielt seiner Ansicht keine Rolle!
Tom Lüthi hat von der Pocketbike-SM über den ADAC-Junior-Cup et les IDM den Sprung in den GP-Zirkus geschafft. Über die 125er-WM, die er 2005 als Weltmeister beendet hatte, die 250er-WM und die Moto2-WM hat er es sogar bis in die Königsklasse MotoGP geschafft. Lüthi: „Die Saison war leider schon ab dem zweiten Rennen aussichtslos. Das Team ist zusammengefallen. Ich hätte gerne in der MotoGP Fuss gefasst, doch das war unter diesen Umständen einfach nicht möglich. Dennoch war dieses Jahr ein Highlight. Die MotoGP gefahren zu sein und den Startplatz neben Valentino Rossi eingefahren zu haben, hat schon etwas.“
Lüthi: Vorbild für Nachwuchs aus der Schweiz
Tom Lüthi war und ist für zahlreiche Nachwuchspiloten das grosse Vorbild und hat im Schweizer Motorsport viel bewirkt. Lüthi: „Anfänglich konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass mein Erfolg einen Einfluss haben könnte. Doch es war cool zu sehen, dass er etwas bewirkt hat. Deshalb ist es mir auch ein Anliegen, diese Wirkung im Schweizer Töffrennsport am Leben zu halten. Je jünger Nachwuchspiloten sind, desto weiter ist ihr Weg bis zur WM noch. Da wird es für mich extrem schwierig zu helfen. Sie müssen die Schritte, wie ich damals mit den Eltern, selber machen: Ins Ausland gehen, um Rennen zu fahren, Rennen gewinnen, aufsteigen, wachsen und wenn dann die WM näher rückt, werde ich mit meine Netzwerk versuchen, ihnen zu helfen.“
Schweizer im Nachteil?
Immer wieder hört man, dass es als Schweizer extrem schwierig sein, den Sprung in die WM zu schaffen – Italiener oder Spanier müsste man sein! „In diesen Ländern können die Kinder nach dem Unterricht auf den Töff steigen und trainieren. Diese Möglichkeit haben wir in der Schweiz leider nicht – das ist der Nachteil“, bestätigt Lüthi. „Doch es ist auch als Schweizer möglich, in die WM zu kommen. Am wichtigsten ist der Erfolg. Die Italiener oder Spanier, die es in die WM schaffen, haben sich zuvor in ihrem Land durchgesetzt. Es gibt aber auch viele, die es nicht schaffen. Auch bei mir haben nur die Resultate gezählt!“