Jeremy Seewer: bester Saisonstart
Jeremy Seewer hat erstmals eine MXGP-Saison mit einem Podestplatz begonnen. Rennen 1 führte er beim Saisonauftakt in England sogar 11 Runden an, bevor er in einer tiefen Rille kurz abtauchte. Valentin Guillod und Kevin Brumann sicherten sich 15. Plätze.
Der fünffache Vizeweltmeister Jeremy Seewer (Yamaha) ist so fit wie noch nie. Seine gesundheitlichen Probleme sind definitiv passé. Der Der 27-jährige Zürcher Unterländer: «Ich fühle mich besser denn je, doch auch die Konkurrenz schläft nicht und wird immer stärker.» Als Hauptkonkurrenten nennt der Yamaha-Werkspilot die Weltmeister Jeffrey Herlings (KTM), Tim Gajser (Honda), Romain Febvre (Kawasaki) und Jorge Prado (GasGas).
Favoriten dezimiert
Vizemeister Febvre verpasste die Saisonvorbereitung aber wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs, den er sich beim Supercross Paris Ende November zugezogen hatte. Er wird die ersten MXGPs fehlen. Am 31. Januar erwischte es auch Weltmeister Herlings: Der Titelverteidiger hat sich einen Bruch an der Ferse zugezogen. Auch der Holländer wird voraussichtlich erst Ende März wieder Rennen fahren können und die ersten drei MXGP verpassen.
Führungsrunden für Seewer
Mit dem Holeshot sowie der schnellsten Rennrunde im Qualifying-Rennen und Rang 3 hinter dem amtierenden MX2-Weltemeister Maxime Renaux (Yamaha) und Gajser war Seewer beim MXGP von Grossbritannien gut in die Saison gestartet.
Und es kam noch besser: In Rennen 1 erkämpfte sich der ehrgeizige Schweizer in den ersten Kurven Position 2 hinter Blitzstarter Prado. Seewer setzte sich im Schlagabtausch gegen den Spanier durch und übernahm die Führung. Doch bald schon lauerte Gajser am Hinterrad des Schweizers. Nach elf Führungsrunden machte Seewer zwei Runden vor dem Ziel in einer der vielen Rillen einen Fehler, musste kurz zu Boden und Gajser den Sieg überlassen. Immerhin hatte die Beiden schon so viel Vorsprung auf Verfolger Renaux, dass Seewer Rang 2 locker ins Ziel retten konnte.
Risiko gering gehalten
In Rennen 2 reihte sich Seewer hinter Prado und Glenn Coldenhoff (Yamaha) an dritter Stelle ein. Gajser kämpfte sich durch die Spitzengruppe und bezwang Leader Prado in der Schlussphase. Doch der Slowene stürzte in der nächsten Runde und wurde Zweiter hinter Prado. Seewer ging auf der heiklen Piste keine unnötigen Risiken ein und wurde schliesslich Vierter. In der WM-Tabelle reihte er sich 7 Punkte hinter Gajser an dritter Stelle ein.
Seewer: „Die Sonne war schon sehr tief und ein Fehler war schnell passiert. Ich bin fit und zufrieden mit dem MXGP-Podium. Ich habe bisher noch nie eine Saison so weit vorne begonnen, es läuft also sehr gut! Das war ein sehr positives Wochenende und ich bin bereit für mehr!“
15. Plätze für Guillod und Brumann
Der Genfer Arnaud Tonus hat seine Rennkarriere 2021 beendet, doch sein bisheriger Teamkollege Valentin Guillod (Yamaha) tritt im Dienste des iXS hostettler YAMAHA MXGP Teams bei allen MXGP an, die sich nicht mit Terminen der Motocross-SM überschneiden. Der Freiburger soll 2022 seine SM-Titel in beiden Inter-Klassen verteidigen.
In Matterley Basin (GB) verbesserte sich der 29-Jährige nach Rang 15 im Quali-Rennen bei den Starts zu beiden WM-Rennen auf die 11. Position. Im Verlaufe der Rennen wurde er aber auf Rang 15 bzw. 17 verdrängt.
Nachdem Teamkollege Kevin Brumann (Yamaha) 2021 in seiner ersten MX2-Saison bereits wiederholt WM-Punkte und zwei 16. Plätze als Bestresultate einfahren konnte, strebt der 17-jährige Aargauer in der Saison 2022 erste Top-10-Resultate an. Er war in der Startphase nicht so erfolgreich wie sein Teamkollege, kämpfte sich aber von den Positionen 19 und 21 auf die Plätze 15 und 16 vor.
MXGP von Grossbritannien in Matterley Basin (GB)
WM-Stand nach 2 von 40 Rennen
1. Tim Gajser (SLO), Honda, 47
2. Jorge Prado (E), GasGas, 43
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 40
4. Maxime Renaux (F), Yamaha, 35
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 32
6. Jed Beaton (AUS), Kawasaki, 30
7. Alberto Forato (I), GasGas, 28
8. Thomas Olsen (DK), KTM, 24
9. Jeremy Van Horebeek (B), Beta, 23
10. Brian Bogers (NL) Husqvarna, 19
16. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 10