Aegerter: frühzeitiger Abbruch und OP
Bei den ersten Superbike-Tests in Jerez (E) war Dominique Aegerter noch zwei Sekunden langsamer als im Vorjahr. Nach einem Tag brach sein Team den Test ab und hofft auf grössere Fortschritte bei den Tests in Portimão (P) nächste Woche.
Der Unfall wie auch die Metallplatte und -schrauben, die zur Fixation der Brüche am Schulterdach eingesetzt wurden, stecken Dominique Aegerter noch in den Knochen. Nach dem Mountainbike-Unfall Ende August war Aegerter im Oktober für die letzten WM-Rennen in Estoril (P) und Jerez (E) wieder in den Superbike-Zirkus zurückgekehrt und dabei unter Schmerzen sogar in die Top 10 gefahren. Erst im Oktober war klar, dass der 34-Jährige eine dritte Saison im GRT Yamaha-Team anhängen kann.
Rückkehr auf die Yamaha R1
Drei Monate nach dem Saisonfinale in Jerez sass Aegerter gleichenorts für die ersten Trainings wieder auf seiner Yamaha R1. Aegerter: «Es war schön, wieder auf meiner Rennmaschine zu sitzen. Das habe ich wirklich vermisst. Zunächst brauchte ich ein paar Runden, um wieder Vertrauen und Speed zu gewinnen. Es war auch ein Check meiner körperlichen Verfassung. Heute Morgen habe ich die Anstrengung an einigen Stellen gespürt. Ich habe in den letzten Monaten zwar viel trainiert, aber die fehlende Praxis mit einem Motorrad hat sich bemerkbar gemacht.»
Erneute OP
Leider hat sich aber auch bestätigt, dass Aegerter anfangs Februar nochmals unters Messer muss, um beim Saisonauftakt der Championnat du monde Superbike in Phillip Island (AUS) vom 21. bis 23. Februar befreit fahren zu können. Aegerter. «Ich habe wieder Kraft. Die Brücke sind stabil, doch die Platte in der Schulter bereitet mir noch Schmerzen. Die wird am 1. Februar entfernt. Danach muss ich ein bis zwei Wochen schonen, wegen der Narbenbildung. Das Timing ist natürlich nicht optimal, doch ich müsse die Platte so lange wie möglich drin lassen, hiess es. Im Dezember konnte ich sie also noch nicht entfernen und im Januar ging es nicht.»
Rang 19 und frühzeitiger Abbruch und
Nicht nur an Aegerters Körper, auch an seinem Motorrad wurde in den letzten Monaten viel gearbeitet. Bereits 2024 hatte er die R1 mit Winglets gefahren, doch es gab einiges zu testen. Aegerter: «Einige neue Teile sind gekommen, etwa auf elektronischer Seite gab es Änderungen, aber auch beim Motor und dem Chassis. Leider konnten wir nicht alles durchtesten.» Das Team kämpfte mit technischen Problemen und da der zweite Tag überwiegend verregnet war, entschied das Team, am zweiten Testtag nicht anzutreten.
Aegerter hatte am ersten Test erst mal den «Rost wegfahren» und war auf der Zeitenliste mit 2,757 Sekunden Rückstand nicht über Rang 19 hinausgekommen. Aegerter: «Damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir hätten einen Schritt vorwärts machen sollen, doch ich war zwei Sekunden langsamer als im Vorjahr. Natürlich haben technische Probleme uns gehindert, produktive Runden zu fahren. Im Gegensatz zu den Spitzenpiloten sind wir auch nicht mit Qualifyern ausgerückt, aber da muss schon noch etwas vorwärtsgehen. Dass Remy Gardner auf Rang 12 der schnellste Yamaha Pilot ist, stimmt nicht gerade positiv.»
Photos : Reinhold Trescher