Das Supermoto-Team der Neuzeit
Das Supermoto Team Octane zeigt, wie eine Rennmannschaft in der heutigen Supermoto-Szene funktionieren kann.
Der Supermoto-Sport lebt. Nur auf eine etwas andere Art und Weise. Klar, sind die Zeiten, wo der Schweizer Supermoto-Töffsport sich hoher Beliebtheit erfreute, momentan etwas vorbei. Diese Aussage wagen Stimmen von aussen, welche die Szene mit den Spitzenjahren vergleichen, die der Sport erleben durfte. Der Supermoto-Töffsport, wie auch der Motocross-Sport in der Schweiz, leiden in der Öffentlichkeit vor allem wegen negativen Geschehnissen. Umwelt- und Sicherheitsaspekte der Rennen werden immer mehr zu Diskussions-Schauplätzen des öffentlichen Bewusstseins. Die Szene gerät immer mehr unter Beobachtung. Fakt ist jedoch auch, dass das Supermoto-Fahren nach wie vor ein beliebtes Hobby bleibt: ob „just for fun“ auf den Trainingsstrecken Europas, oder ausgeübt während einer Rennsaison.
Die Supermoto-Faszination erfasste die Schweiz um das Jahr 1996/1997. Altmeister aus der Schweizer Supermoto-Rennszene wie Beat Gautschi, Marcel Götz, Dani Müller, Philippe Dupasquier und Stephan Züger können hiervon viele Geschichten erzählen.
Es herrschte ein regelrechter Kurvenräuber-Hype. Die Supermoto-Maschine war bei Hobby-Motorradfahrern, welche noch etwas Rennerfahrung erleben wollten, einige Jahre lang beliebter als das Motocross-Motorrad. Die Mischung aus Asphalt und Offroad wurde zum Trend. Industrieareale, Teile von Dorf- und Vorstadtarealen boten einmalige Kulissen und zuschauernahe Rennstrecken – und das in der Schweiz! Damals waren die Hobbyfahrer wirkliche Hobbyfahrer. Wenn das Kombi mal zerrissen war, oder ein Teil des Dekors fehlte, war das weniger schlimm. Auch das Business mit den Sponsoren war damals etwas lockerer. Die Pneus wurden je nachdem mehrmals gebraucht, wenn das irgendwie noch ging. Wenn man einen Plattfuss hatte und man vor Ort niemandem einen Pneu abkaufen konnte, dann war das Rennen gelaufen. Heute hingegen muss alles stimmen. Es wird teils auf das kleinste Detail geachtet. Die Sponsoren halten die Augen nicht nur auf die Resultate, viel wichtiger scheinen dessen werbetechnische Sichtbarkeit und die dabei erzielte Reichweite während der ganzen Saison. Wer Sponsoren hat, der sollte darauf achten, dass dessen Auftritt vor Ort professionell ist, da schliesslich der Fahrer unter dessen Flagge seinen Einsatz macht. Kostenmässig geht es heute nicht nur darum, einen fahrbaren Töff, einen Transporter, Benzin und Startgeld zu finanzieren. Pro Rennwochenende summieren sich die Kosten auf ungefähr CHF 1000.-.
Am Teamgeist hat sich im Grunde nicht viel geändert. Wenn eine Gruppe sich für einen gemeinsamen Auftritt an Hobby-Rennen entscheidet, dann ist der Grundgedanke eigentlich immer derselbe. Es gibt Teams, welche sich durch den in einer Saison erfolgten sozialen Kontakt und durch den gemeinsamen Ideenaustausch im Fahrerlager bilden. Dann gibt es jene Hobbyschrauber, welche sich wöchentlich oder gar täglich in ihrer Werkstatt einfinden und sich gemeinsam entscheiden, Rennluft zu schnuppern. Es gibt also verschiedene Varianten, wie solche Teams entstehen können. Einsteiger, welche alleine unterwegs sind und sich zu einem Zusammenschluss entscheiden oder die Neuaufnahme in ein bereits bestehendes Team. Meist geschieht der Neuzugang zu einem Team durch Gespräche während oder nach den Rennen. Dabei spielt Sympathie eine grosse Rolle. Die Atmosphäre und der Humor, welcher in der Gruppe stattfindet, ist, nebst der Ausübung des Lieblings-Hobbys, ein entscheidender Faktor, weshalb sich ein Fahrer oder eine Fahrerinnen dafür entscheidet, sich einem Team anzuschliessen. Regionale Distanzen spielen dabei eine kleinere Rolle. Mehrere Kilometer zu machen gilt schliesslich als normal, wenn man Rennen fährt. Wie in vielen Sportarten oder Tätigkeiten gibt es natürlich auch jene Personen, welche lieber alleine oder einfach nur mit Ihrer Familie unterwegs sind. Wenn man alleine unterwegs ist, ist man flexibler und freier bei gewissen Entscheidungen. Ein Team aber bietet immer gewisse Vorteile, wenn man dafür geschaffen ist:
- Man ergänzt sich gegenseitig
- Gebündelte Kräfte vor, während und nach dem Ausüben der Tätigkeit
- Soziale Bindung stärkt sich
- Man lernt voneinander
- Gesetzte Ziele werden effektiver erreicht
- Bessere Verarbeitung von Frust, wenn Ziele nicht erreicht werden können
- Spassfaktor ist höher
Warum Rennen fahren?
Natürlich kann man das Hobby auch ausüben, ohne Rennen zu fahren. Wie bei vielen anderen Sportarten kommt hier der abenteuerlustige Mensch in uns hervor, welcher als Ausgleich zu seinem Alltag ausbrechen möchte und neue Impulse schaffen will. Kraft schöpfen will mittels Adrenalin, Nervenkitzel und Spass. Ein Wettkampf setzt den Menschen unter gewissen Aspekten unter Druck. Unter Druck ist die Leistungserbringung immer anders. Als langfristiges Hauptziel steht natürlich der Sieg eines Rennens. Wer will das nicht? Fokussiert wird aber hauptsächlich auf das bestmögliche Resultat während eines Rennens.
Es gibt viele Teams in der Schweizer Supermoto-Szene und alle sind sie sympathisch, herausragend und erfolgreich. Wir bewegen uns in die Zentralschweiz und wollen Euch un solches Supermoto-Team der Neuzeit mal vorstellen.
Das Supermoto Team Octane
Das Supermoto Team Octane ist einer dieser Teams, welche trotz der drastischen Abnahme an Teilnehmer in der Schweizer Meisterschaftsszene an den Supermoto-Töffsport glaubt. Das Team besteht seit dem Jahr 2015 und wurde anfangs als Verein gegründet. Der Name „Octane“ kommt eigentlich ursprünglich aus der Chemie und ist das englische Wort für den Begriff „Oktan“. Le site Oktanzahl definiert ein Maß für die Zündunwilligkeit und damit für die Klopffestigkeit eines Ottokraftstoffes bzw. Motorenbenzins.
Das Team zählt aktuell sechs Mitglieder, welche aus der Nordost und aus der Zentralschweiz stammen. Wo sich das Team trifft, ist eigentlich ziemlich unterschiedlich. Aber hauptsächlich werden Sponsorenevents usw. in der Zentralschweiz durchgeführt. Mehrmals im Jahr wird zusammen auf den klassischen europäsischen Rennstrecken trainiert. Über Weihnachten/Neujahr geht es meistens in den Süden ins Motocross-Training.
Die Motorräder
Fast jeder Fahrer hat einen eigenen Transporter, womit Motorräder, Werkzeugkisten und weiteres Rennmaterial an die Rennen transportiert werden. Ein richtiger Race-Transporter ist so ausgebaut, dass darin auch gegessen und geschlafen werden kann. Das Team bestreitet die Saison auf Husqvarna FS 450 et KTM SMR 450 – Maschinen.
Die Mitglieder
Aktuell besteht das Team aus sechs ambitionierten et motivierten Piloten in ihrem besten Alter zwischen 25 und 40 Jahren.
Attraktive Werbeflächen für Sponsoren
Rick Rosenast, Gründer des ursprünglichen Vereins, erläutert, dass die Vision des Teams vor allem darin besteht, Ihren Sponsoren eine attraktive Werbefläche zu bieten. Und die Sponsoren sind kaum zu übersehen. Auf den Transportern, auf der Bekleidung und auf den Töff sind diese allesamt gut platziert und können kaum übersehen werden. Zu Ihren Hauptsponsoren gehören bekannte Marken wie Indian Motorcycles Switzerland, Simota-Bikes, Destimoto, Bastards Paradise, RH Reifenservice, Kreatech, Ortema Schweiz, MEKAPRO Systeme AG, Einsiedler Bier, Hery Durrer Regalsystembau, Liquid Soul Weggis, Cheers Küssnacht am Rigi, Herbalife und weiteren.
Auf Wunsch kann man beim Team die Sponsoringmappe verlangen, worin Ihre Visionen, Ihre Motivation und Ihre Ambitionen für die kommende Saison definiert sind.
Wir wünschen dem Team weiterhin viel Erfolg auf der ganzen Linie und eine erholsame Winterpause. Wir freuen uns, sie nächstes Jahr wieder im Fahrerlager sehen zu dürfen.
Supermoto Team Octane kontaktieren.
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Supermoto Team Octane auf Youtube.
Bilder/Text/Edit: Désirée Troxler