Rebekka Senger (CH) bezwingt die Österreicherin Anita Fastl
Grisu Grizzly, alias Urs Pedraita, lanciert im Mai 2018 einen Frauen-Weltrekord, wo drei Frauen aus drei Nationen seine Weltrekord-Fahrt von 2014 wiederholen. Vom 12. bis 18. April fand eine der Euro-Ausscheidungsfahrten statt, wobei sich Rebekka Senger (CH) und Anita Fastl (A) massen.
Die Fahrerin aus den USA ist bereits selektioniert, die Fahrerin aus Russland wird zurzeit in verschiedenen Qualifikationsrennen in Russland ermittelt. Die erste europäische Qualifikation zwischen der 33-jährigen Schweizerin Rebekka Senger, alias Road Reby (BMW 650) und der 47-jährigen Österreicherin Anita Fastl (Honda Africa Twin) startete am Mittwoch, 12. April und dauerte bis am Dienstag, 18. April. Die Strecke: Zürich – St. Petersburg – Moskau – Kiew – Wien (5800 km).Bei frühlingshaftem Wetter startete Anita Fastl um 18 Uhr von Zürich aus Richtung St. Petersburg, Road Reby eine Stunde später. Road Reby fuhr in der unglaublichen Zeit von 40 Stunden in St. Petersburg auf der grössten, russischen Motorradmesse ein, sechs Stunden später erreichte auch Anita Fastl das Ziel. Das Wetter verlangte den beiden Frauen unterwegs alles ab. Ab Polen goss es in Strömen, und in St. Petersburg erwartete die beiden Hagel und Schneesturm. Pedraita, der mit dem Flugzeug nach St. Petersburg unterwegs war, konnte wegen des Schneesturms nicht mal landen und musste in Helsinki einen längeren Stopp einlegen, bis er in der russischen Stadt ankam. Gerade diese Widrigkeiten zeugen von der Topleistung der beiden Fahrerinnen, die sich durch die Wetterkapriolen nicht beeinflussen liessen.Nach diversen Terminen, Interviews und Auftritten an der Motoradmesse in St. Petersburg und nach einer Nacht Ruhezeit starteten die beiden am Samstag, 15. April auf die nächste Etappe, unterstützt von den Messebesuchern. Ziel war es nun, ein Selfie in Moskau zu knipsen und dann direkt Richtung ukrainische Grenze zu fahren. Auf diesem Streckenabschnitt hatten die beiden mit Regen und Wind zu kämpfen. Von Moskau aus fuhren die beiden Richtung Ukraine bis tief in die Nacht hinein. Hinter Kiew gerieten sie abermals in heftigen Schnee- und Eisregen. Anita Fastl entschied dann, eine vierstündige Pause einzulegen. Road Reby hingegen fuhr weiter und kämpfte sich durch, dies, weil sie sich im ukrainischen Niemandsland verfahren hatte und im Rückstand war.Am Montag, dem 17. April, erreichten die beiden die ungarische Grenze. Kaum in Ungarn angekommen, wurde es dramatisch: Road Reby wurde in einem Kreisel von einem Auto angefahren und an eine Wand geschleudert. Zum Glück hatte sie sich mit zwei Rippenbrüchen und einer Quetschung nur leicht verletzt. Das Motorrad wurde vor Ort von einer Begleitperson repariert, so dass Road Reby weiterfahren konnte. Von der Unfallstelle fuhren die Frauen dann gemeinsam in Richtung Wien, wo sie nach 58 Stunden Fahrzeit von Pedtraita empfangen wurden. Dies ergab für Road Reby die Totalzeit für die Strecke Zürich – Warschau – St. Petersburg – Moskau – Kiew – Budapest – Wien von 98 Stunden. Anita Fastl brauchte 104 Stunden. Damit hat sich Road Reby zur Hälfte für den Weltrekord qualifiziert. Zur Hälfte, weil noch zwei Qualifikationen in Europa anstehen.Die offizielle Weltrekordfahrt rund um die Welt der drei Frauen startet am 6. Mai 2018 und verfolgt den „Grizzly Trail“, also jene Strecke, die Grisu Grizzly 2014 in Weltrekordzeit fuhr. Er benötigte für die 24’700 km 16 Tage.Weitere Info Women’s World Record: hier