Triumph Trident – Triple für Einsteiger
Soeben hat Triumph bezüglich der neuen Trident die Katze aus dem Sack gelassen. Das Naked-Bike der unteren Mittelklasse soll die Vorherrschaft der Yamaha MT-07 und der Kawasaki Z650 ins Wanken bringen und wird ab Ende Januar ab 8990 Franken zu haben sein. Hier nun alle Details.
Spannung aufbauen. Das haben sie schon im Griff, die Briten von Triumph. Eine erste Online-Pressekonferenz zur neuen Trident fand am 25. August statt, wobei der Prototyp gezeigt und erste Informationen zur neuen Einsteiger-Triumph verbreitet wurden.
Aggressiver Preis
Zwei Monate später lässt Triumph – wiederum via Online-Medienkonferenz – die Katze nun aus dem Sack. Das Wichtigste zuerst: Die Neue wird ab Ende Januar 2021 in vier Farben verfügbar sein. Die etwas einfacheren Kolorierungen «Crystal White» und «Sapphire Black» werden ab 8990, die aufwendigeren Schemen «Matt Jet Black & Matt Silver Ice» sowie «Silver Ice & Diablo Red» jeweils ab 9110 Franken zu haben sein.
Die Mitbewerber
Der erste Triple in der unteren Mittelklasse – die Trident wird übrigens in Thailand gebaut – hat konkret drei Mitbewerbermodelle im Visier: Yamaha MT-07 (7790 Franken, jeweils Stand Ende Oktober), Kawasaki Z650 (7990 Franken) und Honda CB650R (9050 Franken). Ansprechen soll sie freilich Einsteiger, aber auch ältere Zeitgenossen, sie sich ihr erstes Bike zulegen wollen, sowie erfahrene Töfffahrer, die einen – Zitat Triumph – breit einsetzbaren, zugänglichen, zuverlässigen und sicheren Allrounder mit bestechendem Preis-Leistungsverhältnis suchen.
Motor: mehr Druck
Für die Briten ist klar: Sie wollen mit der Trident den «best of class» stellen. Was uns zu den Spezifikationen bringt: Der Reihendreizylinder mit 660 ccm basiert auf jenem der Street Triple S (die übrigens weitergebaut wird), wurde für den Einsatz in der Trident aber tiefgreifend überarbeitet (67 neue Komponenten).
So erhielt der Triple etwa eine langhubigere Auslegung (+ 2,6 mm) mit etwas weniger Bohrung (– 2 mm) und reduzierter Verdichtung (11,1 statt 12,1). Entsprechend ausgelegt, leistet der Motor 81 PS bei 10’250/min und generiert ein maximales Drehmoment von 64 Nm bei 6250/min, wovon 90 Prozent bereits ab 3600/min bereitstehen sollen. Zum Vergleich die Werte der von Triumph genannten Mitbewerber: Yamaha – 74,8 PS, 68 Nm. Kawasaki: 68 PS, 64 Nm. Honda: 95,2 PS, 63 Nm. Selbst in A2-Konfiguration (47 PS) bringt es die Trident noch auf beachtliche 59 Nm. Was am Aggregat sonst noch neu ist? U.a. die Kurbelwelle, die Kolben, die Kupplung, der Ansaugtrakt und der Zylinderkopf.
Elektronik: Leistungsmodi und Traktionskontrolle
Neben einer leichtgängigen Kupplung mit einstellbarem Handhebel bietet die Trident «Ride by wire» und damit zwei Riding-Modes («Road» und «Rain»). Ebenfalls im für das Segment einzigartigen Elektronikpaket enthalten ist eine abschaltbare Traktionskontrolle, die allerdings ohne IMU auskommen muss. Die Traktionskontrolle und das ABS sind in die Riding-Modes integriert, arbeiten also mit auf den jeweiligen Modus angepassten Sensitivitätsstufen. Interessant: Triumph schreibt einen Service-Intervall von 16’000 km vor und bietet zwei Jahre Garantie ohne Kilometerbeschränkung.
Chassis: auf Handling getrimmt
Im Gegensatz zur Street Triple, in der ein Alu-Rahmen verbaut ist, kommt beim Trident-Chassis (in Rohrform) der Werkstoff Stahl zum Einsatz. Vorn arbeitet eine nicht einstellbare USD-Gabel von Showa, hinten ein in der Basis justierbares Zentralfederbein. Fahrfertig bringt es die Triumph Trident mit 14-Liter-Tank so auf 189 Kilo, was in etwa dem Gewicht der MT-07 (182 kg) und der Z650 entspricht (188 kg).
Gebremst wird vorn über Doppelkolben-Schwimmsättel von Nissin, die zwei 310er-Scheiben in die Mangel nehmen. Hinten ist ein Einkolben-Schwimmsattel mit 255-mm-Scheibe verbaut. Für Grip sorgen Michelins der Spezifikation Road 5 (120 und 180 mm). Ein Kurven-ABS wurde nicht verbaut.
Ergonomie: Zugänglichkeit
Die Trident soll eine sehr breite potenzielle Käuferschaft ansprechen. Entsprechend ist Zugänglichkeit eines der wichtigsten Gebote. Die Sitzhöhe beträgt 805 mm und hat sich – identisch bemessen – beim unbestrittenen Bestseller MT-07 bestens bewährt. Mit 790 mm dürfte die Kawasaki einen etwas besseren Kontakt zum Asphalt bieten. Allerdings betont Triumph, dass die durchgehende Sitzbank im Schritt sehr schmal baut, was eine gute Kontrolle beim Abstehen favorisieren soll.
Zubehör: Technik, Style, Komfort und Sicherheit
Und für den Sozius gibt’s anständige Haltegriffe im Zubehörprogramm, das 45 Teile umfasst. Etwa einen bidirektionalen Quickshifter, Reifendruckkontrolle, Connectivity, Flyscreen, Heizgriffe, Tankrucksäcke, diverse Crashpads und natürlich Komponenten zum Diebstahlschutz. Nicht verfügbar sind ein Tempomat oder Performance-Kits.
Display: hübsch und funktional
Die visuelle Mensch-Maschine-Schnittstelle präsentiert sich in Form eines kombinierten LC- und TFT-Displays und informiert über die gängigen Parameter sowie – sofern aktiviert – Connectivity-Funktionen. Rundum leuchten LED’s,; im Zündschlüssel ist eine Wegfahrsperre integriert.
Über eine halbe Million Triples hat Triumph in seiner Geschichte bisher unter die Völker dieser Erde gebracht. Das Preis-Leistungsverhältnis der neuen Trident ist vielversprechend, die Ausstattung im Segment sicher einzigartig. Insofern könnten die Briten ihren Triple-Absatz schon sehr bald deutlich steigern. Vorausgesetzt natürlich, die ausgesprochen wertig wirkende Trident weiss auch fahrdynamisch zu überzeugen, was wir hoffentlich schon sehr bald für euch werden herausfinden dürfen.