Triumph Speed Triple 1200 RS
Triumph Speed Triple 1200 RS heisst die komplett neue strassenorientierte Performancegranate der Briten. Mit weniger als 200 Kilo und mehr Power als alle bisherigen Vorgängerinnen soll sie neue Massstäbe setzen.
Über 100’000 Speed Triples hat Triumph seit ihrem Erscheinen 1994 verkauft. Dieses Bike, das damals ein neues Segment begründete, wurde stets weiterentwickelt. Ursprünglich war sie ein regelrechter Hooligan, aber über die Jahre und viele Evolutionsschritte hin mauserte sie sich zu einem salonfähigen Donnerbolzen für die Landstrasse. Und die neue Triumph Speed Triple 1200 RS verspricht, alle Vorgängerinnen nochmals in sämtlichen Punkten zu übertreffen. Sie wird ab Februar bei den Händlern eintreffen. Ihr Preis: 18’500 Franken.
Neuer Dreizylinder mit 180 PS
Bei der 2021er Speedy handelt es sich um ein komplett neues Motorrad. Es wurde von Grund auf neu designt und glänzt mit Top-Eckdaten. Die Leistung stieg von bisher 150 auf 180 PS, das Drehmoment kletterte ebenso leicht von 117 Nm auf 125 Nm. Damit ist das „Hyper-Naked“ der Briten bei der Höchstleistung gleichauf mit der KTM 1290 Super Duke R, welche genauso auf maximale Strassenperformance ausgelegt ist.
1160 statt 1050 Kubik
Die Entwickler betonen, dass es sich beim neuen Dreizylinder nicht etwa nur um ein hubraumerweitertes Derivat mit 1160 statt 1050 ccm handelt, sondern um einen komplett neuen Motor. Die Verantwortlichen unterstreichen zudem, dass die Ingenieure stark vom aktuellen Moto2-Programm profitieren konnten. Dies, da es bei Triumph nur eine Entwicklungsabteilung gebe und nicht etwa ein separates Racing-Departement. Der neue Triple dreht um 650 Touren höher und er verfügt über ein neues Ansaugsystem sowie eine neue Auspuffanlage, die nur noch einseitig verläuft. Letztere soll gänzlich ohne die Mitwirkung eines Drittanbieters entwickelt worden sein. Trotz Einhaltung aller Homologationsnormen (Euro5) soll auch das akustische Erlebnis „unglaublich“ sein, wozu sowohl Auspuff- als auch Ansauggeräusch beitragen.
Noch leichter
Die neue Triumph Speed Triple 1200 RS soll im Vergleich zu ihrer Predecesor rund zehn Kilo leichter sein. Ihr fahrfertiges Gewicht geben die Verantwortlichen mit 198 Kilo an. Allein beim Motor konnten die Ingenieure sieben Kilo einsparen. Der neue Rahmen (nach wie vor Alu-Doppelschleifenrahmen) spart 17 Prozent ein.
Leistungs-Gewicht
Die Mehrleistung und das Mindergewicht sorgen bei der 1200er Speedy für ein hervorragendes Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht. Im Vergleich zur Vorgängerin verbesserte es sich um 26 Prozent und im Vergleich zur ersten Speed Triple sollen es sogar 50 Prozent sein. Wie aus dem vergleichenden Leistungsdiagramm hervorgeht, zerrt das neue Powerplus ab ca. 6500 Umdrehungen an der Kette. Bis dahin verläuft die Kurve praktisch deckungsgleich. Beim Drehmoment verhält es sich ähnlich. Trotz der massiven Performancesteigerung ergibt sich nur ein minimaler Mehrverbrauch (5,6 statt 5,2 Liter pro 100 km gemäss Norm). Beim CO2-Ausstoss sind es neu 130 statt 119 g/km.
Rutschkupplung mit Assist-Funktion
Die 21er Speedy bekommt auch eine neue Rutschkupplung mit Assist-Funktion, die dank neuer Materialien mit weniger Kupplungsscheiben auskommt. Das spart wiederum Gewicht und sorgt für ein besseres Gefühl an der Kupplungshand. Ein neues Sechsganggetriebe soll kurze und knackige Schaltvorgänge ermöglichen. Standardmässig ist ausserdem ein bidirektionaler Quickshifter verbaut.
Agilität der kleineren Street Triple
Bei der 1200er Speed Triple RS standen neben der Gewichtsreduzierung auch die Massenzentralisierung und eine kompaktere Gesamterscheinung im Fokus. Das Gewicht rückte stärker in Richtung Front, wobei eine leichte Vorderradorientiertheit angestrebt wurde. Insgesamt wollten die Ingenieure ein Handling erreichen, das mit der kleineren Street Triple RS mithalten kann.
Ergonomie
Tank und Sitzprofil sind schmaler, der Lenker wurde breiter. Dies soll dem Fahrer eine bessere Kontrolle und ein besseres Gefühl vermitteln. Die Fussrasten rückten nach innen, was die Schräglagenfreiheit nochmals verbessern soll.
Fahrwerk: Öhlins
Beim Fahrwerk setzen die Briten auf die Qualitätsprodukte von Öhlins. An der Front kommt eine NIX30-Upside-Down-Gabel (43 mm) zum Einsatz. Das Hinterrad wird von einer Einarmschwinge und einem TTX36 Twin Tube Federbein in der Bahn gehalten. Beide Federelemente bieten 120 mm Federweg und sind vollständig einstellbar. Sie sollen eine optimale Balance aus Performance, Komfort und Kontrolle bieten. Wobei die Ingenieure betonen, dass das Fahren auf der Strasse auch hier im Fokus steht.
Nach Kundenwunsch
Die Ingenieure haben bewusst darauf verzichtet, der Triumph Speed Triple 1200 RS ein semiaktives Fahrwerk zu spendieren, wie sie bestätigen. Bei dieser Entscheidung habe man sich insbesondere auch auf die Äusserungen von Kunden gestützt. Dasselbe gelte für die neue Höchstleistung und diverse andere Punkte an der neuen Speedy. Der Verzicht auf elektronisch arbeitende Dämpfer bringe zudem einen Gewichts- sowie einen Preisvorteil mit sich. Die Verantwortlichen betonen, dass sie in die Evaluation auch Nicht-Triumph-Kunden einbezogen hatten.
Fahrmodi
Selbstverständlich bietet auch die neue Speedy Fahrmodi. Neben „Road“, „Sport“, „Rain“ und „Rider“ (vom Fahrer einstellbar) ist neu zusätzlich „Track“ verfügbar. Die Fahrmodi Haben Einfluss auf die Gasannahme sowie die verschiedenen Assistenzsysteme. Letztere sind schräglagenabhängig und beziehen ihre Daten von eriner sechsachsigen IMU (inertialen Messeinheit), welche die Lage des Motorrads im Raum erfasst. Die Modi lassen sich während der Fahrt anwählen. Ein Tempomat fehlt ebenso wenig.
Traktionskontrolle und Wheeliekontrolle
Die Kurventraktionskontrolle verspricht besten Grip in allen Situationen und lässt sich bei Bedarf auch deaktivieren. Die Wheeliekontrolle (Front-Abhebe-Kontrolle) verhindert unkontrolliertes Steigen der Front. Was den Kontakt zur Fahrbahn betrifft, kommen supersportliche Metzeler Racetec RR-Reifen zum Einsatz.
Kombibremse
Bei den Bremsen lässt Triumph bekanntlich nichts anbrennen, was selbstverständlich auch bei der 1200er Speedy der Fall ist. Am Vorderrad beisst sich je seite eine Brembo-Stylema-Monobloc-Bremszange (4 Kolben) in eine 320-Millimeter-Scheibe. Am Hinterrad arbeitet eine Einscheiben-Bremse (220 mm), die mit einem Doppelkolben-Sattel bestückt ist. Um die Sicherheit zu maximieren, ist ein Continental Kurven-ABS (MIB EVO) verbaut, wobei es sich um ein Kombibremssystem handelt. Betätigt also der Fahrer die Vorderradbremse, so bremst die Hinterradbremse automatisch unterstützend mit. Laut den Entwicklern ist der Eingriff so ausgelegt, dass man davon keine Notiz nimmt.
Neues TFT
Bereits die letzte Speed Triple verfügte über ein farbiges 5-Zoll-TFT-Display, doch bekommt die neue Speedy eine nochmals optimierte 5-Zoll-Anzeige. Diese soll weniger reflektieren und ausserdem einen stärkeren Fokus auf die Parameter Geschwindigkeit, Drehzahl und Gang legen. Smartphone-Connectivity mit integriertem Bluetooth-Modul ist ausserdem standardmässig an Bord. Das mit Google und GoPro entwickelte System ermöglicht unter anderem die Anruftätigung, Pfeilnavigation und die Steuerung einer GoPro-Actionkamera.
LED, Keyless und Lithium-Ionen-Batterie
Die neuen LED-Scheinwerfer verleihen der Triumph Speed Triple 1200 RS einen Blick, welcher noch fieser ist. Insbesondere die Tagfahrlichter, welche wie grimmige Augenbrauen von aussen nach innen zulaufen – wie bei der Street Triple RS. Aber auch die übrige Beleuchtung, die vollständig auf LED-Technologie setzt, wurde modernisiert. Für maximalen Komfort im alltäglichen Gebrauch sorgt ein (deaktivierbares) Keyless-System, das sogar den Tankverschluss und das Lenkschloss mit einbezieht. Als Stromspeicher dient nicht etwa eine konventionelle Blei-Säure-Batterie, sondern ein Lithium-Ionen-Akku, der 60 Prozent Gewicht (2,3 Kilo) einspart.
Deutlich bulliger
An Aggressivität mangelte es der Speedy nie, doch trotzdem kümmerten sich die Verantwortlichen abermals um den Look, der erneut einen Evolutionsschritt machte. So präsentiert sich die neue 1200er Speed Triple mit nochmals nachgeschärften Linien. Den Designverantwortlichen ist es insbesondere gelungen, die vordere Hälfte des Motorrads deutlich bulliger und das Heck schlanker erscheinen zu lassen. Die Rückspiegel sind an den Lenkerenden geblieben, was die meisten freuen dürfte. Am Vorderrad zieht neu ein Carbon-Schutzblech die Blicke auf sich – ferner stechen die neuen schwarz lackierten V-Speichenräder ins Auge.
Zwei Farben – nur RS
Für die neue Speed Triple 1200 stehen zu Beginn zwei Farbschemen zur Wahl: „Sapphire Black“ (glänzendes Schwarz) und „Matt Silver Ice“ (mattes Grau). Bei beiden Varianten ziert der „RS“-Schriftzug die Flanken des Tanks. Apropos: Die neue Speedy wird es ausschliesslich als „RS“ geben. Ein Entscheid, welcher ebenfalls aufgrund der Kundenbefragungen gefallen sei.
Accesorios
Jeder soll die neue 1200er Speedy seinen Bedürfnissen anpassen können, weshalb 35 Accessoires bereitstehen. Von den Heizgriffen über Gepäcklösungen bis hin zu Styling-Produkten ist alles vorhanden.
Auslieferung und Preis
Noch ist die neue Triumph Speed Triple 1200 RS nicht am Start, doch schon ab Februar rollt sie zu den Händlern, bei welchen sie ab 18’500 Franken zu erwerben ist.
Die Erste Speed Triple