Test: Yamaha MT-10 SP
In der SP-Version der neuen Yamaha MT-10 feiern die neusten semiaktiven Öhlins-Fahrwerkselemente Premiere. Die SP steigert das Potenzial der MT-10 gewaltig.
Es war absehbar, dass der Anfang Jahr vorgestellten Yamaha MT-10 bald eine edlere und sportlichere SP-Version zur Seite gestellt würde. Sie hebt sich neben der exklusiveren Lackierung, den Stahlflex-Bremsleitungen und ihrem Bugspoiler speziell durch ihr semiaktives Öhlins-Fahrwerk von der Standard MT-10 ab. Bisher kamen noch das TFT-Display und ein Schaltassistent dazu, TFT und Bilpper sind inzwischen aber auch in der Basisversion Serie.
Öhlins-Weltpremiere in der MT-10 SP
Die 3000 Franken Aufpreis werden nicht (nur) fürs Prestige bezahlt, die elegantere SP hat eindeutig an Sportlichkeit gewonnen und stellt mit ihrem semi¬aktiven und per Knopfdruck während der Fahrt einstellbaren Fahrwerk auch einen spannenden Kom¬promiss zwischen Sportlichkeit und Alltag dar.
Die Yamaha MT-10 SP ist das erste Motorrad, das mit der neusten Öhlins-USD-Gabel NIX-30-SV und dem Hinterradstossdämpfer TTX36-SV ausgerüstet wird. Die Neuheit ist das Anhängsel «SV» an den bisher schon hochwertigen Federelementen. Es steht für «Spool Valve», wie Öhlins seine neueste Ventiltechnologie nennt. Sie verfügt im Gegensatz zum herkömmlichen Nadelventil zusätzlich über eine durch Shims freigegebene Druckausgleichskammer. Dadurch soll weniger Druck auf das neue Steuerventil entstehen, so dass die von der Elektronik errechneten Anpassungen der Druck- und Zugstufendämpfung noch schneller erfolgen können. Das soll nicht nur der sportlichen Performance, sondern auch dem Fahrkomfort zuträglich sein.
Einstellung per Knopfdruck
Über die linke Lenkerarmatur kann im TFT-Display während der Fahrt zwischen drei semiaktiven Dämpfungsstufen (A1-3) sowie drei manuell definierbaren Einstellungen (M1-3) gewählt werden. Die entsprechenden Grundeinstellungen lassen sich im Stand im TFT-Display für jeden Modus wählen. In den automatischen Modi passt das System die Zug- und Druckstufendämpfung zudem stets an die aktuellen Fahrbedingungen an und bessert kontinuierlich nach, damit jeweils mit den passenden Einstellungen gefahren wird.
Modus A-1 verspricht für sportliche Kurvenfahrt optimale Stabilität und klares Feedback. Mit straffer Abstimmung wird speziell auch für Stabilität auf der Bremse und am Gas gesorgt. Auch A-2 soll speziell für gut ausgebaute Strassen ausgelegt sein, während Modus A-3 für Touring den Schwerpunkt auf Fahrkomfort und Stabilität legt.
MT-10 SP: Feedback und Vertrauen
Wie sich das anfühlt? Auch wenn das Fahrwerk der Standard schon zu überzeugen wusste, merkt man doch deutlich, dass die Öhlins-Fahrwerkselemente einiges mehr draufhaben. Sie liefern im Kurvenrevier unglaublich viel Feedback und Vertrauen. So kann auf der SP die Leistung des CP4 im Winkelwerk noch präziser ausgekostet werden. Dazu passt auch der dank Stahlflex-Bremsleitungen klarere Druckpunkt. Damit die Überführungsetappen bei dieser Sportlichkeit nicht zur Tortur wurden, stellte ich auf A-3 um und war spürbar bequemer unterwegs – fast wie mit der Basis-MT-10.
Mit dem neuen Öhlins-Fahrwerk lässt sich die SP messerscharf und präzise fahren und hat mit ihrem kraftvollen CP4-Motor und den begeisternden Assistenzsystemen definitiv auch auf der Rennstrecke ein grosses Potenzial.
Fazit:
Die Yamaha MT-10 SP – ab 19’490 Franken – ist nicht nur eleganter und prestigeträchtiger, sondern bietet speziell bei sportlicher Fahrweise gegenüber der Standardversion auch klare fahrdynamische Vorteile. Man braucht kein Hellseher zu sein, um zu prognostizieren, dass sich die SP in der Schweiz trotz 3000 Franken Aufpreis gut verkaufen wird.
Info: yamaha-motor.eu