MXGP Teutschenthal: Seewer WM-Zweiter!
Nach seinem ersten MXGP-Sieg der Saison in Frankreich fuhr Jeremy Seewer auch in Teutschenthal (D) sensationell. Der fünffache Vizeweltmeister rückte mit Rang 3 und einem Lauf-Sieg im WM-Zwischenklassement bereits wieder auf Rang 2 vor.
Ernée (F) und Teutschenthal (D) gehören definitiv zu den Lieblingsstrecken von Jeremy Seewer (Yamaha). Der MXGP-Sieg in Frankreich befeuerte den Zürcher Unterländern, auch in Deutschland um den Sieg zu kämpfen. Entsprechend motiviert reiste der Yamaha-Werkspilot zum „Talkessel“, wo er sowohl in Training als auch Zeittraining nur vom überlegenen WM-Leader und Weltmeister Tim Gajser (Honda) geschlagen wurde.
Im Qualifying-Rennen am Samstag reihte sich Seewer an fünfter Position ein und wurde schliesslich hinter Gajser, Pauls Jonass (Husqvarna) und Jorge Prado (GasGas) vierter. Seit Teamkollege, der WM-Zweite Maxime Renaux (Yamaha) stürzte. Mit Brüchen in vier Brustwirbeln wird er voraussichtlich länger ausfallen.
Seewer beisst sich die Zähne aus
In Rennen 1 reihte sich Seewer nach dem Start an siebter Position ein. Während Gajser und Jonass vorne wegzogen, arbeitete sich Seewer bald an Prado und Vizeweltmeister Romain Febvre (Kawasaki) auf Rang 3 vorbei. Letzterer trat nach einem komplizierten Beinbruch, den er sich beim Supercross in Paris 2021 zugezogen hatte, erstmals im 2021 in der WM an. Und der Ex-Weltmeister aus Frankreich war schon wieder erstaunlich fit.
Während Gajser bereits bald weit enteilt war, versuchte Seewer krampfhaft zu Jonass aufzuschliessen. Doch der Lette reagierte, erhöhte das Tempo und hielt den Schweizer auf Distanz. So wurde Seewer dritter vor Febvre, während Prado, der auf der Jagd nach Febvre gestürzt war, nicht über Rang 7 hinauskam. Seewer: „Es war etwas frustrierend, denn ich konnte Jonass einfach nicht angreifen. Ich versuchte es mehrmals, kam aber nie nahe genug ran. Ich wusste, dass ich für Rennen 2 einen besseren Start brauchen würde.“
Start-Ziel-Sieg!
In Rennen 2 gelang Seewer ein sensationeller Start: Der 27-jährige Schweizer buchte seinen ersten Holeshot der Saison. Schnell setzte er sich von seinen Verfolgern ab, kontrollierte das Rennen von der Spitze und fuhr einen sauberen Start-Ziel-Sieg mit 7 Sekunden Vorsprung auf Gajser und 17 Sekunden auf Prado ein. Seewer: „Ich hatte einen guten Rhythmus und fuhr vielleicht mein bestes Rennen in der bisherigen Saison. Das Gefühl auf dem Bike war grossartig und meine Fitness gut. Gajser hatte das ganze Wochenende jede Session dominiert. Nur ich konnte ihn zumindest im zweiten Rennen bezwingen.“
Mit seinem zweiten Rang in der MXGP-Wertung übernahm Seewer im WM-Zwischenklassement Rang 2, liegt aber bereits 101 Punkte hinter Titelverteidiger Gajser. Prado rückte in der WM-Tabelle auf Position 3 vor, liegt aber 18 Punkte hinter Seewer.
Kevin Brumann: Sturz und null Punkte
Der Schweizer MX2-WM-Pilot Kevin Brumann (Yamaha) hatte sich im Qualifying-Rennen Rang 12 erkämpft und den Rennen zuversichtlich entgegengeschaut. Brumann: „Alles lief so gut. In Rennen 1 fand ich nach einer schwierigen Startphase einen guten Rhythmus.“ Brumann hatte sich schon auf Rang 15 vorgekämpft, als er aber schwer stürzte und das Rennen vorzeitig beenden musste. Zu Rennen 2 trat er nicht mehr an und konzentrierte sich stattdessen darauf, für die kommenden Rennen fit zu sein.
Nico Greutmann: Erste WM-Punkte
Mit Nico Greutmann (Husqvarna) trat ein weiterer junger Schweizer im Talkessel an. Nach Rang 21 im Qualifying-Rennen musste der 18-Jährige Rennen 1 nach einem Sturz mit krummem Lenker frühzeitig beenden. Greutmann: „Um mit einem guten Gefühl nach Hause zu fahren, änderten wir für Rennen 2 die Strategie. Ich startete etwas ruhiger und versuchte mich aus dem Gröbsten raus zu halten. Mit Rang 18 konnte ich so meine ersten WM-Punkte einfahren.“
MXGP von Deutschland in Teutschenthal
WM-Stand nach 22 von 38 Rennen
1. Tim Gajser (SLO), Honda, 485
2. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 384
3. Jorge Prado (E), GasGas, 366
4. Maxime Renaux (F), Yamaha, 365
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 330
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 304
7. Brian Bogers (NL) Husqvarna, 252
8. Pauls Jonass (LV), Husqvarna, 250
9. Jeremy Van Hoerebeek (NL), Beta, 229
10. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 227
23. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 32