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MXGP-Sieg: Seewer hält Versprechen

Nachdem der MXGP von Indonesien wegen einer Lebensmittelvergiftung sprichwörtlich in die Hosen gegangen war, hatte Jeremy Seewer versichert, dass er nun wieder in der Lage sei, um GP-Siege zu kämpfen. In Loket (CZ) machte der fünffache Vizeweltmeister sein Versprechen eindrücklich wahr. Kevin Brumann punktete bei seiner MXGP-Premiere!

 

Yamaha-Werkspilot Jeremy Seewer hatte sich auf die Rennen in Loket bereits im Vorfeld gefreut: „Ich habe viele gute Erinnerungen an Loket, die beste ist sicher die an 2019! Da hatte ich dreimal den Holeshot geholt und stand mit meinem Teamkollegen auf dem Podium.“ Sein damaliger Yamaha-Teamkollege Romain Febvre hatte beide Wertungsläufe vor Tim Gajser (Honda) und Seewer gewonnen. „Ich mag Loket, der Ort ist schön, die Strecke ist oldschool. Ich freue mich wieder 100 % in Form angreifen zu können!“

 

Seewer Loket

Jeremy Seewer fährt im Qualirennen einen sensationellen Start-Ziel-Sieg ein.

 

Im Qualifying-Rennen bewies der Schweizer, zu was er fähig ist, fuhr einen sauberen Start-Ziel-Sieg ein und sicherte sich seine erste Pole Position im 2022. Dabei wehrte er die Angriffe von WM-Leader Gajser ab und knöpfte dem Multichamp 3 Sekunden ab. Dem WM-Zweiten Jorge Prado (GasGas) fehlten im Ziel 5 Sekunden.

 

Seewer siegt überlegen

In Rennen 1 holte sich Seewer in Loket den Holeshot, wurde aber gleich von Prado und Gajser auf Rang 3 verwiesen. Doch Seewer machte sofort Druck, und knöpfte dem Titelverteidiger in Runde 4 die erste Verfolgerposition am. Wenige Runden später fand er auch einen Weg an Prado vorbei und übernahm die Führung. An der Spitze konnte sich Seewer klar absetzen und seinen dritten Laufsieg in dieser Saison mit einem Vorsprung von mehr als 7 Sekunden feiern.

 

Jeremy Seewer (91) verdrängt in Loket Jorge Prado (61) von der Spitze, setzt sich ab und fährt einen klaren Laufsieg ein. Damit entreisst er Prado auch wieder Rang 2 im WM-Zwischenklassement.

 

 

Gajser wurde Zweiter vor Maxime Renaux (Yamaha), der wieder sehr stark aus seiner Verletzungspause zurückkehrte. Vor fünf Wochen war er beim MXGP von Deutschland schwer gestürzt und hatte sich dabei vier Brustwirbel und das Steissbein gebrochen!

 

Prado wurde von Seewers drittem Teamkollegen Glen Coldenhoff (Yamaha) gar noch auf Rang 5 verwiesen. Seewer hat sich damit WM-Zwischenrang 2, den er in Indonesien verloren hatte, bereits wieder zurückgeholt.

 

Seewer konzentriert sich auf MXGP-Sieg

In Rennen 2 übernahm Seewer ausgangs der ersten Kurve bereits die Führung von Prado. Nach einem Schnitzer von Seewer war es jedoch Renaux, der den Schweizer noch in der ersten Runde von der Spitze verdrängte. Gajser kämpfte sich bald auf Rang 3 vor könnte Seewer aber bald nicht mehr folgen. Der Schweizer seinerseits liess Renaux an der Spitze gewähren und freute sich mit Rang 2 über einen weiteren MXGP-Sieg vor Renaux und Gajser. Seewer: „Es ist unglaublich hier zu gewinnen. Ich hatte dreimal den Holeshot. Es war nur ein kleiner Fehler zuviel in der ersten Runde. Ich versuchte Renaux anzugreifen, doch er fuhr ein starkes Rennen. Also konzentrierte ich mich auf den GP-Sieg.“

 

Viele Schweizer Fans feierten Seewer in Loket.

 

Guillod kämpft um Top 10

Nach Rang 14 im Qualifying-Rennen hatte Doppelschweizermeister Valentin Guillod (Yamaha) in Rennen 1 keinen guten Start erwischt und war in Runde 1 bis auf Position 25 zurückgefallen. Doch der Romand arbeitete sich innert weniger Runden auf Rang 14 vor. Er duellierte sich mit Pauls Jonass (Husqvarna) um Position 12, musste sich schliesslich aber mit Rang 13 begnügen.

 

Valentin Guillod mischt in Loket wieder in den Top 10 mit.

 

Rennen 2 lief besser: Guillod kam als Neunter aus der ersten Runde zurück. In ausgiebigen Positionskämpfen war er zwischenzeitlich auf Position 11 zurückgefallen holte sich in einem starken Schlussspurt aber wieder Rang 9 zurück. Damit feierte er ein neues Saisonbestresultat.

 

Brumann: Erste MXGP-Punkte

Kevin Brumann (Yamaha) stieg nach eineinhalb Jahren in der MX2-Klasse bereits in die Königsklasse MXGP auf. Der 18-jährige Aargauer war in der MX2-Klasse durch seine Grösse benachteiligt und tritt nun in der MXGP-Klasse mit einer 450er an. Zuvor hatte er damit bereits an der deutschen Meisterschaft erste Erfolge gefeiert.

 

Die Premiere in Loket darf definitiv als Erfolg gewertet werden. Nach Rang 21 im Zeittraining, war Brumann in Qualifyingrennen auf Position 27 zurückgefallen, hatte sich aber stark wieder auf Rang 23 vorgekämpft. In Rennen 1 verteidigte er diesen Rang in der Startphase und wurde nach 37 Minuten schliesslich als 19. abgewunken. Brumann durfte sich über seine ersten zwei WM-Punkte in der MXGP-Klasse freuen.

 

Brumann Loket

Kevin Brumann ist in von der MX2- in die die MXGP-Klasse aufgestiegen und punktete auf der 450er auf Anhieb.

 

Rennen 2 gelang dem Yamaha bLU cRU-Gesamtsieger von 2018 ein guter Start: Brumann verteidigte in den ersten Runden Position 16. Kurzfristig fiel er auf Rang Position 20 zurück, verbuchte mit einem weiteren 19. Rang aber zwei weitere WM-Punkte:

 

MXGP von Tschechien

Rennen 1
Rennen 2

 

WM-Stand nach 26 von 38 Rennen

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 577
2. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 452
3. Jorge Prado (E), GasGas, 442
4. Maxime Renaux (F), Yamaha, 410
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 399
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 342
7. Pauls Jonass (LV), Husqvarna, 287
8. Brian Bogers (NL) Husqvarna, 287
9. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 268
10. Jeremy Van Hoerebeek (NL), Beta, 239
23. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 52
44. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 4

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