„Darf und soll ich in dieser Zeit noch Motorradfahren?“ Das fragen sich aktuell viele Motorradfahrer, die Diskussionen auf Social-Media-Plattformen dazu werden hitzig geführt. Auch die Schweizerische Fachstelle für Motorrad und Roller SFMR hat sich mit dem Thema befasst, und ist der Meinung: „ja, aber…“

„Roller, Motorräder und Motorfahrräder stellen insbesondere im urbanen Bereich eine unverzichtbare Form der Mobilität für grosse Teile der Bevölkerung dar.“ So eröffnet die SFMR ihre Medienmitteilung zum Thema Motorradfahren in Corona-Zeiten. Gerade jetzt, da viele Menschen im Sinne des Social Distancing auf den ÖV verzichteten, sei das motorisierte Zweirad eine ideale Form der Mobilität.

„Deshalb sind wegen der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus lediglich die Verkaufslokalitäten der 700 Betriebe der Roller- und Motorradbranche geschlossen, nicht aber die Werkstätten und Reparatur-Abteilungen“, so die SFMR. Das helfe nicht nur dabei, die Schweizer Bevölkerung mobil zu halten, sondern ermögliche es den Händlern auch, zumindest noch ein bisschen Umsatz zu generieren: „Auch wenn 2020 das enorm wichtige Frühlings-Verkaufsgeschäft grösstenteils ausfällt.“ Deshalb ist Motorrad- und Rollerfahren aus zwingenden beruflichen Gründen für den SFMR absolut sinnvoll.

Motorradfahren zum Spass

Dass, wer zur Arbeit muss, und dafür auf’s Motorrad angewiesen ist, dies nutzen kann, ist demnach für praktisch alle klar. Doch wie sieht’s mit Fahrten zum reinen Vergnügen aus? Roland Müntener, Präsident des Verbands der Schweizer Motorradimporteure „motosuisse“ meint dazu: „Warum nicht dem herrschenden Lager-Koller wenigstens für kurze Zeit per motorisiertem Zweirad entfliehen? Da in der Schweiz kein totaler Lock-down besteht, steht einer privaten Ausfahrt rechtlich nichts im Weg. Wir plädieren aber selbstverständlich für penibelste Einhaltung aller vom Bundesrat empfohlenen Hygiene-Massnahmen! Auch empfehlen wir, auf längere Ausfahrten allein oder gar in der Gruppe grundsätzlich zu verzichten.“

Vorsicht

Müntener betont zudem, dass aufgrund der aktuellen Situation im Gesundheitswesen allerdings noch mehr Vorsicht angebracht sei, als sonst. „Wir bitten alle Motorrad- und Rollerfahrer, genauso wie übrigens auch alle Fahrrad- und E-Fahrrad-Lenker, mit allergrösstem Nachdruck darum, mit noch mehr Vorsicht als sonst hinter dem Lenker zu sitzen. Es gilt nun äusserst kontrolliert und vorausschauend unterwegs zu sein. Das im Moment extrem geforderte Gesundheitswesen darf nicht unnötigerweise beansprucht werden!“

Enlace: Empfehlungen des Bundes (So schützen wir uns).